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Hongjoong pov.

Irgendwann musste ich aber auch wieder zur Arbeit. Ich arbeitete in einem Cafe die Straße runter.

Zwei Tage waren vergangen.
Es war ein stiller Mittwoch Nachmittag als ich in den Laden eintrat. Als ich die Tür aufmachte klingelte schon die Glocke oben an der Tür in einem einladenden und freundlichen Ton. Der herrliche Geruch der gerösteten Kaffeebohnen flog in meine Nase und ich sah zwei Augen, die mich intensiv musterten.

"Chanwoo~", summte ich und sah wie er mich anlächelte.

Verspielt grinste er und zog mich an meinem Nacken zu ihm um mir einen Kuss zu geben.

"Hier ihr Kaffee.", lachte er, da er sah wie verwirrt die Kundin aussah.

Etwas überfordert ließ sie das Geld da und verschwand mit ihrem Kaffee.

Wundert euch nicht. Chanwoo war in einer glücklichen und gesunden Beziehung mit seinem Freund, doch er war sehr weird. Sogar an meinem ersten Tag hier gab er mir einen Schmatzer, weshalb ich so überfordert war. Ich stand bestimmt eine Viertelstunde mit geweiteten Augen da rum.

Durch Wooyoung kannte ich viel körperlichen Kontakt doch Chanwoo war auf einem anderen Level. Die Beiden hatten sich auch Mal getroffen und fanden sich extrem unsympathisch.

»Das ist ja ein Freak«, kam es von Wooyoung und »Ich habe noch nie eine Person getroffen die so Fake ist.« von Chanwoo.

Doch mit der Zeit hatte ich mich daran gewöhnt.

"Schleck mich doch nicht direkt so ab. Du hast jetzt Schichtende oder?", fragte ich ihn neugierig als ich mir meine Schürze um die Taille band.

"Japp der Laden gehört dir.", erwiderte der Jüngere.

"Nur dir...", murmelte er, jedoch verstand ich es und fragte nach.

"Wie was wieso warum? alleine?", sprudelte gar schon aus meinen Lippen als ich es hörte.

Leicht kratzte der Blonde sich am Hinterkopf und rannte mit seinen Fingern durch seinen ausgewachsenen Ansatz.

"Normalerweise sollte ich arbeiten aber das wären dann Überstunden und ich hab keine Lust darauf. Wir haben eben wenig Personal du weißt es. Seulgi hat sich auch erst spät frei gemeldet. Dafür wirst du aber mehr bezahlt! Keine Sorge du bist aber nicht alleine später kommt Taeyong", antwortete der Barista und ließ ein lautes Seufzen meine Lippen entfliehen.

Kurz atmete ich durch und sah etwas genervt zu ihm.

"Okay okay.", meinte ich und machte mich schon an die Arbeit.

Ich machte es nur wegen dem Geld. Die Wasserkosten würden diesen Monat wieder hoch werden, da könnten wir es gut gebrauchen. Chanwoo flüchtete auch schnell zu seinem Freund während ich mein Zeug vorbereitete, die Theke putzte und Gebäck in das kleine vorne Schaufenster steckte.

Schon bald kamen die ersten Kunden. Freundlich bediente ich sie. Später wurden es mehr, einige setzten sich auch hin, was die Sache komplizierter machte. Anfangs musste ich sie bitten zuerst hier zu bestellen denn die Kasse konnte ich ja nicht alleine lassen. Nach zwei Stunden kam auch Taeyong. Durch diesen schaffte ich es den vollen Laden zu bändigen.

Er stand an der Kasse während ich die Kaffees machte und an die einzelnen Tische brachte.

Nichtsahnend stellte ich zwei Iced Americano auf ein Tablett. Eins war unglaublich gezuckert. Da mochte jemand anscheinend nichts Bitteres. Summend brachte ich das Tablett an Tisch 11 und bemerkte erst als ich es abstellte wer dort war.

Mein Herz zog sich zusammen und ich spürte alleine durch seinen Blick Schmetterlinge in meinem Bauch. Es war ein Schockmoment. Verständlich nach all den Jahren, nicht?

