Kapitel 5: Mission

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Seit einem Monat bin ich hier und habe nicht einmal das Hauptquartier verlassen. Deprimiert sitze ich auf der Couch und starre vor mich hin. Meine Gedanken kreisen um Team 7 und Kakashi. Was sie wohl gerade tun? Vielleicht haben sie eine Mission, trainieren, oder essen gerade eine Nudelsuppe. Unmotiviert blase ich die Luft aus. Alle Mitglieder haben immer wieder Missionen. Anfangs dachte ich es wären Attentate, Diebstahl, Raubzüge oder sowas in der Art. Dabei handelt es sich meistens um Informationsbeschaffung, Probleme der Dörfer mit Banditen oder Verbrechern und einfache Aufträge von Privatpersonen. Tatsächlich hat Akatsuki in den kleinen Dörfern keinen schlechten Ruf. Nur bei uns werden sie gefürchtet, weil sie wohl hinter dem Bijuu von Naruto her sind. Von meinem weiß niemand etwas.

„Pain will dich sehen!", reißt mich Konan aus den Gedanken. „Was?", verwirrt stehe ich auf und folge ihr zu seinem Büro. Ja als Anführer hat er ein Büro. Dort angekommen lässt sie mich mit ihm allein. „Du bist seit einem Monat hier und inzwischen sind wir soweit dir zu vertrauen." Ich hebe eine Augenbraue. „Du wirst mit Deidara und Sasori Banditen jagen, die ein Dorf in der Nähe angegriffen haben. Sie tragen die Wertschätze der Dorfbewohner bei sich, vor allem einen goldenen Ring mit Edelstein sei vom hohen Wert. Erledigt die Typen und kommt dann wieder." Wow. Ich stehe entschlossen auf und verlasse den Raum, da kommt schon Deidara. „Na freust du dich? Ich wollte dich unbedingt dabei haben.", meint er freundlich. „Oh ja mal wieder draußen sein, ist bestimmt super.", sage ich energisch. „Da wirst du dich bis morgen gedulden müssen.", meint Deidara spielerisch und pickst mich in die Seite. Protestierend schlage ich nach ihm, doch er war schneller weg als ein Windhund auf Droge.

Beim Abendessen ist nicht viel los. Itachi, Kisame, Deidara und Sasori sitzen am Tisch. Immer wieder ertappe ich mich dabei, wie ich zu Itachi schiele. Er sitzt konzentriert da und sagt kein Wort, also so wie immer. Er war früher schon nicht super gesprächig gewesen, aber jetzt ist er noch abwesender. „Wann müssen wir morgen los?", frage ich Deidara. „Bei Sonnenaufgang, geh also früh schlafen.", rät er mir. Nickend esse ich weiter, doch fällt mir Itachis Blick auf der auf mir liegt. Ausdruckslos starre ich zurück, bis er sich abwendet. Idiot. Nach dem Essen mache ich mich auf den Weg in mein Zimmer.

Ich schlendere an einem Badezimmer vorbei, wo mir auffällt, dass eine Tür nicht richtig zu ist. Nein Hiyori du wirst nicht hineinspitzeln. Sowas macht man nicht, du würdest es auch nicht wollen, schimpfe ich mit meinem Inneren. Zögernd gehe ich wenige Schritte zurück um nur einen Blick zu riskieren. Natürlich ist der Türspalt so groß, dass ich den Spiegel sehen kann. Bei dem Anblick erstarre ich. Itachi steht Oberkörperfrei im Badezimmer und trocknet sich sein Gesicht. Dann die Arme, den Bauch oder eher seine Bauchmuskeln und zuletzt die Haare ab. Meine Atmung setzt aus, meine Beine kribbeln und zu guter Letzt beginnt mein Herz zu rasen. „Verflucht!", rufe ich laut wobei ich sofort die Hand vor den Mund schlage. Ruckartig fliehe ich an die Wand wo ich mich dagegen presse.

Ich bete zu allen Göttern dieser Erde, dass er nicht nachsehen will wer das war. Mein Herzschlag wird noch schneller als ich ihn an die Tür herantreten höre. Ruckartig stoße ich mich von der Wand ab und tue so als würde ich gerade eben erst den Gang entlang gehen. Nur wenige Sekunden später steht er schon im Türrahmen. Sofort setze ich eine neutrale Miene auf und sehe ihn kurz verwirrt an. „Suchst du was?", frage ich herausfordernd und verdränge den Gedanken, dass er halbnackt vor mir steht. Seine Augen sind ausnahmsweise normal und funkeln mich interessiert an. Dann formt sich sein Mundwinkel zu einem leichten Grinsen, das hatte ich hier noch nie gesehen. „Nein alles bestens. Hat es dir denn gefallen mich zu beobachten?" Er reißt mir den Boden unter den Füßen weg. Wie eingefroren stehe ich einfach da, den Blick auf ihn gerichtet. Mein Kopf sucht nach einer Ausrede oder Lösung, doch warum brauche ich eine Ausrede? Ich schlucke schwer und balle die rechte Hand zur Faust. „Ich war einfach neugierig wer im Bad ist. Bei deinem Körperbau kann man ja nicht wegsehen." , stammle ich unbeholfen, während ich mich schon für diese Worte verfluche. Itachi hat mit dieser Antwort wohl nicht gerechnet. Ohne ihn zu Wort kommen zu lassen gehe ich weiter in mein Zimmer und lasse den Uchiha stehen. Selbstsicher schreite ich den Flur entlang, doch sobald ich in meinem Zimmer bin, gleite ich an der Tür hinunter und lande auf dem Boden. Hoffentlich wirkt sich das nicht auf die Zukunft aus.

Am nächsten Morgen stehe ich müde im Flur. Deidara und Sasori decken sich mit Utensilien ein, während ich schon fertig bin. Endlich brechen wir auf. Schweigend schlendere ich neben Deidara her, mein Blick starr auf den Boden. „Was bedrückt dich kleines?", fragt er freundlich. „Bin nur müde. Hab nicht viel geschlafen.", murmle ich undeutlich. Wenige Stunden später kommen wir schon bei dem Dorf an, welches von den Banditen überfallen wurde. Diese geben uns eine ausführliche Beschreibung. Deidara bastelt sich seinen weißen Lehmvogel und sucht die Gegend von oben ab. Sasori und ich bleiben auf dem Erdboden und folgen den Spuren. Da landet Deidara wenige Minuten später. „Diese Idioten sind nicht weit von hier. Dann mal los. Hiyori kannst du uns mit einem Erdversteck reinbringen?" Entschlossen nicke ich und es geht auch schon los. Das Erdversteck ist ein Kinderspiel. Mit nur wenigen Schlägen bzw. Shuriken ist die Sache erledigt. Wir finden die Wertgegenstände darunter auch den Ring. Dies bringen wir zurück und erhalten im Austausch unsere Belohnung.

Auf dem Weg zurück spüre ich wie sich Nigiru meldete. Er will unbedingt fliegen.„Kann ich noch etwas draußen bleiben, so zwei Stunden?" Deidara sieht mich nicht mal an als er antwortet. „Ja klar. Beim Eingang wird jemand warten und dich reinlassen." Das ist leichter als ich dachte. „Bis nachher!", verabschiede ich mich und renne in den Wald hinein. Bestimmt eine Halbestunde springe ich durch die Baumkronen bis ich einen Platz gefunden habe, der sich eignet.

Der Weg ist das Ziel (Itachi FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt