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Hongjoong pov.

Erschrocken wachte ich auf und sprang hoch. Meine Wangen waren nass und mein Kopf dröhnte unheimlich. Verzweifelt versuchte ich meinen Traum zu verdrängen, aber ich konnte es nicht. Meine Vergangenheit holte mich so langsam wieder ein. Der Traum war eine veränderte Erinnerung von einem Ereignis was vor Jahren passiert ist.

Leise weinte ich vor mich hin und legte mich wieder hin. Jedes Schluchzen, das meinen Mund verließ tat weg, doch ich erinnerte mich, dass ich nicht alleine war, weshalb ich mich unter meiner Decke vergrub und versuchte es so zu dämpfen.

"H...hong...joong...", murmelte der Junge neben mir.

Ich versuchte immer noch leise zu sein und ihn Schlafen zu lassen, doch ich konnte mein Weinen einfach nicht aufhalten. Da erblickte ich ihn schon. Der Jüngere hatte die Decke angehoben und sah zu mir runter.

"Hmmm? Geht es dir gut?", fragte mein Mitbewohner San mich verwirrt und klang wirklich müde, weswegen ich mich schlecht fühlte.

Anscheinend durch mich aufgewacht.

Falls ihr euch wundert wieso wir zusammen in einem Bett liegen: Nein wir sind nicht zusammen oder sonstiges.

Ich wohnte nur mit ihm und seinem Freund zusammen. Nachdem ich hierher gezogen war halfen sie mir mit allem und wurden im Handumdrehen meine besten Freunde, doch auch das hieß nicht, dass wir random zusammen in einem Bett schliefen.

Normalerweise schliefen Wooyoung und San hier im Doppelbett aber, da sie sich gezofft hatten haben wir der Drama Queen unter uns mein Zimmer überlassen.

Schluchzend drehte ich von ihm weg und spürte seine Arme von hinten um mich. Zitternd hielt ich meinen Mund um nicht zu Schluchzen, doch er hielt mich davon ab und hielt sie sanft in seiner. Lange weinte ich noch in seinen Armen. Manchmal wurden es weniger Tränen manchmal mehr, aber ich hörte nicht auf zu weinen. Ich war einfach nicht in der Lage mich zu beruhigen.

In meinem Kopf spielte sich die Szene immer wieder ab.

Als er auf dem Boden aufgeschlagen war war ich schockiert. Mein Weinen war extrem und mein gesamter Körper zitterte. Ich war erschüttert als ich sah wie das Blut aus seiner Wunde lief. Der Schmerz war anhand seines Gesichtsausdrucks zu sehen und er sah zu mir hoch.

Fest kniff ich meine Augen zu und krallte mich etwas in San's Arm.

Der Tag vor 3 Jahren verfolgte mich immer noch nicht nur in meinen  Träumen, auch in meinem Alltag treffe ich immer wieder auf Situation wo ich mich an ihn erinnere. Selbst wenn ich einen Actionfilm sah kam die Erinnerung zurück.

Ich hatte nie damit aufgehört daran zu denken... An ihn zu denken.

Mein Weinen wurde lauter und ich drehte mich zu dem Jüngeren um. Sanft umarmte dieser mich ohne etwas zu fragen oder etwas zu kommentieren.

Er war an meiner Seite und machte es auch bemerkbar.

Immer wieder flüsterte er mir beruhigende Sachen zu und strich über meinen Rücken bis ich mich einigermaßen beruhigt hatte.

Da öffnete sich auch schon die Tür und der Jüngste stach hervor.

"Weint da jemand?", flüsterte er verwundert und würde von San zu uns gewunken.

Leise schloss der Schwarzhaarige die Tür und kletterte zu uns ins Bett. Zärtlich strich er meine Haare aus dem Gesicht doch schnell wehrte ich mich dagegen.

Mir von einer Person helfen zu lassen fiel mir schon schwer genug, doch zwei waren wir zu viel zu viel. Ich mochte die Aufmerksamkeit daran nicht. Normalerweise war ich der Ältere, der auf alle acht gab was dieses Gefühl nur noch verstärkte.

"Hyung du musst dir auch mal helfen lassen.", flüsterte Sannie und tauschte Blicke mit seinem Freund aus.

