Kapitel 6: Vergangenheit

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Nigiru ist eine Stunde lang geflogen. Länger ist leider nicht möglich gewesen. Erschöpft renne ich zum Quartier zurück. Als ich bei dem Eingang ankomme, fasse ich den Entschluss baden zu gehen. Schnell ziehe ich mir meine Sachen aus und springe in Unterwäsche in das kalte Wasser. Der Schock weckt meine Zellen auf, wodurch ich untertauchte. Das Gefühl der Schwerelosigkeit umfängt mich und entführt mich in meine Gedanken. Warum auch immer drifteten sie zu Itachis nackten Oberkörper. Diese Muskeln, die blasse Haut, die feinen Narben. Zum Glück ist das Wasser so kalt und kühlt mich im selben Moment ab, als die Hitze sich in meinem Körper breit macht. Der Luftmangel lässt mich auftauchen. Benommen steige ich aus dem Wasser. „Nicht zu kalt?", fragt mich eine tiefe Stimme.

Ein elektrischer Schlag trifft meinen Körper. Itachi steht vor mir und beobachtet mich genau. Jede meiner Bewegung fängt er mit seinem Sharingan auf. „Du siehst gut aus.", sagt er gelassen und setzt sich ans Ufer. Schüchtern ziehe ich mir mein Shirt über und tu es ihm gleich. „Was hast du denn noch gemacht?" Auf einmal ist er ja richtig gesprächig. „Die frische Luft genossen. Mich ausgepowert. Das war längst überfällig.", antworte ich ruhig und lasse den Blick über den See gleiten. „Ich wusste gar nicht, dass du so tätowiert bist.", bemerkt er. „Ja gut erkannt." „Du hast dich verändert Hiyori.", spricht er nun ganz leise sodass ich es kaum verstanden habe. „Ach ja? Woher willst du das wissen? Du kanntest mich doch gar nicht.", protestiere ich während ich seinem Blick ausweiche.

Itachi schweigt. Still sitzen wir einfach da. Der Abstand zwischen uns ist gut ein Meter breit. „Warst du damals wirklich in mich verliebt gewesen?", fragt er plötzlich aus heiterem Himmel. Irritiert schnappe ich nach Luft. Will er das jetzt echt wissen? Warum? Tief atme ich ein und beruhige meinen beschleunigten Puls. „Ja das war ich.", flüstere ich ehrlich. Ich schwöre, dass Itachi kurz gelacht hat. „Warum?", fordert er mich heraus. Ich muss lachen. „Ach das weißt du nicht? Hast du mal in den Spiegel gesehen? Deine schönen Augen, deine tollen Haare, deine coole Art und dein Talent. Du warst einfach mein Traumtyp.", schwärme ich unbeholfen, bis ich realisiere was ich gesagt habe. Mit knallroten Wangen rutsche ich weiter weg von ihm und lege meine dunklen, langen Haare vors Gesicht. Oh man warum muss ich immer so plappern. „Du findest ich sehe gut aus?", seine Stimme ist näher gekommen, was soll das? Ich drehe mich zu ihm. Der Abstand zwischen uns ist viel zu gering. „Itachi was wird das?", frage ich unsicher. Seine Augen fahren meinen Körper entlang. „Möchtest du nicht etwas Spaß haben?", haucht er gefährlich nah an meinem Ohr.

Sofort springe ich auf. „Bist du bescheuert? Ja ich war mal in dich verliebt. WAR. Du siehst es als Gelegenheit mich ins Bett zukriegen? Du Schwein!", schreie ich aufgebracht, während ich nach meinen Sachen greife. So schnell ich kann renne ich in das Hauptquartier. Meine nackten Füße kleben am kalten Boden. Was ist nur aus Itachi geworden? Früher war er nie aufdringlich und auch hier hat er kaum ein Wort mit mir gewechselt. Und jetzt will er Sex? Aufgebracht laufe ich den Flur entlang. Wütend stapfe ich Richtung Zimmer bis ich in jemanden hineinrenne. Schockiert sehe ich in seine leuchtendroten Augen. Wie kann er so schnell hier sein? „Lass mich in Ruhe du Perversling!", schreie ich wütend und drücke mich an ihm vorbei.

Mit meiner ganzen Kraft schmeiße ich die Tür ins Schloss und laufe auf und ab. Es klopft an meiner Tür. „Verpiss dich Itachi!", fordere ich lautstark. „Ich bin Konan." Die sanfte Frauenstimme dingt an mein Ohr. Vorsichtig öffne ich die Tür und lasse sie rein. Kurz mustert sie mein Outfit, das aus einem Shirt, einer Unterhose und nassen Haaren besteht. „Was ist vorgefallen?", fragt sie einfühlsam. Zusammenfassend schildere ich die Situation. Schockiert sieht sie mich an. „Das passt gar nicht zu ihm. Sicher das es Itachi war?", hakt sie hartnäckig nach. „Ja wer denn sonst?" Konan scheint nachzudenken wobei sie keine Gedanken laut ausspricht. „Möchtest du etwas essen?", fragt sie mich plötzlich. Irritiert schüttle ich den Kopf. „Nein verdammt ich will nichts essen.", schimpfe ich weiterhin aufgebracht. „Okay.", meint sie monoton und verabschiedet sich.

Die Nacht ist inzwischen angebrochen und hungrig sitze ich auf meinem Bett. Der Vorfall mit Itachi liegt mir schwer im Magen. Es klopft an der Tür. Ich habe es immer noch nicht geschafft mich anzuziehen, so wickle ich meine Decke um meinen Körper und öffne die Tür. Vor mir steht Hidan mit Deidara. Hidans rechtes Auge ist blau und dick angeschwollen. Verwirrt sehe ich beide an. „Was wollt ihr denn?", frage ich entnervt während ich mich an den Türrahmen lehne. Deidara gibt Hidan einen Schubs mit seiner Schulter. Dieser stolpert einen Schritt nach vorne und blickt beschämt zu Boden. „Ich muss mich für mein Verhalten entschuldigen. Ich habe mich als Itachi ausgegeben." Es klingt nicht so als würde er es ernst meinen, mehr als wäre er dazu genötigt worden. Ohne auf seine Worte einzugehen schließe ich die Tür vor ihrer Nase. Erleichtert atme ich aus, doch jetzt muss auch ich mich entschuldigen.

Ich ziehe mir eine Jogginghose an und ein frisches Shirt. Schnell binde ich mir die Haare zusammen und tapse hinaus auf den Flur. Zögernd stehe ich schließlich vor Itachis Zimmer. Leise klopfe ich, wahrscheinlich schläft er schon. Doch dann höre ich Schritte die näher kommen und schon blicke ich in schwarze Augen. Beschämt richte ich den Blick zum Boden. „Tut mir leid wegen vorhin. Es war alles ein Missverständnis.", entschuldige ich mich aufrichtig. Itachis Hand wandert zu meinem Kinn. Bei seiner Berührung durchfährt mich ein eigenartiger Schlag. Langsam schiebt er mein Kinn nach oben, sodass ich in seine Augen sehen muss. „Alles in Ordnung. Ich habs geklärt.", haucht er sanft. Dann bietet er mir an einzutreten. Zögernd nehme ich sein Angebot an.

Ich setze ich mich auf ein Sitzkissen auf den Boden und bewundere sein Zimmer. Es ist aufgeräumt und sauber nicht wie bei mir, wo überall Klamotten liegen. „Was hat Hidan alles erzählt und warum hast du nicht gemerkt dass ich es nicht bin?", fragt er direkt. Das weiß er also nicht? „Naja er hat mich über die Vergangenheit ausgefragt. Als er aufdringlich wurde, hätte ich es merken müssen. Ich war einfach so überrascht und geschockt.", erzähle ich kurz. Worüber er mich genau ausgefragt hat, muss er nicht wissen. „Ich verstehe." Seine Stimme ist so rau. „Ich gehe dann mal.", murmle ich verlegen, als die Stille mir unangenehm wird. Itachi bleibt entspannt sitzen und lässt mich gehen.

Der Weg ist das Ziel (Itachi FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt