Kapitel 17

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Wir verließen den Tatort und trennten uns von den Moriartys.
Ein Angestellter zeigte uns eine Liste mit den Angestellten und den Gästen die in Durham einstiegen. Es waren jedoch zu viele, um sie alle in dieser kurzen Zeitspanne zu befragen.

Ich hielt mir nachdenklich das Kinn und versuchte das Profil des Täters zu erstellen.
Der Täter war ein blutiger Anfänger, sonst hätte er die Dosis erhöht und den Koffer schneller geöffnet. Außerdem hätte er nicht so überstürzt das Abteil verlassen. Es war also das erste Mal für ihn.

Nach der Tat rannte er zu den Toiletten und schmiss sowohl Waffe, als auch Schlüssel weg. Außerdem wusch er sich das Blut ab.

Langsam fügte sich das Puzzle zusammen.
Als er sich über die Leiche gebeugt hatte, wurde er über und über mit Blut besudelt.
Deshalb rannte er zu den Toiletten. Er wollte sich zuerst das Blut abwaschen.
Doch wieso die Dinge nicht einfach auch wegschmeißen? Weil er nur diese Sachen hatte? Konnte er sie deshalb nicht wegschmeißen oder weil das Verschwinden ihn sonst verraten hätten? Und mit welchem Trick kam er dem Opfer nahe, um ihn betäuben zu können?

Für die letztere Frage gab es zwei Möglichkeiten. Entweder der Täter und das Opfer kannten sich oder der Täter war ein Angestellter. Niemand würde einen Angestellten in Frage stellen, wenn er in das Abteil von jemanden ging.
Ich schaute Sherlock an. Der den Boden interessiert musterte

Lestrade schüttelte dem Angestellten die Hand. Dabei bemerkte ich das Buchstaben an seinen Handschuhen eingenäht waren.

Ich wurde wieder aktiv, griff den jungen Mann am Ärmel und zog ihn zu mir.
Das Gesicht des Mannes wurde rot, wegen meines plötzlichen Handels.
Mir war egal was er von mir dachte, ich musste den Fall lösen.

Ich zog seinen Ärmel hoch. "Was bedeuten diese Buchstaben?", fragte ich unverblümt.
Stotternd antwortete der Angestellte, mit einem noch immer Tomaten roten Kopf, dass das seine Initialen waren.

Meine Augen begannen freudig zu funkeln. Vor lauter Aufregung platzierte ich mein Gesicht wenige Zentimeter vor seinem: "Tragen alle Angestellten Handschuhe mit ihren Initialien drauf?"
Er nickte verwirrt und beschämt zugleich. Er wollte wohl am liebsten im Erdboden verschwinden.
Ich war allerdings noch nicht fertig mit ihm: "Tragen die Angestellten noch andere Dinge mit ihren Initialien drauf, wie ihre Jacken zum Beispiel?"
Er bejahte auch dies.

Ich bedankte mich frohen mutes bei ihm und ließ ihn gehen. Danach grinste ich die beiden Männer siegreich an.
Lestrade war von meinem Verhalten mehr als nur entgeistert. Doch Sherlock schien wohl zu verstehen was in meinem Kopf vor sich ging.

Wir gingen an einem ruhigeren Ort, damit wir in aller Sorgfalt unsere Schlussfolgerungen präsentieren konnte: "Der Täter ist einer aus dem Personal.", sagte ich zu Beginn
Sherlock nickte zustimmend und deutete dann auf die Fußabdrücke, die man überall hier fand. Er erklärte das, dass die Fußabdrücke des gleichen Schuhs in verschiedenen Größen seinen. Diese Fußabdrücke waren ach im Abteil vom Opfer. Die dazugehörigen Schuhe waren die mit denen das Personal ausgestatten wurde.

Dann erklärte ich die Sache mit der Uniform: "Deshalb konnte er seine blutverschmierten Sachen nicht einfach wegschmeißen. Das wäre nicht nur auffällig, sondern man würde ihn, sobald die Sachen gefunden wurden, dadurch identifizieren können. Denn sowohl die Handschuhe, als auch die Jackets sind mit ihren Initialen bestickt und dann müsste man nur noch die Initialen mit der Personalliste an jenen Tag vergleichen, um den Fall zu lösen."
Nun verstand Lestrade was meine seltsame Fragerei vorhin sollte: "Aus diesem Grund rannte der Täter zu den Toiletten. Er musste das Blut abwaschen, dass ihn ansonsten ebenfall verraten hätte."
Wir nickten bestätigend.

Lestrade hielt sich das Kinn. Er fragte sich, wie uns das alles nun weiter helfen sollte.
Ich beantwortete ihm diese Frage: "Seine Jacke konnte er vielleicht ausziehen und bei dem Schwarz würde das Blut nur schwer ins Auge geraten, aber die Handschuhe...", ich lächelte süffisant und bedeutungsvoll.
Unmöglich, dass er das Blut aus den weißen Handschuhen entfernen konnte. Nicht mit einfacher Seife. Ich sprach da aus Erfahrung in vielerlei Hinsicht.

Lestrade klatschte in die Hände: "Dann brauchen wir uns nur die Handschuhe des Personals aus Durham anzusehen und wir finden den Täter!" Sherlock und ich nickten.
Es war egal was der Täter getan hatte. Ob er die Handschuhe nun weggeworfen oder ausgewaschen hatte. So oder so, würden wir ihn damit überführen können.

So war zumindest der Plan. Es stellte sich heraus, dass der Mörder doch ein wenig cleverer war als wir ihm zutrauten.

Die Jagdhündin der Krone (Moriarty the Patriot / Yuukoku no Moriarty FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt