„Konrad?"
Wieder liegen beide engumschlungen auf dem Sofa, dieses Mal Konrad mit seinem Kopf auf Leos nackter Brust.
„Magst du mich nicht mehr?"
„Wie kommst du darauf?"
„Du hast Konrad gesagt."
„Das ist doch dein Name."
„Willst du keinen Sex mehr mit mir?"
„Wir hatten gerade Sex."
„Darum geht es nicht."
„Worum dann?"
„Wenn du mich Konrad nennst, habe ich Angst, dass du keinen Sex mehr mit mir willst."
„Sollen wir uns wieder siezen, Mr. Hunt?"
„Das fände ich irgendwie scharf."
„Ich weiß nicht, wie das bei anderen ankommt. Wenn ich dich mit zu meinen Eltern zum Brunch nehme und sage: ‚Reichen Sie mir einmal das Brot, Mr. Hunt?', glaubt mir wohl niemand, dass ich ganz schön verliebt in dich bin."
„Warte."
„Worauf?"
„Das waren gerade unfassbar viele Informationen in einer Aussage."
„Fandest du?"
„Äh.. ja?!"
„Okay, was müssen wir zuerst analysieren?"
„Es gibt Brot beim Brunch deiner Eltern?"
„Hmm.. meine Mom macht unfassbar leckeres Zwiebelbrot. Danach willst du nie wieder was anderes essen. Aber lustig, ich dachte, du willst auf die Tatsache hinaus, dass ich dich meinen Eltern vorstellen will."
„Natürlich, Leonard!"
Konrad schlägt ihm lachend gegen den Oberarm.
„Und auf die Tatsache mit dem Verliebtsein."„Ach das. Sag bloß, das ist nicht offensichtlich."
„Nun.. dass es von meiner Seite so ist, ist offensichtlich, aber dass du auch so empfindest, hast du mir bislang verschwiegen."
„Aber wir sind zusammen. So richtig, richtig zusammen. Wir hatten viel Sex, nachdem ich erst mal peinlich oft viel zu früh gekommen bin und außerdem starre ich dich die ganze Zeit heimlich an."
„Das klingt schon ein bisschen nach verliebt."
„Ein bisschen? Bis über beide Ohren vielmehr."
Konrad lächelt und küsst Leo auf den Mund.
„Ich bin auch über beide Ohren in dich verliebt, Leonard."„Ich weiß gerade nicht, was ich schärfer finde."
„Was?"
„Wenn du mich Mr. Baker nennst oder Leonard."
„Oh, wie wäre es mit-"
Mit großen Augen hält Leo Konrad den Mund zu.
„Bitte nicht."
Seine Stimme ist nur ein Flüstern.In Konrads Augen spiegelt sich Enttäuschung und er senkt seinen Blick.
„Du willst nicht."
Seine Worte klingen genuschelt hinter Leos Hand.„Doch! Aber.."
„Aber?"
Leos Wangen färben sich rot.
„Ich bin.. naja.. ziemlich wund."„Oh."
„Und wenn du jetzt sagst, was du im Begriff warst zu sagen, werde ich wieder ganz wuschig und ignoriere das Wundsein, aber dann wird es vermutlich noch schlimmer und dann geht es mir morgen bei der Schulung mit dir nicht so gut und dabei möchte ich dich doch gern noch auf deinem Tresen-"
„Geht mir genauso!"
„Ja?"
„Und wie! Ich bin froh, dass ich bei der Arbeit nicht viel zum Sitzen komme, denn.. hui.. das wird spannend."
„Ich mache mir zu Hause wohl gleich etwas Zinkpaste auf die Stellen."
„Hilft das?"
„Wunder! Ein Tipp von meiner Mom."
„Deine Mom gibt dir Tipps, wenn du wund bist?"
„Nicht nur dann."
„Muss ich Angst vor ihr haben?"
Leo lacht und schüttelt den Kopf.
„Dass sie dich mit Zinksalbe beschmiert?"„Oder mir Fragen stellt?"
„Über unser Sexleben?"
„Zum Beispiel."
„Die Zinksalbe kann ich verneinen."
„Die Fragen nicht?"
„Sie ist recht.. locker."
„Oh."
„Du wirst sie mögen."
„Sie mich auch?"
„Sie liebt dich jetzt schon und darum möchte sie auch, dass ich dich nächsten Sonntag zum Brunch mitbringe."
„Du hast deiner Mutter von mir erzählt?"
„Natürlich. Die merkt alles."
„Was merkt sie?"
„Dass ich.. ausgeglichener bin."
„Ich weiß nicht, ob ich wissen will wie diese Unterhaltung ablief."
„Ich denke, das verschweige ich auch besser."
Konrad sieht den grinsenden Leo lange an.
„Was wolltest du denn eigentlich?"„Wie bitte?"
„Das Gespräch begann mit ‚Konrad'?'"
„Ach ja, ich wollte nur sagen, dass ich langsam los muss."
„Vielleicht erzählst du mir doch von dem Gespräch mit deiner Mutter über mich."
„Du bist süß."
„Ich weiß, aber warum jetzt?"
„Weil du mich hier behalten möchtest."
„Das stimmt. Du passt gut auf mein Sofa."
„Und in dein Bett. Und unter deine Dusche. Und in deinen-"
Konrad unterbricht Leo mit einem lauten Lachen.
„Zinksalbe!"„Du hast angefangen."
„Du wolltest gehen!"
„Ich sagte, dass ich gehen muss. Ich habe morgen eine Schulung bei einem sehr anspruchsvollen Kunden und noch nichts dafür vorbereitet."
„Sieht der Kunde gut aus?"
„Das werde ich dann sehen."
„Und wenn er gut aussieht?"
„Nehme ich ihn direkt auf dem Tresen in seinem Café."
„Bist du dir so sicher, dass er das mit sich machen lässt?"
„Hallo? Ich bin ein Flirtexperte!"
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Teen FictionKonrad hat, was Technik betrifft, nicht besonders viel Ahnung. Zum Glück gibt es Menschen, die sowas beruflich machen... ------------ ❝ „Hi." Der Kunde lehnt sich leicht über den Tresen. Der Barista hebt genervt eine Augenbraue. „Ja?" „Hast du Kaffe...