Daddy Tom (18+)

Achtung! Paranoia, Schizophrenie, Vergewaltigung, Drogen, Suizid, Gewalt, etc.!

"Wo bin ich? Hallo? Ist da wer?" Ich wachte in einen weißen Raum auf mit starken Kopfschmerzen. Als ich mir auf meinen Kopf fasste und mir meine Hand ansah, erschrak ich. Es war Blut. Was war mit mir geschehen? Wo ist Tom? Bitte Gott. Erhöre meine Bitte und schicke ihn mir her. Auch wenn er nicht von all dem weiß, das ist mir egal. Ich brauch ihn jetzt dringend. Bitte.

Leise begann ich zu weinen und spürte mich selber nicht mehr. Ich sah Schatten, das Licht flackerte auf und ab und Stimmen redeten, obwohl keiner da war. Mein Körper zitterte wie verrückt, mein Atemverhalten wurde immer unkontrollierter, Schweißausbrüche entstanden und die Angst mit dem Tod kam immer näher und von da an wusste ich nicht mehr, ob ich noch lebendig war oder schon längst durch Himmel und Hölle ging.

Ich sah wieder etwas. Dieses Mal meine Eltern und mein altes Zuhause. Aber... was machten die da?

"DU MISTSTÜCK DU SCHLAMPE DU VERDAMMTE! DU PROSTITUIERTE SCHLEICH DICH ZURÜCK WO DU HERGEKOMMEN BIST! DICH BRAUCHT NIEMAND HIER!", schrie mein Vater Adam meine Mutter Clara an. Er hielt eine Peitsche in der Hand, mit der er sie mehrere Male in meiner Anwesenheit, ohne dass er es wusste, schlug. Ich zuckte einige Male zusammen bei den Worten und Taten, die mein Vater von sich gab. Ich erinnerte mich wieder. Damals am nächsten Morgen, als ich glücklich an meinem 12. Geburtstag aufstand, war meine Mutter voller blauer Flecken, hatte Tränensäcke und lächelte gezwungen. Von da an wusste ich, dass etwas falsch rannte in der Familie und nach 10 Jahren endlich auch was genau.

Erneut wachte ich auf. Aber dieses Mal vor einer Diskothek in meinem Heimatland. Mein Vater kam betrunken raus und schleppte da zwei junge Frauen, ca. in meinem jetzigen Alter, mit raus, küsste die einfach und vergewaltigte sie zum Schluss. Es war schlimm für mich und so beschloss ich dieses Mal nach meiner Mama zu sehen. Zuhause lag sie da und war dicht mit einem Messer in der Hand. Aber sie war nicht mehr auf dieser Welt, den sie brachte sich selbst um. Auf dem Tisch standen einige Medikamente. Bei genauerem Hinsehen konnte man erkennen, dass Kokain und Heroin, als sogenannten Speedball, auf dem Tisch lagen und sie wohl eine Überdosis einnahm und anschließend ihr Leben beendete. 

Flott rannte ich durchs Haus und suchte mich, mein früheres Ich. Wo war ich bloß? Im alten Kinderzimmer angekommen, begannen sich meine Augen zu weiten. Überall war Blut an den Wänden und ich nicht hier. Ich rannte ins Bad und entdeckte dort mich, weinend und beängstigt am Boden sitzen mit meinen gerade einmal 16 Jahren. Dabei fiel mir auf, wie depressiv ich damals war und am Boden mit einer Flasche gebranntem Jack Daniel's hockte, mit ein paar Schlaftabletten, die ich mir reinstopfte, weil ich nicht mehr leben wollte. 

Das nächste Szenario fand im Krankenhaus statt. Komisch. Wieso sieht dieses Krankenzimmer genauso aus, wie das jetzige, indem ich liege? 

Mein Kopf machte eine Zeitreise. Da war ich und mein Vater. Beim Begräbnis meiner Mutter. Mir fiel wieder ein, dass wir seit da an viel Streit miteinander hatten und ich öfters ausblieb, um nicht nach Hause gehen zu müssen. Damals hatte ich null Hobbys, weshalb ich damals mir so viele Hobbys suchte wie eben meine Bandgründung mit meinen Schulfreunden, das Modeln und viele weitere Sachen, um mich auch über Wasser halten zu können. Doch diese Zeiten änderten sich, als ich ein Angebot als Moderatorin erhielt. Schnell zog ich von zuhause aus und hierher in die schönste Stadt der Welt, Los Angeles. Was mit meinem Vater war, ist mir scheiß egal gewesen. Wenn er in dieser versifften Bude verreckt, sich selbst umbringt, gar einen Autounfall hat, sich durch irgendwelche Drogen wie meine scheiß dämliche Mutter abballert, ich würde mich freuen darüber.

An meinem 22. Geburtstag bekam ich die Nachricht, dass mein Vater von seiner neuen Geliebten in den Knast gebracht wurde. Ich tat so, als hätte ich Mitleid, doch es tat gut, dass Karma ihn bestrafte. Später nahm ich auch mit seiner Geliebten Kontakt auf. Es war die, die er damals vergewaltigt hatte hinter der Diskothek. Sie wusste ebenso von meiner schwierigen Kindheit und ging damals mit mir in Therapie, damit ich normal weiterleben konnte. 

All das, was in meiner Jugend, war zwar nicht normal, doch ich selbst nahm anscheinend keine Schäden davon. Im Gegenteil. All diese Erinnerungen waren weg von mir. Was blieb war meine Kindheit, bevor diese Probleme auftauchten und zwar wie ich noch ein kleiner Fratz, frisch geboren, auf die Welt kam bis zu meinem 12. Geburtstag.

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