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Seonghwa pov.

Zusammen saßen wir in seiner Wohnung, da ich ihn nicht alleine lassen konnte.

Es war schwer überhaupt in sie zu gehen nachdem was hier vor einigen Tagen geschehen war. Der Moment kam mir wieder vor Augen, seine Angst erschütterte mich bis tief in meine Knochen.

Wir hatten nicht viel miteinander gesprochen, bei weitem nicht genug. Den größten Teil unserer gemeinsamen Zeit blickten wir einander nur an. Still, ohne etwas zu sagen. Immerhin lag mein Schock noch tief und seine Trauer war unermesslich.

Mir war klar, dass meine Anwesenheit seine Gedanken nicht plötzlich schweigen lassen würde, doch eins war mir bewusst. Ich musste bei ihm bleiben. An seiner Seite. 

Da war es unwichtig was gerade in meinem Leben vorging. Sei es die Verkäufe, die ich heute eigentlich hätte regeln sollen oder auch das Abendessen zu dem ich gehen sollte.

Hongjoong's Leben hing an einem dünnen Faden und ich war hier um ihn rechtzeitig wieder an einander zu knoten sollte er reißen. Unser Schicksal war aneinander gewoben.

"Es war schwer ohne dich...", murmelte ich.

Nach Jahren gab ich es zu.
"So verdammt schwer. Es war schwer jeden Abend ohne dich, ohne zu wissen was mit dir passiert war einzuschlafen, weshalb ich mir immer etwas einredete."

Meine Lippen wollten sich kaum öffnen, die Stille unterbrechen. Während ich all die Jahre bat, dass es ihm gut ging war der Schwarzhaarige nun an diesem Punkt.

Still nickte er, umarmte mich fest. Tränen verließen seine Augen, schwemmten über. So wie er waren sie wunderschön. Glasig und schimmernd liefen sie über seine blassen Wangen.

"Ich wollte das nie...", schniefte er während ich ihn natürlich in meinen Armen hielt.

"Was?", fragte ich etwas überrascht, da mir nicht klar war worum es nun ging.

"Ich wollte nie, dass wir uns trennen. Rein theoretisch haben wir es auch nicht."

Verwirrt blickte ich zu dem Blauhaarigen. "Nicht?"

Er schüttelte seinen Kopf und vereinte unsere Lippen, doch dies klappte nicht lange. Sein Körper war durch seinen mentalen Zustand nicht stark genug. Zum Glück war er von beidem, der Schule und der Arbeit freigeschrieben.

"Wir haben nie richtig Schluss gemacht."

Ein betrübtes Lächeln lag auf meinen Lippen.

"Oh Engel...", seufzte ich und umrandeten sein einzigartiges Gesicht.
"Mein gefallener Engel..."

Seine Flügel waren kaputt, doch ich war nicht das Kind meiner Eltern würde ich ihm nicht helfen.

Zärtlich strich ich über seinen Rücken, über sein Schulterblatt aus denen eigentlich weiße Flügel entspringen sollten.

"Wer sind eigentlich diese Freunde, die du da hast?", fragte ich, murmelte es gegen sein Schlüsselbein.

"San und Wooyoung sind ein Paar und meine ersten und besten Freunde seitdem ich hier her gekommen bin. Also nicht sofort. Freunde waren wir anfangs nicht. Es hat etwas gedauert.
Kennengelernt habe ich Wooyoung in einem Supermarkt. Seine Eltern haben ihn dazu gezwungen dort als Strafe zu arbeiten. Beide sind mehr als verwöhnt, ihre Eltern sind nämlich reich. Woo hat mich als Ausrede benutzt um raus zu kommen und joa.
Er hat mir später immerhin Essen spendiert. Dort im Restaurant war natürlich auch sein Sannie und irgendwie wurden wir Freunde und letzten Endes Mitbewohner."

"Trotzdem haben sie nicht auf dich aufpasst?", erwiderte ich etwas abgeneigt.

"Nein, nein. Sie haben schon auf mich Acht gegeben aber auch sie haben zutun. Du kannst von ihnen nicht erwarten immer bei mir zu sein."

Ich schüttelte den Kopf.
"Dann gibst du dich anscheinend mir den falschen Personen ab. Yeosang war rund um die Uhr bei mir nach unserer Trennung oder eher deinem Abschied."

"Das ist übertrieben." - "Aber die Wahrheit."

"Hm...", summte er und atmete meinen Geruch ein.

Seine Hand wanderte durch meine Haare. So schön massierten seine kleinen Hände meine Kopfhaut. Schnurrend schloss ich meine Augen.

"Mein Kätzchen..."

Wieder fing er an leise zu schluchzen, weshalb ich meine Augen öffnete. Ich hielt ihn jedes Mal in meinen Armen im Versuch ihm Komfort zu bescheren. Der Kim weinte in letzter Zeit viel. Sehr viel.

"Es ist okay...", flüsterte ich ihm zu.

Ohne mich hätte er vielleicht weniger gelitten, hätte ich ihn nicht aufgehalten. Anderseits hätte er zugleich so viel verpasst. Nur weil andere Menschen sein Leben bis jetzt geschrieben hatten hieß es nicht, dass er nie an der Reihe sein würde.

Ich würde an deiner Seite verweilen. Seine Hände küssen und ihn auf meinen Tragen, denn Joong war und würde immer die Liebe meines Lebens bleiben. Ich würde bei ihm bleiben und das bis ans Ende meiner Zeit, welches ich versuchte als lange zu gestalten. Bis er sein Leben unter die Kontrolle bekam durfte mir nichts passieren.

"Rauchst du?", fragte ich.

Der Jüngere schüttelte den Kopf als ich meine Zigarette anzündete.

"Stört dich der Geruch?"

Der Kim schüttelte nur seinen Kopf und gab mir stattdessen einen Kuss. Sanft umschloss ich sein Gesicht, küsste ihn tief, jedoch ach so sanft als es an der Tür klingelte.

Ein Seufzen entkam meine Lippen und ich küsste ihn weiter, doch er bestand darauf die Tür zu öffnen. Ich beobachte dies natürlich. Jede seiner Schritte und wer an der Tür war falls Gefahr bestand.

Zwei Männer standen an der Tür, jedoch waren sie mehr als ungefährlich so wie sie aussahen.

"Babe!", rief ich und sorgte für zwei irritierte Blicke.

Joongs Wangen erröteten, mindestens zeigte er hierbei noch das kleinste wenig Emotion abgesehen von Trauer.

Da ich keine Antwort bekam stand ich auf und packte ihn besitzergreifend.

"Choi San und Jung Wooyoung.", sprach ich und musterte die beiden skeptisch.

Es waren seine Freunde. Ich hatte Yeosang recherchieren lassen und kannte alles über sie. Besonders der Choi erschien mir schwierig. Nicht nur weil er Yeosang verließ. Seine Familie betrieb Geschäfte. Nicht umsonst kamen sie an so viel Geld und Macht.

Choi, da wurde es mir etwas wieder klar. Einer der größten Käufer in Seoul war seine Familie. Wir verkauften damals immer an den Standort.

Skeptisch musterte ich sie und drückte meine Zigarette aus.

"Eigentlich hatten wir nur die Schlüssel vergessen.", sprach San.

"Doch so wie er scheint denke ich nicht, dass wir dich alleine lassen sollten.", zischte er dominant.

"Sagt der, dessen Eltern Drogen kaufen und verkau-"

Gewaltvoll hielt er mir meinen Mund zu. Ich grinste bloß gegen seinen Handrücken und hielt sein Handgelenk fest. Es war amüsant. Feuer entbrannte in meinen Augen.

"Oh ich denke wir sind in falschen Positionen. Obwohl, Yeosang hat mir davon erzählt-", grinste ich provokant, würde jedoch natürlich sofort unterbrochen.

Ich lachte als der Lilahaarige mich weg schubste. Der Ausdruck Wooyoungs verdunkelte sich, auch Joongie sah und skeptisch zu.

"Keine Sorge, Prinzessin.", sagte ich und zwinkerte dem Blauhaarigen zu.

"Alles ist unter Kontrolle", meinte auch San und legte seinen Arm um mich.

Dunkel sah er mich an, bedrohlich.
"Wir gehen kurz vor die Tür, nicht Liebster Seonghwa."

"Natürlich, Sannie Boy."

𝐓𝐀𝐊𝐄 𝐌𝐄 𝐇𝐎𝐌𝐄 𓆙 ˢᵉᵒⁿᵍʲᵒᵒⁿᵍ ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt