1 September 1971„Mum!" Quengelte ich, als meine Mutter einfach nicht aufhören wollte, meine Haare zu kämmen.
Sie müsste nach den elf Jahren, in denen ich lebe, eigentlich gelernt haben, dass man meine Haare einfach nicht kämmen kann.
Es ist nicht möglich.
Meiner Meinung nach ist es zu einhundert Prozent verschwendete Zeit, da diese wunderschönen, eleganten, schwarzen Locken sofort wieder unordentlich werden.
Ich muss mich nur kurz einen Zentimeter bewegen und sehe wieder so aus, als hätte ich von dem Wort Haarbürste noch nie etwas gehört.Trotzdem saß ich jetzt seit zehn Minuten auf einem Stuhl im Esszimmer und ließ praktisch unerklärliche Qualen über mich ergehen, als die kleinen Stacheln die ganze Zeit an Knoten hängen blieben.
Zum Glück kam mein Dad mir zur Hilfe. Er hatte die gleichen Haare wie ich und konnte das Problem, anders als meine Mutter, verstehen.
„Wir müssen jetzt los, sonst verpasst Jamie noch seinen Zug."
Leider konnte er nicht verstehen, dass ich nicht Jamie genannt werden will.
Das ist unglaublich peinlich.
Ich bin elf und nicht vier, dad.Meine Mum seufzte und legte den Kram beiseite, ehe sie im Flur verschwand und unsere Jacken holte.
Zu dritt apparierten wir zum Bahnhof KingsCross.
Sofort waren wir von einer Masse an Menschen umgeben, die meisten waren allerdings Muggel. Wir hätten auch direkt auf dem Bahnsteig 9 Dreiviertel landen können, aber meine Eltern bestanden darauf, für mein erstes Jahr in Hogwarts durch die Steinmauer zu rennen.
Ich fixierte die Mauer mit meinem Blick und wollte gerade losrennen, als meine Mutter mich an der Schulter festhielt.„Da sind die Pettigrews! Warten wir auf sie, ja?"
Ich sah mich um und neben meinem Vater tauchten drei Leute auf.
Mr und Mrs Pettigrew mit ihrem Sohn, Peter. Sie wohnten am Ende unserer Straße, nur ein paar Häuser entfernt, weshalb Peter und ich oft miteinander Quidditch gespielt hatten, als wir kleiner waren. Meine Mutter wunderte sich immer, warum ich nicht mehr so viel mit ihm machte.Das Problem mit Peter war, dass er immer das tat, was man sagte. Er bildete sich nie seine eigene Meinung und lief einem immer hinterher wie ein Hauself. Als besten Freund brauchte ich jemanden, der genauso war wie ich. Und vielleicht war dieser jemand genau auf der anderen Seite der Steinmauer.
Oh Merlin, ich tat es schon wieder. Meine Mum sagte immer, ich muss aufhören in meinem Kopf mit mir selbst zu reden und mir Freunde suchen, die mir zuhören.
Ich grinste Peter zu, während ich unsere Mütter über die Ferien quatschen hörte und unsere Väter irgendeinen Kram über das Ministerium besprachen.Als alle endlich mit dem Smalltalk fertig waren, rannte ich durch die Steinmauer und stand augenblicklich auf der berühmten Plattform 9 Dreiviertel.
Dann tat mein Bauch weh. „Umpf." Machte ich, als ich in einen weiteren Gepäckwagen rein bretterte.
Direkt vor mir hörte ich schmerzerfülltes Lachen und sah auf. Ein Junge in meinem Alter, mit schwarzen, schulterlangen Haaren und sehr bleicher Haut stand vor mir. Er hielt sich seine Hüfte, in die ich meinen Gepäckwagen gestoßen hatte, als ich in ihn reingerannt war.
„Sirius, was ist los?"
Hörte ich eine harte Frauenstimme neben mir und sah noch weiter hoch. Eine mittelalte Frau mit ebenso bleicher Haut und kalten, grauen Augen sah auf mich herab. Sie hatte die selben schwarzen Haare wie ihr Sohn, der anscheinend Sirius hieß. Er drehte sich zu ihr um und sah sie entschuldigend an.„Wer ist das?" Fragte die Frau mich mit einem prüfenden Blick. Sirius drehte sich wieder zu mir und sah mich fragend an.
„James." Stellte ich mich vor, doch die Frau beachtete mich gar nicht mehr. Sie sah hinter mich, an die Stelle, an der meine Eltern und die Pettigrews gerade durch die Mauer gekommen waren.
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no time to waste || jily
Fanfic„Hi, mein Name ist James Fleamont Potter. Streich das Fleamont, das ist peinlich. Also nochmal: Mein Name ist James Potter und ich bin so ziemlich das coolste, was diesem Planeten jemals passiert ist. Meine Stärken? Ach, so das übliche. Quidditch...