Kapitel 5

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Ich atme niedergeschlagen aus, als Katy und ich die Party erreichen.

Bereits im Vorgarten herrscht das reinste Chaos, da überall Fahrräder, Plastikbecher und einzelne Essensreste rumliegen. Auch einige Studenten hat es in den Garten verschlagen, die den Garten mit weiterem Müll verunstalteten.

,, Du wirst sehen, dass die Party echt der Hammer wird," versucht Katy mich aufzumuntern, als wir in das volle Haus eintreten.

Laute Musik dringt in meine Ohren, die sich mit den lauten Stimmen der Studenten vermischt, die sich im Wohnzimmer und in der Küche verteilt haben. Ich habe das Gefühl, als hätten sich alle Studenten unserer Jahrgangsstufe in dieses kleine Haus gequetscht.

Keine fünf Sekunden sind wir da, als sich bereits ein betrunkener Typ vor uns stellt.

,, Hey. Ihr zwei Süßen. Schön, dass ihr meine Party noch attraktiver macht," versucht er mit uns zu flirten und Katy geht zu meinem Bedauern direkt darauf ein.

,, Ob sie attraktiv ist, entscheide ich erst nach ein paar Drinks," flirtet sie nun ebenfalls mit diesem Typen, der daraufhin grinst und mit einem Becher in der Hand richtung Küche deutet.

,, Die kannst du haben, Süße," antwortet er und will, dass wir ihm in die Küche folgen.

Da Katy ihm sofort hintergeht, bleibt mir nichts anderes übrig, als den beiden zu folgen, wenn ich nicht alleine im Flur stehen bleiben möchte.

Allein der Weg zur Küche ist ein halber Kampf, da ich das Gefühl habe mich durch hunderte von Studenten quetschen zu müssen.

In der Küche angekommen stelle ich fest, dass diese in eine Art Bar umgewandelt wurde, da hier ein regelrechtes Buffet an Alkohol besteht, an dem man sich laut dem Typen nach Herzenslust bedienen kann.

Sofort greift Katy nach der Malibuflasche und hält sie mir hin, während der Typ sich wieder unter die Menge mischt.

,, Die gehört uns," beschließt sie stolz und schüttet einen Teil des Inhalts in einen roten Plastikbecher, die hier überall herumstehen und mixt noch ein wenig O-Saft dazu. Als sie gerade dabei ist einen zweiten Becher bereit zu stellen, halte ich sie auf.

,, Für mich nicht Katy. Ich trinke nicht."

Sie sieht mich verblüfft an und hält mit dem Einschenken inne.

,, Generell nicht?," fragt sie mich ungläubig und ich nicke.

Nach allem, was in dieser einen Nacht passiert ist, will ich nie wieder einen Schluck Alkohol zu mir nehmen.

,, Okay."

Sie wirkt ein bisschen geknickt, doch dann hellt sich ihr Gesicht wieder auf.

,, Schau mal," befielt sie mir und deutet Richtung Wohnzimmer, woraufhin ich ihren Blick folge und eine Gruppe von Studenten erkenne, die um eine Flasche herum sitzen.

,, Die spielen Flaschendrehen. Lass uns mitspielen," fleht sie mich begeistert an, doch ich schüttle den Kopf.

,, Ich lieber nicht. Ich hab nicht so gute Erfahrungen mit dem Spiel aber ich schau euch gerne zu," lehne ich ab. Nur ungern würde ich erneut in die Situation kommen, mich mit irgendeinem ekelhaften Typen fünf Minuten in einem Kleiderschrank aufhalten zu müssen. Eine Erfahrung reicht vollkommen aus.

,, Ok," erwidert Katy begeistert und läuft mit ihrem Becher auf die Gruppe zu, während ich ihr folge und mich etwas abseits setzte, um zusehen zu können.

Als sie schließlich nach einer Stunde fertig sind, will ich Katy gerade fragen, ob wir gehen können, als sie mich aufgeregt und über beide Ohren strahlend an meinem linken Arm packt.

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