Schon jetzt bekam ich Angst vor dem was sie vor hatten doch dann spürte ich plötzlich wie beide mich anfingen zu kitzeln. Überrascht mit geweiteten Augen fing ich an zu lachen und versuchte sie von mir weg zu schubsen.

"W- warte STOPP", lachte ich und konnte nicht aufhören.

Spielerisch warf einer von beiden mich dann wahrscheinlich aus Versehen vom Bett runter. Mit einem lauten Knall landete auf den Boden und sah etwas genervt zu ihnen hoch. Realisation kam in den beiden Jüngeren auf und sie blickten erschrocken zu mir runter. Bei ihren Gesichtsausdrücken musste ich sofort lachen und mit wurde keine Minute später hoch geholfen.

"Ist alles okay?", schmollte Woo und ließ mich nur noch breiter Lächeln.

"Ach alles gut.", meinte ich und schniefte auf.

Leicht lehnte mich gegen das Bettgestell während ich mir meine übergebliebenen Tränen weg wischte.

"Wieso... Hast du eigentlich geweint?", fragte der Mittlere dann und entlockte ein Seufzen aus meinen Lippen.

Betrübt biss ich auf meiner Lippe rum. Sie wussten längst von Seonghwa, aber ich wollte nicht, dass sie sich nun Sorgen um mich machten.

"Ich hatte euch ja von Seonghwa erzählt und was ihm passiert ist...", erwiderte ich und sah wie Lächeln fiel.

"Oh nein Hyungie...", schmollte San.

"Hattest du einen Albtraum?", fragte nun auch Woo und bekam ein stilles Nicken von mir.

Sie wussten wie schwer es mir fiel über den Tag hinweg zu kommen. Ich hatte schließlich an diesem die Person, die ich am meisten liebte verloren.

"Es... ist egal...", murmelte ich und legte mich wieder hin.

Bevor einer der Beiden noch etwas sagen konnte schloss ich meine Augen und stellte mich schlafend. Regelmäßig atmete ich ein und aus, jedoch war ich besorgt dass ich wieder von Seonghwa träumen würde.

Während ich mit mir beschäftigt war das Paar in ihrer eigenen Welt. Als ich meine Augen zu einem schmalen Spalt öffnete sah ich schon wie sie kuschelten. Anscheinend hatten sie sich vertragen.

Zwar lächelte ich aber spürte auch diese Leere in meinem Herzen.

Wäre er früher nicht in dunkle Geschäfte reingeraten hätten wir das vielleicht sein können. Wäre er von Anfang an mit mir gesflüchtet... Obwohl das hatte er ja versucht.

Erneut schloss ich meine Augen und erinnerte mich an ihn. Park Seonghwa. Ein betrübtes Lächeln schlich sich auf meine Lippen.

Ich erinnerte mich an seinen typischen Deogeruch und an seine Wärme. Schon immer war er größer als ich... Früher mochte ich das nicht und habe mit ihm gestritten, da er mich absichtlich klein fühlen lassen hat, aber heute wünschte ich es mir. Es

Ich wünschte mir seine Wärme zu spüren... In seinen Armen zu liegen und an die Zimmerdecke zu gucken, wie wir es damals getan haben. Die Zimmerdecke die wir eines Tages bemalt haben damit wir nicht einfach eine weiße Wand ansehen. Damals nahm ich das alles selbstverständlich...

Wie man so schön sagt den wahren Wert einer Sache realisiert man erst nachdem sie weg ist.

All unsere Momente spielten sich in meinem Kopf ab.

Wir hatten Mal zusammen Kuchen gebacken für seine Mutter. Waren Mal bei seiner Oma und haben ihr Blumen vorbei gebracht, da sie mich Kennenlernen wollte. Dann haben wir uns mit 17 Ketten bestellt die Magnetisch waren. Bei jedem Kuss vereinten sie sich und doch wir vergaßen es immer und rissen sie immer fast auseinander.

Es waren wirklich gute alte Zeiten.

Ich vermisste ihn...

𝐓𝐀𝐊𝐄 𝐌𝐄 𝐇𝐎𝐌𝐄 𓆙 ˢᵉᵒⁿᵍʲᵒᵒⁿᵍ ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt