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„Ich denke, wir sollten schlafen."

„So?"

„Wie ‚so'?"

„Ich hole dir eine neue Boxershorts."

„Das musst du nicht."

„Konrad, wenn das antrocknet, wird das Ausziehen morgen früh sehr qualvoll."

„Nicht so qualvoll wie das hier."

„Was?"

„Nichts."

„Okay, ich atme jetzt tief durch und du erklärst mir bitte, was mit dieser Aussage gemeint war, bevor ich mir den Kopf darüber zerbreche, warum du das gerade eben als qualvoll empfandest, während ich in Ekstase war."

„Wow."

„Was ‚wow'?"

„Das war ein verdammt langer Satz."

„Lenk nicht vom Thema ab."

„Deine Ekstase war nicht qualvoll."

„Aber?"

„Meine Scham ist qualvoll."

„Du schämst dich vor mir?"

„Nein. Ich schäme mich, dass ich schon wieder gekommen bin. Einfach so. Wie ein Teenager, der seine Hormone nicht kontrollieren kann. Und nun musst du deine Boxershorts waschen."

„Hey."
Leo schließt Konrad, dessen Wangen sich tiefrot gefärbt haben, in seine langen Arme.
„Dann ist meine Boxershorts nicht so allein in der Waschmaschine."

Konrad setzt zu einem Satz an, doch Leo legt ganz selbstverständlich seine Hand über Konrads Mund.

„Und nein, du wirst jetzt nicht widersprechen. Ich freue mich, dass ich oder vielmehr das zwischen uns dafür sorgt, dass du deine Hormone nicht kontrollieren kannst und sei dir bitte sicher, dass es mir andersrum ebenso geht. Ich wette, wenn ich dich zum ersten Mal in den Mund nehmen darf, komme ich ohne jede Ankündigung."

Konrad beginnt, hinter Leos Hand zu nuscheln und dieser nimmt sie wieder weg.
„Oh Gott, zum Glück bin ich gerade schon gekommen, sonst wäre ich bei deinen Worten gleich schon wieder hart."

„So geht es mir doch auch, Konrad. Also Schluss mit dem Schämen, Hose aus und dann ab ins Bett. Versprich mir, dass du es ab sofort genießen wirst, denn das tue ich auch."

„Und du lachst mich nicht aus?"

„Niemals."

Konrad schmiegt sich eng an Leos Brust und seufzt leise. Plötzlich spürt er, wie Leos Oberkörper vor Lachen vibriert.
„Lachst du mich doch aus?"

„Nein."

„Aber du lachst."

„Aber nicht über dich."

„Worüber dann?"

„Absurde Gedanken."

„Ich will auch lachen."

„Danach lachst du mich aus."

„Das weiß ich noch nicht."

„Nicht lachen."

„Du lachst doch auch."

„Okay, nicht auslachen!"

„Da unsere Gedanken immer ähnlich absurd sind, gehe ich davon aus, dass ich dich nicht auslachen werde."

„Ich dachte nur darüber nach, wie schnell eine Challenge à la ‚Wer zuerst kommt, hat verloren' bei uns wohl vorbei wäre."
Leo kichert weiter und auch Konrad stimmt mit ein.

„Das wäre.. interessant."

„Komm, wir waschen uns, du bekommst eine frische Boxershorts von mir und dann wird geschlafen."

•••

Frisch gewaschen liegen beide kurz darauf wieder im Bett, Konrad dich hinter Leo gekuschelt, seine Arme um ihn gelegt.
„Leonard?"

„Konrad?"

„Schläfst du?"

„Würde ich dann antworten?"

„Vermutlich nicht. Darf ich was fragen?"

„Jederzeit."

„Wie würde das ablaufen?"

„Was meinst du?"

„Die Challenge."

„Welche Challenge?"

„Die Wer-kommt-zuerst-Challenge."

„Keine Ahnung. Wir brauchen einen Preis."

„Wenn wir einen Preis haben, machst du dann mit?"

„Nur wir beide?"

„Willst du noch andere Teilnehmer?"

„Ganz bestimmt nicht."

„Ich auch nicht. Nur wir beide."

„Dann ja."

„Cool. Ich überlege mir einen Preis."

„Konrad?"

„Leonard?"

„Machen wir ‚Wer zuerst kommt, gewinnt'."

„Warum?"

„Weil ich dann garantiert gewinne."

Liebevoll zwickt Konrad Leo in die Seite und küsst seinen Nacken.
„Gute Nacht, Leonard."

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