Widmung geht an @SarahMarie938 ❤
- KAPITEL 17 -
„Wo ist Mum?", fragte ich Richard, als ich die Treppe im Pyjama herunterkam und er längs auf der Couch lag und vor der Glotze hing.
Er sah mich beiläufig an. Anscheinend war das Fernsehprogramm zu interessant. „Im Bad. Sie kotzt."
Abrupt blieb ich stehen. „Die kotzt? Wieso kotzt sie?"
„Du als Frau solltest eigentlich wissen wie das so bei Schwangerschaften abläuft", murmelte er und ich verdrehte entnervt die Augen.
„Ist ja echt nett, wie du ihr als liebevoller Ehemann mental zur Seite stehst. Wie in guten als auch in schlechten Zeiten, nee?" Ich schlurfte in die Küche und kippte Milch in eine Schüssel.
„Und Gott sei Dank, ist das nicht dein Problem. Du kannst ja ebenfalls zu ihr gehen. Mit dir musste sie das schon mal durchstehen", erwiderte Richard.
Ich versuchte, die in den Zeilen versteckte Botschaft, die mir zu sagen versuchte, ich sei nur ein Klotz am Bein, so gut wie zu ignorieren und schloss die Küchentür, um Richards dämliche Fresse nicht länger sehen zu müssen und mich meinem Frühstück zu widmen, das heute einfach nur aus Müsli und Kakao bestand.
Nach einer Weile, als ich fast fertig war mit essen, kam meine Mutter. Als sie mir einen Blick zuwarf, bemerkte ich wie erschöpft sie aussah. „Gut geschlafen?" Sie strich mir übers Haar, was sie früher immer getan hatte und gab mir keine Zeit zu antworten. „Freut mich. Ich nämlich nicht. Scheiß Schwangerschaft." Und damit ließ sie mich sitzen und ging zu Richard, der seine Engelsmiene wieder aufsetzte.
„Ach Mum", ich erinnerte mich, dass ich ihr etwas sagen wollte. „Ich schlafe heute bei Sadie."
Sie sah mich todernst an. „Wer hat dir die Erlaubnis gegeben?" Sie warf einen Seitenblick zu Richard, der ihr mit einem Schulterzucken symbolisierte, dass er es mir auch nicht erlaubt hatte.
Ich stöhnte auf. „Sadie, ihre Mutter und ich."
„Victoria, du bist 16 und damit nicht volljährig. Richard und ich haben bei solchen Dingen auch noch ein Machtwort zu sprechen."
Ich stand auf und brachte das Geschirr in die Küche, räumte es in die Spülmachine ein und lehnte mich an den Türrahmen, der ans Wohnzimmer grenzte. „Meine Güte, ich übernachte bei meiner besten Freundin. Ich plane nicht die Weltherrschaft an mich zu reißen oder so etwas." Ich zog eine Augenbrauche hoch. „Also?"
Sie seufzte, während Richard sich aus allem raushielt und den Blick gar nicht erst vom Fernseher abwendete. „Von mir aus."
Ich lächelte gespielt. „Danke. Sehr nett." Im Hochrennen schrie ich noch. „Ich gehe heute Abend los." Dann verschwand ich im Bad und schrieb Sadie meine endgültige Zusage.
Es war ihre Idee gewesen mit dem Übernachten. Da es Wochenende war, passte es. Und sie meinte, ich müsste auf andere Gedanken kommen und nichts eigne sich da besser als eine Pyjama-Party. Anfangs war ich nicht begeistert, aber Sadie wäre nicht Sadie würde sie nicht das bekommen, was sie wollte. Und so nervte sie mich so lange, bis ich ihr vorläufig zusagte. Aber da ich im Voraus wusste, dass es nicht wirklich schwer werden würde meine Mutter zu überreden, war es schon beschlossene Sache.
Also packte ich meine Sachen, fragte sie über Whatsapp ob ich noch etwas mitnehmen sollte und wartete die Zeit ab, bis ich ging.
Während ich durch die Stadt radelte, bemerkte ich, dass die meiste Zeit, wenn ich mich mit Sadie getroffen hatte,wir entweder bei mir oder in der Fußgängerzone waren, aber bis auf wenige Ausnahmen selten bei ihr. Ihre Mum war nett, ihren Vater kannte ich nicht wirklich. Er arbeitete viel und hängte sich voll hinein. Es gab Abende, da saß Sadie ihn nicht einmal. Mir gefiel die Familienidylle damals bei ihnen. Ich fühlte mich, als wäre ich Teil von dem Zusammenleben. Dem Zusammenleben, das ich so sehr vermisste.
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Unloved (N.H) / German (✔)
Fanfiction»Meeting you was fate, becoming your friend was a choice, but falling in love with you was beyond my control.« Keine Freunde, eine Mutter eingehüllt in den Schleier der Gleichgültigkeit angesichts ihrer Tochter, einen Arschloch-Stiefvater und keine...