Kapitel 29

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Vielen Dank für die Kommentare @kylja14 und @SGE_j_lover (: es freut mich, dass euch beiden meine Geschichte so gefällt. Aus diesem Grund gibt es heute schon ein weiteres Kapitel und die Geschichte neigt sich langsam dem Ende zu. Ihr könnt gespannt sein, was noch so kommt.

Aber alles zu seiner Zeit. Jetzt erstmal viel Spaß beim Lesen.

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Zuhause angekommen lege ich mich sofort in mein Bett und verkrieche mich unter meiner Bettdecke.

Sofort fange ich an zu weinen. Die ganzen Tränen, die ich auf der Rückfahrt in der S-Bahn zurückgehalten habe, kommen jetzt raus.

Ich schluchze laut auf und schließe meine Augen.

Es tut einfach so weh, dass Martin mir nicht geglaubt hat. Aber was hätte ich ihm denn auch sonst als die Wahrheit erzählen sollen?

Es klopft an meiner Tür und kurze Zeit später sitzt Elias auf meinem Bett.

"Sssh Luisa, was ist los?", fragt er besorgt, legt sich neben mich und zieht mich in eine Umarmung.

Mein Weinen wird nochmal stärker und ich bekomme keinen Ton heraus.

Ich schmiege mich einfach nur an meinen Bruder, der mir beruhigend über den Rücken streichelt.

"Martin", schluchze ich nach einiger Zeit, doch komme nicht weiter, weil meine Stimme abbricht. Innerlich fühlt es sich für mich so an, als würde gerade alles auseinander brechen. Es tut einfach nur weh.

"Sssch, alles ist gut. Wir können nachher reden", flüstert er und drückt mir einen kurzen Kuss auf den Kopf.

Ich weine mich noch eine ganze Weile aus bis ich irgendwann einschlafe.

Als ich wieder aufwache, ist es bereits dunkel.

Ich fühle mich einfach schlecht und quäle mich förmlich aus meinem Bett.

Leise tapse ich in die Küche, wo Elias am Herd steht und kocht und zu meiner Überraschung Theresa an unserem kleinen Tisch sitzt.

"Wie lange habe ich geschlafen?", frage ich, was die Aufmerksamkeit auf mich legt.

Theresa steht sofort auf und zieht mich in eine feste Umarmung.

"Was ist denn passiert?", flüstert sie und lässt mich kurz darauf los.

Theresa zieht mich zu unserem kleinen Tisch und ich fange daraufhin an zu erzählen.

Wie ich Tom zurückgewiesen haben, nachdem er mich geküsst hat.

Wie ich Martin tagelang nicht erreicht habe. Wie ich zu ihm nach Hause gefahren bin und wie er letztendlich mit mir geredet hat.

Alleine durch das viele Reden fange ich wieder an zu weinen und ich wische mir unsanft die Tränen aus meinem Gesicht.

"Er hat mir nicht geglaubt, dass ich nichts mehr von Tom möchte", nuschle ich und sehe aus glasigen Augen zu Elias und Theresa.

"Du magst ihn oder?", fragt Theresa nach einigen Sekunden und ich nicke nur.

Ja, ich mag Martin sehr. Ob es schon Liebe ist, weiß ich nicht, aber ich habe auf jeden Fall Gefühle für ihn und die hat er heute mehr als nur ein bisschen verletzt.

"Das wird wieder. Da bin ich mir sicher. Martin mag dich doch auch", redet mir Elias gut zu.

Ich bin meinem Bruder dankbar, dass er alles probiert, um mich aufzuheitern. Aber ich bin mir bei seiner Aussage nicht sicher und das sage ich ihm auch.

"Du hättest sehen müssen, wie er mich angesehen hat. Sein Blick war... keine Ahnung."

"Er war wütend und enttäuscht. Lass da mal ein bisschen Zeit vergehen und dann wird er sich beruhigt haben", redet mir nun auch Theresa gut zu, "Und wir? Wollen wir heute noch ins Kino gehen? Es ist erst 19:30 Uhr?"

Ich lächle meine beste Freundin an. "Gerne, ich ziehe mich nur um." Das ist wahrscheinlich eine ganz gute Ablenkung.

Martins Sicht

Fertig mit den Nerven lasse ich mich wieder auf mein Sofa fallen, nachdem Luisa gegangen ist.

Ich weiß nicht, ob ich ihrer Geschichte glauben soll. Dieser Tom und sie sahen mehr als nur vertraut für mich aus.

Aber sie waren ja auch mal zusammen, schießt es mir gleich in den Kopf. Auch wenn das für mich kein gutes Argument ist.

Immerhin treffe ich mich nicht mehr mit meinen Ex-Freundinnen.

Andererseits war sie so aufgelöst, dass es eine grandiose schauspielerische Leistung von ihr hätte sein müssen, mich anzulügen.

Jetzt, wo sie weg ist, tut sie mir tatsächlich auch leid und ich bereue es, dass ich sie so angefahren habe.

Ich war aber einfach wütend und enttäuscht und meine Emotionen sind mit mir durchgebrannt.

Und dann auch noch diese komische Geschichte, dass dieser Tom ein Treffen mit ihr ersteigert hat?

Für mich hört sich das alles ganz und gar nicht nach der Wahrheit an.

Ich seufze und schalte meinen Fernseher an. Mit einem gemütlichen Abend wird es heute wahrscheinlich auch nichts mehr werden.

Ich bin mir ziemlich sicher, dass mich das Gespräch mit Luisa noch den ganzen Abend verfolgen wird. Da kann ich mir noch so viele Serien anschauen. Ich werde wahrscheinlich noch den ganzen Abend darüber nachdenken.

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