Heartless Mate

Chapter 51 | Astonishment

„Ist was?" fragte ich Lazaro da er immer wieder in den Rückspiegel blickte.

„Nein." antwortete er nur während er seinen Blick sofort auf die Straße wieder richtete.

Unsere Blicke hatten sich schon so oft gekreuzt, dass man glatt meinen könnte er würde garnicht auf die Straße achten. Die Blicke die er mir immer wieder zuwarf schienen zudem auch ziemlich nervös zu sein. Vicky schien dies sogar früher bemerkt zu haben, denn kaum hatten wir den Wagen erreicht, hat sie sich schon den Beifahrersitz geschnappt. Abgesehen davon, dass sie eine Stunde lang mit dem Einstellen ihres Sitzes beschäftigt war, hatte sie alles mögliche versucht um diese Autofahrt so angenehm wie möglich zu gestalten. Allerdings hatte sie es etwas zu sehr übertrieben. Das könnte nämlich nie im Leben ihre Vorfreude gewesen sein...

Sie haute immer wieder irgendwelche Witze und lustige Geschichten raus, kommentierte ständig unsere Umgebung und gab uns auch selbstverständlich einen Geschmack auf ihre Gesangkünste. Doch wir kamen nicht nur auf den Geschmack ihrer Gesangkünste. Vicky hatte nämlich eine halbe Snackbar in ihre kleine Handtasche verstaut und fütterte durchgehend Lazaro. Natürlich hatte ich die eine oder andere Süßigkeit auch abbekommen aber ansonsten hing Vicky's Hand immer direkt vor Lazaro's Gesicht.

Lazaro drehte die Lautstärke etwas runter, doch ehe er etwas sagen konnte, wollte ihm Vicky schon die nächste Süßigkeit in den Mund schieben. Er nahm die eine Hand vom Steuer und umfasste abrupt Vicky's ausgestrecktes Handgelenk, schaute dabei immer wieder zwischen der Straße und ihr...

„Für jede einzelne Süßigkeit die du mir bis jetzt gabst, musst du 10 Minuten länger trainieren. Mit der hier wären es dann insgesamt schon 2 Stunden!" sagte er und zog grinsend ihr Handgelenk zu seinem Gesicht. Kurz bevor Vicky's Finger seinen offenen Mund erreichten, schmiss sie das Bonbon plötzlich nach hinten.

„Spuck sie wieder raus!" forderte sie ihn auf während sie sich etwas nach vorne lehnte und mit ihrer mittlerweile leeren Hand seinen Hals umfasste.

„Dachtest du etwa wirklich du könntest das heutige Training umgehen? Ich lass nicht zu, dass du mir entwischt!" Sagte er mit einem teuflischen Grinsen.

„Ach übrigens! Falls du deine Hand noch behalten möchtest, solltest du schleunigst deinen Griff wieder lockern." fügte er noch hinzu, doch Vicky schien es kein bisschen zu interessieren. Stattdessen, ließ sie ihn los und positionierte ihr Handgelenk direkt vor seinem Mund. Sorgte dafür, dass es nie sein Blickfeld verließ...

„Na los, beiß ihn ab! Dann muss ich ja immerhin für einige Wochen nicht zum Training erscheinen!" sagte sie während sie ihren Arm auf und ab bewegte und ihm die Zunge ausstreckte.

„Sowas würde ich niemals tun! Ich möchte jeden Morgen dein von Müdigkeit gezeichnetes Gesicht sehen und jeden einzelnen Muskel in deinem Körper zum Brennen bringen. Apropos Muskeln! Schau Mal wie dünn dein Armgelenk ist. Etwas mehr Armtraining würde dir auf jeden Fall nicht schaden." mit diesen Worten, umfasste er ihr Handgelenk und warf es auf ihren Schoß zurück.

„So! Jetzt Mal Spaß bei Seite." meinte er während er mit beiden Händen das Lenkrad wieder umfasste und mich über den Rückspiegel hinweg anschaute.

„Der heutige Shoppingtrip macht mich um ehrlich zu sein etwas nervös. Obwohl ich dieses Rudel schon öfters besucht hab und einige gute Bekanntschaften gemacht hab, verspüre ich trotzdem bei jedem Besuch eine Art Feindseligkeit und ich bin nicht der einzige der so empfindet. Dein Bruder hatte es ebenfalls bemerkt. Obwohl Alpha Martin und seine restlichen Rudelmitglieder ihre Emotionen recht gut vor uns verbergen konnten, gab es immer wieder den einen oder anderen der uns seine wahren Farben zeigte. Neben dem, zeigten uns jedoch auch viele ihre Dankbarkeit und ihren Respekt. Deshalb konnte ich dieses Rudel nie richtig einschätzen." erklärte er während er auf einer großen Kreuzung abbog.