"S- Seonghwa...", stotterte ich und blinzelte ein Paar Mal mit meinen Augen, da ich dachte ich sehe falsch.

Es war er. Sein Gesicht, sein Körper, seine Haare waren nur dunkel gefärbt. Nur ein wenig hatte er sich verändert und war ein wenig älter geworden.

Unbeschwert sah er zu mir. Nein er war eher genervt, da ich sein Gespräch mit Yeosang unterbrochen hatte.

Erkannte er mich etwa nicht?

"Ich-" - "Spar es dir und gib mir endlich keinen Kaffee."

Seine Stimme war so kalt aber ich sah den kleinen betrübten Schein, den er noch durchstechen ließ. Die braunen Augen, die ich immer so liebte waren anders. All die Schönheit und der Schimmer war weg. Ich vermisste ihn.

Bevor er sich den Kaffee nehmen konnte schlang ich meine Arme um ihn. Ich sehnte mich so nach ihm. Mein Gesicht vergrub ich in seiner Brust und hielt ihn fest. Er versuchte mich weg zu schubsen, mich abzuschütteln doch ich ließ es nicht zu.

"Hwa Baby es tut mir so leid aber ich bin nicht der einzige der Schuld trägt!", meinte ich, doch dieser Satz sorgte dafür dass Flammen in seinen Sorgen anfingen zu brennen.

Mir einem Ruck schubste er mich weg. Genau an die Kante des anderen Tisches. Plötzlich würde alles so schwummerig. Vorsichtig packte ich mir an meinen Hinterkopf und spürte das Blut an meinen Händen.

Er war nicht mein Seonghwa.

Mein Seongie würde das nie machen...

Seine Sätze in einem meiner Träume schossen wieder durch meinen Kopf und ich sah ihn zu mir eilen. Das Feuer in seinen Augen war erloschen. Anstatt dem Feuer kam nun das Meer. Traurig und Emotional.

Das war mein Seonghwa...

Mein betrübter Seonghwa der nach dem Tod seiner Eltern so geworden war. Trauer war das Gefühl an ihm, dass ich am besten kannte und stillen konnte.

»Nimm mir es nicht böse wie ich reagieren werde. Zwar habe ich mich verändert, aber liebe dich immer noch so sehr wie früher...«

Das war eine Lüge. Eine große Lüge. Es musste ein Traum sein, doch wann wachte ich auf?

Von Sekunde zu Sekunde spürte ich immer mehr Blut. Zwar versuchte ich mich aufzusetzen doch mit jeder Sekunde fühlte ich mich schwächer. Viele sahen uns an. Die Blicke waren auf uns.

Wie bei unserem Abschlussball...

Leicht musste ich bei dem Gedanken Schmunzeln, doch es dauerte nicht lange bis ich Yeosang erblickte und es erstickte.

Schwer atmete ich und krallte mich leicht an Seonghwa der mich wie seine Braut hoch hob.

Er rief nach irgendetwas doch ich verstand nicht. Mein Kopf war wie Unterwasser. Sanft lehnte ich ihn an seine warme Brust und schloss meine Augen. Schmerz ließ meinen Körper erschaudern und ich zischte auf.

"Erinnerst du dich ans Meer ...?", fragte ich.

Sein Blick der vorhin noch so mitleidig war erstarrte wieder.

"Nein."

Ein Schluchzer verließ meine Lippen. Einer nach dem anderen.

Es war der Ort an dem wir zum ersten Mal »Ich liebe dich.« gesagt hatten.

"Ich... Ich..."

"SEI LEISE!", schrie der Schwarzhaarige mich an.

"Ich liebe dich...", weinte ich bevor ich meine Augen zusammen kniff.

Alles wurde noch leiser und ich spürte auch das aufgeregte Rütteln an mir nicht.

In Kürze verlor ich mein Bewusstsein...


Das letzte Update ist lange her deswegen hier: ♡♡

𝐓𝐀𝐊𝐄 𝐌𝐄 𝐇𝐎𝐌𝐄 𓆙 ˢᵉᵒⁿᵍʲᵒᵒⁿᵍ ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt