Schutzengel gibt es also doch!

Kapitel # 12

Katsuki Pov:

Heute war es soweit, die Gerichtsverhandlung von Eijiro begann. Die Richterin setzte vier Verhandlungstage an.

Als erstes wurden die leichten und mittleren Taten verhandelt, wie Raub oder Sachbeschädigung, dann war ein junger Mann im Zeugenstand, er hatte ihn wegen schwere Körperverletzung angezeigt und erzählte sein zusammentreffen mit dem Rothaarigen. Und mir gefror das Blut. Das mein ehemaliger Klassenkamerad eine gewalttätige Ader besaß, wusste ich, aber das hätte ich ihm absolut nicht zugetraut. Als nächstes war mein Fall dran und somit auch der letzte und das Schwerste vergehen. Versuchte Vergewaltigung und Freiheitsberaubung.

Auch ich erzählte wie es dazu kam und natürlich wurde auch Shoto dazu befragt.

Leider hatte sich unser Verhältnis seit dem Wochenende auf dem Wasserhaus, nicht verbessert. Im Gegenteil kurz darauf trennten wir uns.

Mit nur einem Ohr hörte ich den Anwälten und der Verteidigung zu. Bis es zur Unterbrechung der Richterin kam. „Ich merke schon, dass sich hier die Stimmung aufheizt, deswegen kommen wir alle wieder zur Besinnung und tagen morgen weiter. Die Verhandlung wird morgen um neun Uhr fortgesetzt." Mit diesen Worten erhob sie sich und verließ den Saal. Kirishima wurde ebenfalls in Handschellen abgeführt. Als mein Blick auf Shoto fiel, schmerzte mein Herz so sehr, dass ich Angst hatte es zerbricht gleich.

Tiefe Augenringe, rot unterlaufene Augen, fahles Gesicht und abgemagert. Er musste von seinem Bruder gestürzt werden, denn ansonsten würde er einfach umkippen. Ich eilte schnell aus dem Saal und ihnen nach. Vor dem Gerichtsgebäude griff ich ihm unter die Arme und bat Natsuo uns kurz allein zu lassen, was er mit einem Nicken auch tat.

„Was willst du?", zischte er und wollte sich aus meinem Griff befreien. „Dich", antwortete ich und sah ihm in die Augen. Doch er schüttelte nur den Kopf. „Du hast mich nicht verdient, darüber waren wir uns einig", sagte er und löste den Arm um seine Taille. „Nein, das hast du für dich entschieden. Und ich habe dir gesagt, dass ich dich wieder bekomme und so wie du aussiehst, tut weder dir, noch mir die Trennung gut. Shoto ich weiß nicht was dich da geritten hat aber, du liegst falsch. Du brauchst mich und ich brauch dich. Außerdem liebst du mich noch, denn wenn nicht, dann würdest du jetzt nicht mit tränenden Augen vor mir stehen." Sagte ich und zog ihn zu mir um unsere Lippen zu verbinden.

Nach kurzer Zeit lösten wir uns, sanft legte ich meine Hand an seine Wange und streichelte vorsichtig über seine eingefallenen Wangen. „Ich liebe dich nach wie vor. Du fehlst mir jede Sekunde", flüsterte ich und lehnte mich an ihn. „Aber ...", er unterbrach sich selbst, als seine Beine nachgaben. Augenblicklich wehte ein Wind um uns. „Ihr seid nur gemeinsam stark", hauchte Dekus Stimme um uns. Shotos Augen wurden ganz glasig, dann schüttelte er den Kopf. „Der einzige den er braucht bist du, Izuku. Ich bin nicht gut genug für ihn. Ich kann dich nicht ersetzten." Mit diesen Worten stemmte er sich hoch und griff nach Natsuos Hand, die er ihm entgegen streckte. Ich konnte nur noch den beiden hinterher schauen. „Was kann ich nur tun damit du wieder zu mir zurück kommst, du brauchst mich genauso wie ich dich, Teddybär." Hauchte ich mit Tränen getränkten Augen.

Am nächsten Tag versuchte ich mein Glück bei ihm zuhause, um noch einmal mit ihm zu reden. Aber dort wohnte er nicht mehr. Laut seiner Mutter, wusste sie es auch nicht. Er kam auch nicht mehr zur Schule. Ich versuchte vergeblich Kontakt zu ihm aufzubauen, aber er war wie vom Erdboden verschluckt.

Mittlerweile sind fünf Jahre vergangen. Kirishima wurde zu 10 Jahren verknackt und von Shoto fehlte jede Spur. Ich hatte inzwischen auch meinen Abschluss gemacht und ging nun meinen Traumberuf als Polizist nach.

Ich war mit meinem Ausbilder bei einem angeblichen Raub, der sich aber schnell geklärt hatte.

Wir verließen gerade das Wohnhaus, als mir ein junger Mann auf der anderen Straßenseite auffiel.