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- KAPITEL 8 -

Als ich wieder aufwachte, schrie ich vor Schreck auf, als ich eine Person an meinem Bettrand sitzen sah. Auch wenn der Raum hell erleuchtet war, verriet nicht seine Person, sondern seine Lache ihn.

„Deine Mutter hat mich rein gelassen“, erklärte er mir ohne dass ich fragte.

„Oh mein Gott, Niall. Was machst du hier?“, fragte ich geschockt und zog die Decke über meinen im Schlafanzug steckenden Körper. Er sah mich grinsend an. Wie lange saß er dort denn schon? Hatte er mich etwa die ganze Zeit beobachtet?

„Ein Vogel hat mir gezwitschert, dass du dich nicht wohl fühlst, also habe ich hier einmal einen kühlen Waschlappen für deine Stirn und eine Bettflasche für deinen Unterleib. Außerdem noch für die bessere Laune… Schokolade.“ Er zog alles hinter seinem Rücken hervor. Ich strich mir die Haare aus der Stirn und er platzierte mir den Waschlappen dort und die Bettflasche auf meinem Bauch. Bei der Schokolade grinste er, dann brach er eine Rippe ab und gab sie mir.

„Versteh mich nicht falsch. Ich freu mich das du da bist, echt. Aber wolltest du nicht was mit deinen Freunden machen?“ Ich setzte mich auf, bedacht nicht zu viel von meinem Schlafanzug preis zu geben.

„Das mach ich wann anders. Dir geht es nicht gut, also brauchst du viel Liebe und Geborgenheit und deswegen bin ich hier.“ Verlegen fuhr er sich durch die Haare. „Bringen die Sachen denn etwas?“

Ich nickte ihm liebevoll entgegen. „Du musst nicht hier bleiben. Ist halb so wild.“

Er ignorierte meinen letzten Satz und zog grinsend DVDs aus seiner Umhängetasche. „Ich habe Lust auf einen Film.“

Ich gab mich geschlagen. „Okay, von mir aus. Was hast du denn dabei?“

Er überreichte mir den kleinen Stapel und zusammen sahen wir sie durch. „Es muss auch kein Film aus diesem Stapel sein. Wir können auch einen von dir gucken, wenn du willst.“

Ich zog eine DVD hervor. „Grease? Oh mein Gott, den habe ich seit Jahren nicht mehr gesehen.“

„Ich liebe ihn“, gab Niall zu.

„So so, du liebst ihn“, ich knuffte ihn in die Seite. „Ich weiß gar nicht mehr… Ich weiß nur noch, dass wir ihn in der Schule mal angesehen hatten und wir ihn alle ziemlich kitschig fanden. Aber wie auch gesagt, das ist Jahre her. Am besten du legst ihn ein, dann gucken wir ihn und ich kann meine Meinung auffrischen. Deal?“

„Deal.“ Er stand auf, brachte die mir die Fernbedingungen ans Bett und legte die DVD in den DVD-Spieler. Niall kam wieder zurück und legte sich neben mir ins Bett. Der Film startete und wir machten es und im Bett bequem. 

Niall lag hinter mir im Bett, da er mir durch seinen Kopf nicht die Sicht nehmen wollte. Ich erwiderte, dass ich ihm die Sicht ebenso nahm, worauf er meinte, dass es ihm nichts ausmachte, da er den Film schon in- und auswendig kannte, er es schaffen würde über meinen Kopf zu gucken und ich außerdem einen sehr schönen Hinterkopf hätte.

Ich schlug ihm lachend gegen die Schulter. „Dein Ernst?“

„Ich weiß, du siehst deinen Hinterkopf nicht, aber er ist ganz bezaubernd. Diese schöne, runde Form, bedeckt von den braunen Locken. So einen Hinterkopf hat nicht jeder.“

„Was ist nur mit dir falsch gelaufen?“, fragte ich immer noch lachend und er stimmte ein.

Während des Films alberten wir ständig umher, aßen Schokolade und Niall sang bei jedem Song mit, die er mit übertriebener Geste mir widmete. Ich entschied mich mitzuspielen und reagierte auf seine übertriebenen Gesten mit geschmeichelt übertriebenen Gesten, so dass wir für einen Außenstehenden wahrscheinlich wie zwei Bekloppte aussahen.

Unloved (N.H) / German (✔)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt