Kapitel 25

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Heute gibt es ein Kapitel, weil ich in den nächsten Tagen keine Zeit haben werde. Es geht frühestens nächste Woche Montag weiter (: Ihr müsst euch also ein wenig Gedulden.

Viel Spaß beim Lesen

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*Dienstag*

Martins Sicht

"Hey, was beeilst du dich denn so?", fragt mich Timothy, als ich mit schnellen Schritten in die Tiefgarage komme und zu meinem Wagen laufe.

Timothy steht ebenfalls schon an seinem Auto und räumt seine Tasche in den Kofferraum.

"Ich möchte mich mit Luisa treffen", antworte ich nur und lege so wie er meinen Rucksack in mein Auto.

"Ah, dann viel Spaß", grinst er mich an und zwinkert nochmal kurz.

Timothy und ich steigen danach in unsere Autos.

Das Training war heute anstrengend gewesen und hat tatsächlich länger gedauert, als ich gedacht habe.

Deswegen bin ich auch so in Eile, denn ich möchte Luisa überraschen. Sie hat Frühdienst und weiß nicht, dass ich sie vor dem Krankenhaus abholen werde.

Ich habe es am Samstag von ihr erfahren. Sie hat gefragt, wann wir uns mal wieder treffen können.

Doch auch dieses Mal sind unsere Terminkalender sich nicht einig geworden, weswegen wir das Treffen erstmal nicht ausgemacht haben.

Deswegen hoffe ich, dass Luisa sich freut, mich zu sehen und dass sie vor allem noch nicht weg ist.

Aber das werde ich dann schon merken, wenn sie nicht herauskommt.

Kurz nachdem Timothy aus der Tiefgarage gefahren ist, fahre auch ich los.

Ich merke, wie ich immer aufgeregter werde. Ich habe Luisa über das Wochenende, als wir in Bremen gespielt haben, vermisst.

Mittlerweile kann ich es auch nicht mehr leugnen, dass ich etwas für sie empfinde. Es ist so und ich hoffe immer noch, dass es ihr genauso geht.

Ich lenke mein Auto durch die Frankfurter Innenstadt und komme nach ungefähr zwanzig Minuten am Krankenhaus an.

Auch hier parke ich mein Auto im Parkhaus. Ich ziehe noch schnell eine Kappe und eine Sonnenbrille auf, damit mich nicht sofort jeder erkennt und steige danach aus.

Zum Glück scheint heute die Sonne, sodass es nicht all zu auffällig ist.

Mit schnellen Schritten gehe ich Richtung Haupteingang. Ich hoffe, dass Luisa überhaupt aus dieser Tür rauskommen wird und es nicht doch irgendeinen Nebeneingang gibt, den ich nicht kenne.

Ich stelle mich also an eine kleine Mauer vor den Eingang und jetzt heißt es nur noch warten.

Mit jeder Minute, die vergeht, werde ich nervöser.

Kommt Luisa noch? Hat sie schon Feierabend gemacht? Hätte ich sie doch vorher anrufen sollen?

Fragen über Fragen schwirren mir durch den Kopf.

Und durch meinen Bauch die Schmetterlinge.

Ich habe das Gefühl schon lange nicht mehr gehabt, aber es fühlt sich gut an. Meine letzte Beziehung ist schon eine Weile her.

Wir sind zwar im Guten auseinander gegangen, aber natürlich nagt eine Trennung erstmal an einem.

Seitdem sind fast zwei Jahre vergangen. Ich habe in dieser Zeit nie eine Frau an meiner Seite gehabt und deshalb fühlt es sich für mich auch umso besser an.

Mein Blick liegt immer noch auf dem Haupteingang und plötzlich sehe ich, wie Luisa lächelnd herauskommt.

Ich stoße mich von der Wand ab und möchte ihr entgegen kommen.

Doch anstatt weiter in meine Richtung zu laufen, läuft sie in eine ganz andere Richtung.

Ich schaue ihr hinterher.

Luisa geht auf einen Mann in ihrem Alter zu und umarmt ihn zur Begrüßung.

In mir zieht sich alles zusammen und meine gute, aber nervöse Laune ist wie weggeblasen.

Wer ist der Typ, frage ich mich, ein weiterer Bruder, den ich nicht kenne?

Die zweite Frage erübrigt sich aber, als sie sich aus ihrer Umarmung lösen und er ihr einen Kuss auf die Lippen drückt.

Ich drehe mich sofort um und gehe, als ich sehe, wie sie sich küssen.

Meine Beine tragen mich zwar in die falsche Richtung, aber ich möchte nicht sehen, wie Luisa einen anderen küsst.

Ich merke wie die Eifersucht in mir aufsteigt. Aber nicht nur sie. Auch Wut und Enttäuschung.

Wut auf mich selbst, dass ich schon nach kurzer Zeit Gefühle für Luisa entwickelt habe. Warum habe ich auch geglaubt, dass ich der Einzige in ihrem Leben bin?

Luisa ist hübsch, lustig und intelligent. Da ist es kein Wunder, dass auch noch andere Männer auf sie aufmerksam werden.

Aber trotzdem bin ich von ihr enttäuscht.

Warum sendet sie mir so eindeutige Signale, wenn sie eigentlich noch einen anderen Kerl an der Angel hat?

Immerhin haben wir auch nur das zweite Mal miteinander geschlafen, weil sie angefangen hat, mich zu küssen.

Ich dachte wirklich sie empfindet das gleiche wie ich für sie.

Aber so wie es aussieht, bin ich nur einer von mehreren.

Enttäuscht lasse ich mich in mein Auto fallen.

Kappe und Sonnenbrille fliegen unachtsam auf den Beifahrersitz.

Ich starte den Wagen und mache mich auf den Weg nach Hause.

Jetzt ist genau der richtige Zeitpunkt, um mit meiner Schwester zu telefonieren.

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