Kapitel # 1

200 17 9
                                    




Katsuki Pov:

„Katsuki ich wünsche dir viel Spaß heute und lächle doch mal", bat mich meine Mutter. „Lass mich, warum sollte ich lächeln, wenn er es nicht mehr sehen kann", schnauzte ich sie an, ich wusste dass sie es nur gut meinte, doch mit seinem Tod, starb auch mein Lächeln. Ohne weiteres verließ ich das Haus. Auf dem Weg zur Schule kam ich am Friedhof vorbei. Kurz blickte ich auf meine Armbanduhr, ein bisschen Zeit hatte ich noch, um ihn zu sehen. Schnell lief ich den breiten Schotterweg entlang und ging zwei Abzweigungen jeweils nach links. Als ich den alten Kastanienbaum sah, wurden meine Schritte etwas langsamer. Je näher ich kam, umso trauriger wurde ich. Als ich direkt davor stand, sah ich mit Tränen in den Augen auf die Inschriften des grünlichen Grabsteins, welches mit einem Bild von ihm geziert war.


Ruhe in Frieden

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.







Ruhe in Frieden

Izuku Midoriya

*15.07.1988 +20.10.2002

Wir werden dich nie vergessen du bist in unseren Herzen in Liebe Mama und Katsuki


Izuku kam mit 14 Jahren bei einem Verkehrsunfall ums Leben, als er auf dem Weg zu einer Party war. Es war meine Schuld, wäre ich doch nur mit zu dieser Scheiß Party. Dann wäre er noch bei mir und könnte mit mir jetzt zur Schule laufen. Tränen stiegen wieder in meine Augen, dann kniete ich mich vor das Grab, nahm die Kerze, die zwischen den ganzen Vergissmeinnicht stand und zündete sie an, danach stellte ich sie wieder zurück. Vergissmeinnicht und Gerbera, das waren seine Lieblingsblumen.

„Hey, heute ist der erste Tag, mal schauen wie die Leute so drauf sind. Dir würde es bestimmt gefallen, mein kleiner Nerd, und nur damit du es weißt, ich tu das nur für dich klar ... Ich vermisse dich Izu", begann ich zu sprechen, ehe meine Worte in einem Schluchzen überging. Auch nach knapp zwei Jahren kam ich damit nicht zurecht. Mir fehlte er jeden Tag aufs Neue, aber wer kann es mir übel nehmen, immerhin hatte ich meine große Liebe verloren. Als die Friedhofsglocke der kleinen Kapelle läutete, verabschiedete ich mich von ihm. Schnell wischte ich mir die Tränen aus dem Gesicht, dann ging ich zwei Schritte auf den Stein zu und küsste sein Foto. „Ich lieb dich Izu, muss jetzt los. Ich komm dann nach der Schule noch einmal und bringe deine Lieblingsblumen mit", hauchte ich und küsste das Foto erneut. Eigentlich absurd, aber mir gab es Kraft. Mit einem letzten Blick zurück, ging ich auf dem schnellsten Weg zur Schule.

Vor dem großen Gebäude tummelten sich einige Leute und manche waren echt seltsam. Mit einem grimmigen Gesichtsausdruck lief ich über den Schulhof. Wie mich jetzt schon einige ankotzen, plötzlich wurde ich von jemanden angerempelt. "Ey kannst du nicht aufpassen", schrie ich ihn wütend an. "Sorry, hier hast du verloren", entgegnete er mir breit grinsend. Mit einem mörderischen Blick, entriss ich ihm mein Geldbeutel und lief in das Gebäude und suchte meine Klasse.

Eijiro Pov:

"Ey kannst du nicht aufpassen", brüllte er, doch ich grinste ihn nur an und schenkte ihm mein Haifisch Ähnliches Lächeln. "Sorry, hier du hast etwas verloren", sagte ich und reichte ihm seinen Geldbeutel. Grimmig sah er mich an und riss ihn mir aus der Hand, dann lief er ohne ein Wort weiter. "Bitte, habe ich gern getan", schrie ich ihm sarkastisch hinterher und sah in meine Hand. Mein Lächeln wurde noch einmal um eine Spur breiter, als ich die 2000 Yen in meiner Hand hielt. Dabei fiel mir ein Foto auf, es hatte zwischen den Scheinen gesteckt und hatte die Größe eines Passbildes. Ich betrachtete es genauer und mir strahlte ein glückliches Pärchen entgegen. Das Bild wurde in einem Park aufgenommen und plötzlich bekam ich ein beklemmendes Gefühl, so als würde mir jemand den Hals zuschnüren. Ich betrachtete das Bild genauer und drehte es in meiner Hand. Hinten stand in geschwungener Schrift. Für immer wir. In Liebe dein Izu

Sofort riss ich den Kopf hoch und rannte dem Blonden hinterher. Mir fiel er schon bei der Einschulungsfeier vorige Woche auf und ich war sofort von ihm begeistert. Ich wusste nicht warum, aber ich rannte wie ein wilder und hatte den drang ihm das Bild wieder zu geben. Doch ich fand ihn in dem großen Gebäude nicht. Was nicht verwunderlich war, gleich war Unterrichtsbeginn. Dann muss das eben bis zur Pause warten, dachte ich. Doch als ich die Klasse 1-A betrat, hatte sich mein Vorhaben für die Pause gelöst. Dieser Junge ging in die gleiche Klasse und neben ihm war noch ein Sitzplatz frei. Lächelnd ging ich auf ihn zu und setzte mich. Dann sah ich zu meinem Nebensitzer. Etwas später betrat ein weitere Junge unsere Klasse, er hatte zwei Haarfarben und zwei verschiedene Augenfarben, wow, wunderschön, dachte ich. Doch bevor ich etwas sagen konnte kam auch schon ein Lehrer herein.

"Guten Morgen, ich bin Aizawa Sensei und euer Klassenlehrer. Ich werde jetzt jeden Einzelnen aufrufen, ihr steht kurz auf und bestätigt mir eure Anwesenheit", begann der schwarzhaarige Lehrer den Unterricht. Nach und nach rief er die Schüler auf. Danach gab er uns ein paar Aufgaben und setzte sich in die Ecke und schlief ein. Komischer Lehrer, dachte ich. Einige fanden es amüsant, doch dem Blonden störte anscheinend der Lärm.

"Schnauze, da kann man sich ja überhaupt nicht konzentrieren", schrie mein Nebensitzer, der den Namen Katsuki Bakugo trug und augenblicklich wurden die anderen MitschülerInnen still und flüsterten nur noch. Als ich zu Bakugo sah, stellte ich fest, dass er sehr lange Wimpern für einen Jungen hatte. Damit sah er verdammt hübsch aus.

Der Erste Schultag, neigte sich langsam dem Ende zu und ich hatte ihm immer noch nicht das Bild wieder zurückgegeben. Gedankenverloren betrachtete ich es und grübelte darüber nach, wie ich es unbemerkt zustecken kann. Plötzlich bekam ich eine so heftig Kopfnuss verpasst, das ich mit meinem Gesicht auf den Tisch aufschlug. "Woher hast du das Bild, Kackfrisur? Gib's wieder her", brüllte er mich an und entriss es mir. Erleichtert strich Bakugo über das kleine Bild. „Alles gut ich habe dich wieder", hauchte er und steckte es in die Handyhülle seines Iphones. Was war denn jetzt sein Problem. Ein Gefühl der Einsamkeit überkam mich, weshalb ich den Kontakt zu ihm suchte. "Wer ist das?" fragte ich neugierig und beugte mich zu ihm rüber. "Geht dich einen scheiß an", zischte er und drückte mich etwas von sich weg. Sofort kribbelte mein Oberarm. Plötzlich wurde ich grob an der Schulter herumgerissen und sah in Heterochromiesche Augen.

Shoto Pov:

"Ein seltsamer Typ, findet ihr nicht auch?" tuschelten die anderen Schüler und sahen zu Bakugo. "Hört auf, er hat ja auch Recht", zischte ich und stand auf. Auch mir ist der Blonde heute morgen auf dem Schulhof aufgefallen und wie er von dem Rothaarigen angerempelt und angesprochen wurde. Aber was ich absolut nicht in Ordnung fand war, dass er seine eigenen Klassenkameraden beklaute, weshalb ich aufstand und zu den beiden ging. Vor dem rothaarigen Kirishima blieb ich stehen und forderte ihn auf auch den Rest zu geben. Er versuchte einen auf Ahnungslos zu machen, aber das zog bei mir nicht. Schneller als er reagieren konnte, griff ich in seine Hosentasche und zog das Geld heraus, welches nicht gerade wenig war. "Hier", sagte ich monoton, schmiss es auf Bakugos Tisch und drehte mich wieder um, um aus dem Klassenzimmer zu gehen. "Danke", hauchte er verlegen und ich spürte seinen Blick in meinem Rücken. Innerlich grinste ich, denn es schmeichelte mir, von einem so hübschen Jungen angestarrt zu werden.

Katsuki Pov:

Was für ein knackiger Hintern, dachte ich und könnte mich schon in der nächsten Sekunde dafür Ohrfeigen. Kats reiß dich am Riemen, was soll dein Freund nur von dir denken, schallte ich mich innerlich.

Endlich war Schulschluss und ich wieder auf dem Weg zum Friedhof. Selbstverständlich kaufte ich noch Izukus Lieblingsblumen, Gerbera, in Gelb und Orange.

Vor seinem Grab blieb ich wieder stehen und stellte die Blumen in die Trichtervase, dann kniete ich mich hin. "Bitte verzeih mir, ich habe heute gleich am ersten Tag, einem Anderen auf den Hintern gestarrt. Ich hoffe du verzeihst es mir, aber ich konnte nicht widerstehen. Er war eine Augenweide. Ich hoffe dir gefallen deine Blumen." Begann ich zu sprechen und merkte gar nicht, dass ich beobachtet wurde.

Schutzengel gibt es also doch!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt