„Der Tee und noch ein Cookie."
„Ich habe keinen weiteren Cookie bestellt."
„Aber Sie bekommen trotzdem noch einen. Dieses Mal allerdings mit Mohn und Zitrone."
„Und was, wenn ich keinen Mohn mag?"
„Sie haben doch noch gar nicht probiert."
„Das stimmt. Aber ich bestelle nie etwas mit Mohn."
„Der hier wurde ja auch nicht bestellt."
„Dann.. danke, schätze ich."
„Und?"
„Ich habe noch nicht probiert."
„Das meine ich nicht."
„Was meinen Sie dann?"
„Haben Sie nachgedacht?"
„Sie reden nicht lange herum."
„Und Sie haben wieder rote Wangen."
„Daran werde ich mich wohl gewöhnen müssen."
„Daran, dass ich nicht lange herumrede?"
„Das und dass ich in Ihrer Gegenwart ständig rote Wangen habe."
„Daran könnte ich mich auch gewöhnen."
„Finden Sie unsere Unterhaltungen absonderlich?"
„Absonderlich gut oder absonderlich schlecht?"
„Einfach nur absonderlich. Ohne jegliche Wertung."
„Sie sind definitiv einzigartig."
„Einzigartig gut oder einzigartig schlecht?"
„Wollten wir die Wertung nicht weglassen?"
„Sie haben recht. Sie verwirren mich, entschuldigen Sie."
„Warum soll ich es entschuldigen, dass ich Sie verwirre? Sollten Sie das dann nicht eher entschuldigen?"
„Sind wir noch beim ursprünglichen Thema?"
„Dem Cookie?"
„Vielmehr dem Nachdenken."
„Haben Sie denn nachgedacht?"
„Habe ich."
„Und?"
„Ich möchte sehr gern mit Ihnen flirten. Aber offensichtlich bin ich darin so schlecht, dass diese Flirtversuche Sie eher frustrieren und sollte Flirten nicht genau das Gegenteil bewirken?"
„Das Gegenteil von Frustration? Das auf jeden Fall."
„Darum ist es wohl besser, ich lasse es."
„Das Flirten?"
„Ja."
„Warum?"
„Ich möchte Sie nicht frustrieren."
„Aber angenommen, Sie wären gut darin. Würden Sie dann mit mir flirten?"
„Und wie!"
„Wollen wir nicht einfach so tun, als könnten Sie es gut?"
„Aber Sie merken doch, dass ich nicht gut darin bin."
„Vielleicht fangen wir nochmal von vorn an."
„Sie melden sich im Support? Was, wenn Sie Supporter04 bekommen oder vielleicht Supporter02. Oh, das würde mich sehr frustrieren."
„Ist Supporter02 hübsch?"
„Ist er."
„Ein er?"
„Ja."
„Mögen Sie ihn?"
„Nein."
„Aber er ist hübsch."
„Ich denke, ich gehe jetzt besser."
„Bitte lassen Sie das."
„Was?"
„Das ständige Gehenwollen und das noch häufigere Durch-die-Haare-wuscheln oder Daran-Ziehen."
„Oh, das mögen Sie nicht. Entschuldigung."
„Ganz im Gegenteil. Ich mag es sehr."
„Das Gehenwollen?"
„Wow. Sie machen mich fertig."
„Frustration. Genau das wollte ich verhindern."
„Wir haben noch nicht mal angefangen."
„Und schon frustriere ich Sie."
„Können Sie mal damit aufhören?"
„Ich habe meine Haare doch gar nicht angefasst."
„Nein! Das Zerdenken."
„Das was?"
„Das Zerdenken. Sie denken alles kaputt."
„Das muss ich meiner Schwester erzählen. Die würde Ihnen beipflichten."
„Sie haben eine Schwester?"
„Ja. Sie kann gut flirten, glaube ich. Zumindest laufen ihr die Männer scharenweise nach."
„Vielleicht weil sie nicht alles zerdenkt."
„Vielleicht auch das. Möchten Sie sich jetzt im Support melden?"
„Nein! Wir fangen jetzt anders an."
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Teen FictionKonrad hat, was Technik betrifft, nicht besonders viel Ahnung. Zum Glück gibt es Menschen, die sowas beruflich machen... ------------ ❝ „Hi." Der Kunde lehnt sich leicht über den Tresen. Der Barista hebt genervt eine Augenbraue. „Ja?" „Hast du Kaffe...