Chapter 19 | Time has come

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Am heutigen Tag erwachte ich im selben Augenblick, indem die ersten Sonnenstrahlen den nächtlichen Himmel fluteten. Meine Augen waren zwar offen, doch mein Verstand und mein Körper schienen immer noch zu schlafen. Dank meinen kleinen nächtlichen Spaziergang gestern, konnte ich gerade mal nur 3 Stunden schlafen.

Normalerweise wäre ich nicht in der Lage gewesen vom Bett aufzustehen, doch aus irgendeinem Grund fühlte ich mich gerade fit und erholt. Ich schätze mal, dass das allein nur Aurelia lag. Wenn sie nämlich wieder zu Kräften kommt, reflektiert sich das auch auf mich. Unsere gestrige Zweisamkeit tat uns beiden ziemlich gut.

Kurz schloss ich meine Augen wieder zu und atmete drei mal tief ein, ehe ich vom Bett aufstand und zum Badezimmer lief. Dort spritze ich mir frisches Wasser ins Gesicht und lehnte mich schließlich am Waschbecken ab. Noch etwa müde, blickte ich in den kleinen Spiegel vor mir rein und stellte überrascht fest, dass sich meine Gesichtszüge etwas geändert hatten.

Das Trübe meiner Augen ließ nämlich etwas nach und auch sonst sah meine Haut etwas frischer und erholt aus. Für mich war das alles etwas Positives, denn die vergangenen Wochen hatte ich ständig das Gefühl, dass ich einen dunklen Schatten mit mir rumtrug. Einen Schatten der mir meine ganze Energie, meine ganze Freude, meine ganze Lebensessenz wegsaugte...

Um keine Zeit mehr zu vergeuden, zog ich mir kurzerhand die erstbeste Jeans die ich fand und einen der Pullis, die mir Vicky geschenkt hatte, an. Der Pulli hatte einen leichten V-Ausschnitt und war ideal für den heutigen Tag.

Da sich das Rudelhaus im inneren eines riesigen Waldes befand, war es morgens immer etwas kühl, doch mit so einem Pulli würde ich bestimmt nicht frieren. Zum Glück hatte mir Vicky einpaar ihrer alten Sachen geschenkt, denn sonst müsste ich immer noch mit einem dünnen T-Shirt rumlaufen.

Klar, Werwölfe können zwar keine Kälte empfinden, trotzdem mögen sie es aber warm und flauschig. Das erinnert sie nämlich etwas an ihrem eigenen Fell....

Schnell lief ich noch ins Bad, kämmte mir die Haare geschwind und trat schließlich aus meinem Zimmer heraus. Ich wollte ja nicht, dass mich Margaret umbringt.

In der Bedienstetenküche erstmal angekommen, wurde ich erstmal von jederlei verschiedenen und köstlichen Gerüchen nochmal wachgerüttelt.

„Ah da bist du ja schon Liebes!" sagte Margaret als sie mich meine Schürze zubinden sah. So wie es aussah, war noch niemand anderes da...

„Guten Morgen Margaret." sagte ich und blickte mich etwas unbeholfen in der Küche erstmal um. Obwohl Margaret alle Hände voll zu tun hatte und theoretisch ziemlich überfordert sein müsste, bekam sie dennoch alles alleine hin.

Gerade richtete sie die riesigen Tabletts mit Käse und Wurst an und hatte noch nebenbei zwei Pfannen auf dem Herd. Auf der Kücheninsel befanden sich bereits Pancakes sowie frischgebackene Kekse und Cupcakes.

„Du kannst dir schon ruhig etwas zum Essen nehmen, während ich dir deine heutigen Aufgaben erkläre." sagte sie und blickte abwartend zu mir rüber. Erst als ich einen Biss vom Keks nahm, fing sie wieder an zu reden.

„Du bist heute für die Küche vorne zuständig. Als erstes musst du den Tisch decken und Kaffee und Tee vorbereiten. Nachdem du damit fertig geworden bist, werden die anderen Frauen und du das Frühstück reintragen. Gegen 12 Uhr werden dann alle Tische wieder abgeräumt. Du kannst schon mal das Tablett mit den Keksen nehmen und in die Küche vorne bringen." Ohne etwas dagegen einzuwenden, nahm ich mir einen zweiten Keks, nickte Margaret kurz und lief in Richtung des großen Esssaals.

Dort angekommen, sah ich wie einer der Frauen die zwei großen Tischreihen deckte. Ich lief an ihr vorbei und nuschelte ein leises „Morgen", bekam von ihr jedoch keine Reaktion. Tja ich zerbrach jetzt deswegen nicht den Kopf, dachte ich und lief ungerührt weiter.

Heartless MateWo Geschichten leben. Entdecke jetzt