Kapitel 28

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Sorry, dass so lange nichts von mir kam. Hatte es irgendwie verpeilt (:

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Martin hat auf keine meiner Nachrichten oder Anrufe reagiert. Mittlerweile ist es schon über einer Woche her und es macht mich verrückt, weil ich nicht weiß, was los ist.

Auf der Arbeit kann ich mich gut von meinen Gedanken ablenken, weil ich zu viel zu tun habe.

Aber sobald ich zu Hause bin, ist mein Kopf nur noch mit Martin voll.

Dass mich etwas beschäftigt, hat nach ein paar Tagen auch mein Elias festgestellt.

Als er gefragt hat, was los ist, bin ich sofort in Tränen ausgebrochen.

Er dachte zuerst, dass Tom irgendwas getan hat, aber ihn habe ich tatsächlich seit Dienstag nicht mehr gesehen und das ist wahrscheinlich auch besser so.

Wer weiß, wie meine Gefühlslage sonst wäre.

Ich habe Elias dann alles erzählt und war selbst über mich erstaunt, dass mich die ganze Sache so mitnimmt.

Denn Martin und ich sind nicht zusammen. Wir sind kein offizielles Paar, aber meine Gefühle für ihn reichen anscheinend aus, damit ich Rotz und Wasser heulen muss.

Elias hat mich an diesem Tag einfach nur noch getröstet und mir gut zu geredet.

Er hat mir auch vorgeschlagen, dass er mal mit Martin reden könnte, aber ich habe abgelehnt.

Ich möchte es selber machen. Ich möchte selbst von ihm erfahren, warum er nichts mehr mit mir zu tun haben möchte.

Denn so sieht es für mich auf jeden Fall aus. Ich glaube an keine einfache Erklärung mehr, wie dass er sein Handy verloren hat.

Er weiß, wo ich wohne und wo ich arbeite. Er hätte sonst einfach vorbeikommen können, aber hat es nicht gemacht.

Allerdings weiß auch ich, wo Martin wohnt. Und deshalb sitze ich gerade in der passenden S-Bahn, die mich zu ihm bringen wird.

Ich bin aufgeregt, mir ist schlecht und mir könnte es gerade wirklich besser gehen. Aber ein zurück gibt es jetzt nicht mehr.

Ich ziehe die Sache heute durch und stelle Martin zur Rede. Ich will wissen, warum er sich nicht mehr meldet und ich hoffe so sehr, dass es mich nicht komplett verletzen wird.

Ich steige aus der S-Bahn aus und stehe nach einem kurzen Fußweg vor dem Haus, indem seine Wohnung ist.

Ich atme nochmal tief ein und aus und drücke dann auf das passende Klingelschild.

Mein Herz klopft mir bis zum Hals. Ich habe das Gefühl, dass ich gleich umfalle und halte mich deshalb an der Haustür fest.

Als sich nach einigen Sekunden niemand meldet, möchte ich schon wieder gehen.

Martin scheint also nicht da zu sein, denke ich mir. Dabei habe ich doch extra im Internet nachgeschaut, wann die Mannschaft trainiert, damit ich ihn auch auf jeden Fall erwische.

"Ja?", kommt es plötzlich aus der Gegensprechanlage und ich erschrecke.

Es ist Martin.

Ich räuspere mich einmal und sage mit brüchiger Stimme: "Hier ist Luisa."

Auf der anderen Seite der Gegensprechanlage ist es still.

Ist er jetzt einfach weggegangen, frage ich mich. Doch nach endlosscheinenden Sekunden geht die Haustür auf.

"Komm hoch", sagt Martin noch.

Mit zitternden Beinen gehe ich die Treppe nach oben.

Martin steht bereits in der Tür, als ich auf seiner Etage ankomme. Er schaut mich gleichgültig an.

Ein Schuss ins Herz  Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt