Kapitel 13: Gute Laune

446 19 0
                                    

„Es ist Itachi", flüstert er mit einer selbstsicheren Erkenntnis. Leicht nicke ich. Ich erinnere mich an den Kuss, oder eher an meine Lippen die auf seinen lagen. Einen Kuss kann man das nämlich nicht nennen. „Wie hat er dir denn eine Abfuhr erteilt?", will er wissen. Dieser neugierige Idiot. „Er hat mir andauernd verklickern wollen, dass er keine Gefühle mehr hat. Ich wollte ihm das Gegenteil beweisen und habe ihn einfach geküsst. Er stand wie versteinert da. Nichts. Er rührte sich nicht.", erzähle ich ihm. Die Traurigkeit kämpft sich wieder empor. Ich schlucke den Schmerz herunter. Ich würde nicht wegen so einem Idioten weinen. Deidara sieht mich mitleidig an, während er wieder mit seiner Hand durch meine Haare fährt. „Deine Haare gefallen mir. So wirkst du nicht mehr so unschuldig wie vorher." Jetzt muss ich doch durch seinen aufmunternden Versuch auflachen.

Deidara lenkt mich die nächsten Wochen ab und somit bin ich nun schon mehr als zwei Monaten hier. Immer wieder fordert der Hokage Informationen an, doch ich habe nichts zu berichten. Die Missionen die hier durchgeführt werden und die gesammelten Informationen sind für Konoha unbrauchbar. Wie lange muss ich denn hier sein, bis ich meine eigentliche Mission erfüllt habe? Je länger ich hier bin, desto wichtiger werden mir die Menschen hier. Wenn sie erfahren, dass ich eigentlich ihr Feind bin schmerzt mein Herz. Vor allem bei Deidara, er ist mein Kakashi Ersatz. Genau mit diesem trainiere ich gerade. „Itachi und Kisame gehen auf eine neue Mission nach Konoha. Hast du das mitbekommen?", fragt er mich während, ich einer Explosion ausweiche.

„Ach echt? Was machen sie denn dort?", möchte ich wissen. Das wäre die erste wichtige Information. „Die Chunin Prüfungen. Der Jinchuuriki des Fuchsgeistes nimmt dort teil.", erzählt er mir außer Atem. Ich versuche mir nichts anmerken zu lassen. Das ist das erste mal seitdem ich hier bin, dass von dem Jinchuuriki die Rede ist. „Was wollen wir denn mit denen?", frage ich interessiert nach. „Wir extrahieren die Bijuu und sammeln sie einem Gefäß. Zumindest ist das Pains Plan und wir helfen dabei." Deidara erzählt mir schließlich alles. Nach dem Training dusche ich kalt und ziehe mich in mein Zimmer zurück. Sofort beginne ich den Bericht zu schreiben und versende ihn mit einem Teleportations-Jutsu. Konoha muss wissen, dass sie hinter dem Neunschwänzigen her sind.

Itachi und Kisame brechen heute auf. Nur kurz verabschiede ich mich von ihnen. Jetzt bin ich das erste mal richtig gespannt was passieren wird. Wie gern wäre ich mitgegangen, aber es wäre zu gefährlich gewesen. So bleibe ich im Quartier und beschäftige mich mit Deidara. Die Tage vergehen und schließlich erreicht uns die Nachricht vom Tod des dritten Hokages von Konoha. Orochimaru hatte sich mit Sunagakure verbündet und das Dorf angegriffen. Ich hätte dort sein müssen, ihnen helfen müssen. Hoffentlich geht es Kakashi und den anderen gut. Orochimaru hat gerade noch gefehlt, damit hat Konoha bestimmt nicht gerechnet.

Deidara und ich vertreiben uns die Zeit mit Training, Quatschen oder wir gehen im nahegelegenen Dorf trinken. Gerade als wir davon zurückkommen, entdecken wir Kisame. „Wie war der Auftrag?", fragt Deidara neugierig. „Wir haben den Jungen gefunden. Sein Name ist Naruto Uzumaki. Wir haben ihn verfolgt, doch war einer der drei legendären Sanin bei ihm. Dann tauchte auch noch der Bruder von Itachi auf. Wir haben uns zurückgezogen.", erklärt uns Kisame ruhig. „Wo ist Itachi jetzt?", will Deidara wissen, denn er bemerkt meinen besorgten Gesichtsausdruck. „In seinem Zimmer nehme ich an."

Unentschlossen stapfe ich vor dem Zimmer von Itachi auf und ab. Vielleicht will er in Ruhe gelassen werden. Oder er möchte Gesellschaft, aber dann auch meine? Schließlich fasse ich mir mein Herz. Auch wenn er mich abweist, ist mein Gewissen beruhigt. Itachi öffnet nach meinem Klopfen die Tür und sieht mich finster an. „Wie geht es dir?", frage ich freundlich und setze sogar ein Lächeln auf. Schweigend sieht er mich an. Ich halte seinem Blick stand und lege den Kopf etwas schief. „Was willst du wirklich?", fragt er kühl. „Wissen wie es dir geht. Ich sorge mich nun mal um dich, auch wenn dir das egal ist.", widerfährt es mir forsch. Er bringt mich echt auf die Palme. „Verschwinde Hiyori.", murmelt er und schließt die Tür vor meiner Nase.

Mein Herz schmerzt bei seinem Anblick. Auch wenn er es nie zugeben würde, die Begegnung mit seinem Bruder hat ihn getroffen. Wütend reiße ich seine Tür auf. Unberührt davon sieht er mich von seinem Schreibtisch aus an. „Deine kalte, gefühlslose Art geht mir gehörig auf den Sack. Alles und jeden weist du ab, obwohl man dir nur helfen möchte! Stoße mich von dir, das wird nichts an meinen Gefühlen für dich ändern. Du bist ein egoistischer Idiot!", schreie ich ihn wütend an und stürme aus dem Zimmer. Mit voller Kraft schmeiße ich dir Tür von ihm ins Schloss. Deidara steht lauschend um eine Ecke den ich fast umgerannt hätte. Mein Blut brodelt wie bei einem Vulkan. Energisch reiße ich die Tür zu meinem Zimmer auf und werfe sie wieder ins Schloss. Diese kalte Art bringt mich zur Weißglut.

Deidara versucht gar nicht mich zu beruhigen. Wie ein wildgewordenes Tier tigere ich durch mein Zimmer. Wütend habe ich meine Kissen umhergeworfen, die nun in meinem Zimmer verteilt herumliegen.

Der Weg ist das Ziel (Itachi FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt