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Widmung geht an @VaeXela

- KAPITEL 7 -

Nachdem er noch 2 neue Grundschritte gelernt hatte – Tango und Foxtrott – und ich dann noch einmal kurz für kleine Mädchen bin, liefen wir dann zu viert zum Parkplatz zurück.

Da Denise und Greg das Auto in einer anderen Ecke geparkt hatten, verabschiedeten wir uns mit überschwänglichen Umarmungen an ihrem Auto.

„Der Parkplatz ist ziemlich dunkel. Seid ihr sicher, dass wir nicht auf euch warten sollen?“, fragte Denise besorgt.

Niall schüttelte dankend den Kopf. „Das ist lieb, aber irgendwie muss ich Tori ja meinen Beschützer-Instinkt vorführen und wenn du dabei bist, bietet sich die Gelegenheit ja gar nicht, denn bei deinem Anblick fürchten sich alle mit fiesen Hintergedanken und kommen nicht erst zu uns.“

Wir lachten alle. Ich bekam ein Kopfkino von Denise, die Hulk-mäßig aussah und jeden mit fiesen Hintergedanken mit ihrem puren Anblick verscheuchte. Gleichzeitig aber fand ich Nialls Geste mit dem Beschützen wahnsinnig süß. Ich konnte es mir kaum vorstellen, dass ein anderer sich meinetwegen in Gefahr brachte so wie es in Büchern oder Filmen oftmals der Fall war und am Ende alles gut ausging.

Niall bat mir wieder seinen Arm an und ich hackte mich unter. Mit seiner freien Hand fischte er sein Smartphone aus seiner Jackett-Tasche und erhellte mit der Taschenlampe die Dunkelheit.

Ich drückte mich eng an ihn, da ich Angst hatte in etwas rein zutreten oder sich meine Vorstellung verwirklichte, indem gleich ein schwarzmaskierter aus einem der Gebüsche springen würde und uns eine Waffe an die Schläfe oder ein Messer an die Kehle halten würde.

Ich atmete erleichtert auf, als ich endlich in Nialls Wagen saß und das Gefühl des Schutzes und der Geborgenheit wieder zunahm. Vorsichtshalber drückte ich die Entriegelung der Türen hinunter, sodass die Tür auch von außen nicht aufgerissen worden konnte.

Niall stellte zur Beruhigung das Radio an. Ob die Beruhigung ihm oder mir galt, wusste ich nicht. Jedenfalls fuhr mein Puls wieder auf normales Tempo hinunter.

„Frage“, durchbrach Niall die Stille und lenkte den Wagen aus der Parklücke. „Hat dir der Abend halbwegs gefallen?“

„Antwort“, grinste ich. „Nicht nur halbwegs. Das war der schönste Abend meines Lebens!“

Wie bei der Hinfahrt auch, legte er seine Hand wieder auf meinen Oberschenkel. Unter der Berührung bekam ich eine Gänsehaut.

Nialls Hand zuckte weg. „Ist dir etwa kalt?“

Ich lächelte matt. „Nein, alles gut. Alles bestens.“

Er warf mir einen Seitenblick zu, dann fuhr er auf die Straße und legte seine Hand wieder auf meinem Schenkel ab.

Ich beobachtete ihn beim Fahren. Seine Haare, die wie immer nach oben gegelt waren; sein Gesicht, mit diesem immer währenden und ansteckendem Lächeln; seine Hände, die sachte das Lenkrad und mein Bein umschlossen und einen angenehmen Druck hinterließen; seine Beine, die das Gas, die Bremse und die Kupplung betätigten.

„Was guckst du mich so an?“, fragte er schließlich, nach dem ich anscheinend zu lange und zu intensiv beobachtet hatte.

„Nur so. Ich bin einfach nur müde.“

„Dann muss ich wohl schneller fahren, damit du rechtzeitig ins Bett kommst.“

„Rechtzeitig?“ Ich lachte. „Dieser Abend übersteigt meine >zu-Bett-geh-Frist total.“

„Naja, ein bisschen Regelbrechen schadet ja nicht“, grinste Niall.

„Mutierst du jetzt zum Bad Boy, Mr. Regelbrecher?“

Unloved (N.H) / German (✔)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt