"Familienglück im Königshaus
Nachdem Königin Charlotte sich wochenlang nicht in der Öffentlichkeit blicken ließ, ist nun klar, warum das der Fall. Er wurde gemunkelt, ob die Königin vielleicht krank ist, doch einen Tag nach der Hochzeit präsentiert sie voller Stolz ihren perfekten Babybauch, als sich das frisch gebackene Ehepaar auf den Weg in die Flitterwochen macht. Bei der Hochzeit selbst war davon absolut nichts zu sehen. Zwar war Königin Charlotte nicht so schlank wie sie es bei letzten öffentlichen Auftritten war, aber von einem Babybauch keine Spur.
>Dafür gibt es genug Tricks!< , sagt ein Modeexperte. Mit einem einfachen Korsett könne man solche Dinge wohl ganz einfach vertuschen. Offensichtlich, denn die Überraschung war groß, als das Königspaar den Flughafen erreichte und die Königin - nun ohne Korsett - den Flieger betrat. Viele Gerüchte entstanden um diese Schwangerschaft. Gibt es Komplikationen? Charlotte wurde einige Male im örtlichen Krankenhaus gesichtet. Experten meinen, anhand der Größe des Bauches müsse Königin Charlotte bereits im sechsten Monat schwanger sein. Ein eigentlicher Skandal, wenn man an die Traditionen des Landes denkt. Immerhin ist die Hochzeit erst wenige Tage her. Und doch gab es kein Statement zu dieser Schwangerschaft von Seiten des Königs oder der Königin. Bis jetzt, denn nun haben beide auf ihren socialmedia Accounts ein Bild gepostet. Überraschung: es sind Zwillinge. Und anders als viele glaubten, freut sich das Ehepaar wohl über den Nachwuchs. Man ging davon aus, es handle sich um eine ungeplante Schwangerschaft, denn wie mittlerweile jeder wissen sollte, haben die beiden bereits ein Kind verloren und wollten eigentlich mit Nachwuchs warten. Aber nun sind sie in freudiger Erwartung und das ganze Land kann es kaum erwarten, die Geschlechter der Kinder zu erfahren. Ein Experte auf diesem Gebiet schaute sich die Ultraschallbilder auf dem Post genauer an, doch er war sich sicher, man könne kein Geschlecht erkennen. Vermutlich wurde das Bild mit Absicht ausgewählt, um die wartende Bevölkerung noch etwas zappeln zu lassen. Und wir alle können es kaum erwarten." Dazu gibt es Bilder von uns am Flughafen und der Post auf unseren Socialmedia Accounts ist ebenfalls beigefügt.Ich hebe den Blick, um Lucians Reaktion zu sehen. Er lächelt einfach nur. "Was hälst du davon?", frage ich neugierig. "Was soll ich schon davon halten? Es wird nichts negatives geschrieben. Also bin ich zufrieden. Ich habe erreicht, was ich erreichen wollte." Er nippt an seinem Kaffee und lächelt weiter. Wir sitzen im Haupthotel und frühstücken heute vom Buffet, nachdem wir uns das Frühstück in den letzten Tagen immer zur Hütte haben bringen lassen. Wir sind nun seit vier Tagen hier und bisher haben wir nichts getan als faul herumzuliegen, ab und an von der Terrasse aus ins Wasser zu gehen und mal einen Strandspaziergang zu machen. Heute möchte Lucian einen Ausflug machen. Er wollte erst tauchen gehen aber alleine hatte er keine Lust und ich habe direkt gesagt, dass ich das mit meinem Bauch nicht möchte. Durch das zusätzliche Gewicht fällt mir das Schwimmen schwer und ich bin ohne Babybauch schon keine allzugute Schwimmerin. Deshalb machen wir einfach eine kleine Tour mit einem Boot. Beziehungsweise einer kleinen Yacht. Elena hat das ziemlich fix organisieren können und ich bin wirklich begeistert von ihr. Ich habe ihr erzählt, was Lucian eigentlich machen wollte und wieso wir es dann doch nicht machen wollen und sofort hat sie Alternativen vorgeschlagen. Und weil unsere Tour bald losgeht, haben wir uns fertig angezogen und gehen gleich vom Frühstück aus zum Anleger. "Hast du dir mal Kommentare durchgelesen?", frage ich und versuche diese Frage beiläufig klingen zu lassen. "Ja. Sind überwiegend positiv. Negative Reaktionen sind sehr gering und beziehen sich nur darauf, dass es falsch von uns war, so schnell wieder Kinder zu planen. Aber das ist ja Gott sei Dank unsere Sache." Lucian zwinkert mir zu und ich lächle erleichtert. Ich habe mein Handy seit wir das Bild hochgeladen haben kaum angerührt. Ich hatte Angst, irgendein Kommentar könnte mich verletzen. "Ist alles in Ordnung?", fragt Lucian besorgt. "Klar doch. Ich bin nur irgendwie angespannt. Was ist, wenn die Bootsfahrt mir ähnlich zusetzt wie der Flug?" Meine Ehemann küsst meine Hand an der Stelle, wo sich der Ehering befindet. "Dann kehren wir um. Niemand sagt, dass wir irgendwas tun müssen. Wir versuchen es und wenn es nicht geht, fahren wir zurück. Es ist mir völlig egal, ob wir hier etwas unternehmen. Ich will nur unsere Zweisamkeit genießen." Dankbar lächelnd drücke ich seine Hand.
Nachdem ich den letzten Schluck meiner heißen Schokolade ausgetrunken habe, machen wir uns auf den Weg zum Anlieger, den wir innerhalb von zehn Minuten erreichen. Ein junger Mann hilft mir auf das Boot, während Lucian vom Steg aus aufpasst, dass ich auch ja keinen falschen Schritt mache und ins Wasser falle. "Vielen Dank.", bedanke ich mich bei dem jungen Mann. "Gern geschehen.", erwidert er und will nun Lucian helfen, aber der König hat ein zu großes Ego. Er winkt ab und springt allein auf das Boot. "Sie können sich frei auf dem Boot bewegen und es sich bequem machen. Wir werden gleich starten.", sagt ein weiterer Mann, der sich als Capitain der Yacht vorstellt. Lucian nickt und reicht mir seine Hand. "Komm, ich führe dich herum." Ich runzle die Stirn. "Du?" Er nickt. "Ich habe mir die Yacht heute morgen beim Joggen schon angesehen. Ich spiele mit dem Gedanken, sie zu kaufen." Ich hebe eine Augenbraue. "Wozu das denn?" Er zuckt mit den Schultern. "Einfach darum. Hätte doch seinen Reiz, einfach mal an einem Wochenende eine Tour zu machen.", "Das könntest du auch, indem du für dieses Wochenende eine Yacht mietest. Wir werden dafür nicht sehr viel Zeit haben, Schatz. Aber im Endeffekt ist das deine Sache." Ich sehe mich um und gehe ins Innere der Yacht. Es sieht ziemlich nobel aus hier drin. Aber letztendlich ist es ein Boot und für gewöhnlich fühle ich mich mit festem Boden untet den Füßen wohler. Ich bin mir sicher, dass ich heute nicht viel von meinem leckeren Frühstück haben werde. "Wenn du dich hier auskennst, könntest du mir ja das Bad zeigen.", murmle ich, als der Motor gestartet wird. "Ist dir übel?", fragt Lucian besorgt. "Noch nicht.", erwidere ich seufzend. "Vielleicht sollten wir das hier lassen. Lass uns wieder zur Hütte oder wir gehen spazieren. Du sollst dich nicht quälen, nur damit ich eine Bootstour machen kann." Ich winke ab. "Schon gut. Ich kriege das schon hin. Und wenn nicht, sind wir fürs nächste mal schlauer." Ich zwinkere aber Lucian scheint wenig überzeugt. Ich sehe mich etwas um. Wir befinden uns in einer Art Wohnzimmer mit offener Küche. Eine ziemlich große Küche mit Kochinsel. Man vergisst beinahe, dass wir uns auf einem Boot befinden. Nur das leichte Schwanken hindert einen daran, es wirklich zu vergessen. "Ich glaube, ich werde mich kurz setzen.", murmle ich und gehe zum Sofa, das wirklich erstaunlich bequem ist. Das Boot startet und fährt langsam aus dem kleinen Hafen heraus. Lucian geht nach draußen, um sich alles anzusehen und die Aussicht zu genießen. Ich hingegen wage es nicht, jetzt aufzustehen und auch nur einen Schritt zu gehen. Lucian zu liebe werde ich mich zusammenreißen aber ich fürchte, dass das unser letzter gemeinsamer Ausflug mit einem Boot ist. Es ist schon schlimm genug, dass wir noch einmal in den Flieger steigen müssen.
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Sei meine Königin
RomanceCharlotte O'Brien ist eine einfache junge Frau, die später einmal das Gestüt ihres Vaters übernehmen möchte. Es war immer mehr oder weniger ihr Traum, in seine Fußstapfen zu treten, doch dann lernt sie Lucian kennen und alles stellt sich auf den Kop...