Der Weg zum Strand wird in dieser Nacht von einigen Studenten verwendet, weshalb ich mich diesen anschließe, um nicht alleine unterwegs zu sein.
Die Party findet an der Snackbar statt, aus der laute Musik erklingt und um die sich hunderte Studenten versammelt haben, wovon sich einige an mehreren kleinen Lagerfeuern in Gruppen zusammen gefunden haben.
Heiteres Gelächter dringt in meine Ohren, welches das Rauschen der Wellen übertönt.
Ich sehe mich um, damit ich Katy finden kann und finde sie schließlich nicht weit entfernt von der Snackbar an einem Lagerfeuer mit zwei Jungs und zwei Mädchen aus unserem Englischkurs sitzen.
Ich bin nur noch wenige Meter von ihnen entfernt, als Katy mich wahrnimmt und mir einen überraschten Blick zuwirft.
,, Du bist ja auch hier?", begrüßt sie mich erfreut und klopft auf den Platz nehmen sich. ,,Setzt dich zu uns."
Ich lächle dankbar und setze mich neben sie. Werfe ein kurzes ,Hallo' in die Runde.
,, Auch ein Bier?," fragt mich Chris, der rechts von mir sitzt, sofort und reicht mir eine Flasche.
Mein erster Impuls sollte es sein, abzulehnen. Doch diese Leere in mir sorgt dafür, dass ich mich wieder nach der Heiterkeit sehne, die ich immer gehabt hatte, wenn ich betrunken gewesen war.
Ich realisiere nicht einmal, wie ich automatisch nach der Flasche greife.
,,Du musst nichts trinken, Tess," versucht Katy mich umzustimmen, doch ich zucke nur mit den Schultern.
,, Es ist nur ein Bier," beruhige ich sie und beginne zu trinken. Trinke die Flasche in weniger als fünf Minuten leer.
Da ich weiterhin nur diese schreckliche Leere in mir spüre, bitte ich Chris, mir noch ein Bier zu reichen. Er lächelt und reicht mir eine weitere Flasche, die ich ebenfalls innerhalb weniger Minuten ausgetrunken habe.
Doch auch dieses löst keinerlei Reaktion in mir aus, weshalb ich mich noch einmal an Chris wende.
,,Habt ihr auch was stärkeres?," frage ich ihn leicht fordernd, sodass die anderen mir einen verwirrten Blick zu werfen.
,, Ich habe Wein dabei," antwortet das blonde Mädchen, das neben Katy sitz schüchtern und ich wende mich ihr zu.
,,Könnte ich eine Flasche davon haben?", frage ich sie und ernte einen entsetzten Blick von Katy.
,, Eine ganze Flasche?! Tess bist du verrückt?", wirft sie mir vor und in diesem Moment erinnert sie mich an ihren Bruder, weshalb ich wütend werde.
,, Fängst du jetzt auch, mir etwas vorschreiben zu wollen?", werfe ich ihr vor und sie sieht mich entschuldigend an.
,, Nein. Aber...," rechtfertigt sie sich, doch ich unterbreche sie.
,, Na dann lass es gut sein. Dir und deinem Bruder muss klar werden, dass ich alt genug bin, um meine eigenen Entscheidungen treffen zu können", stelle ich noch klar, bevor ich mich wieder dem Mädchen zuwende, die nach meiner Erinnerung Lea zu heißen schien.
,, Kann ich nun eine haben oder nicht? Ich gebe dir auch das Geld", verspreche ich ihr und sie zuckt mit den Schultern.
,,Schon gut, wir haben ja noch genug," antwortet sie leicht verärgert und reicht mir eine Flasche.
Dankend nehme ich diese an und nehme direkt einen großen Schluck zu mir. Ignoriere das Brennen, dass der Wein in mir auslöst. Nehme einfach immer mehr Schlücke zu mir.
Nach einer halben Stunde ist diese auch so gut wie leer, doch meine Stimmung hat sich dadurch ich keinster Weise verändert. Ich fühle nichts. Gar nichts.
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Die Zeit unseres Lebens
RomantikJeder Augenblick ist wertvoll. Das muss auch die 18 Jährige Tessa lernen , als sie durch einen Unfall ihre Mutter verliert. Gefangen in ihrer Trauer muss sie nun versuchen, den College Alltag zu überstehen und ihr Leben wieder unter Kontrolle zu b...