Kapitel 32

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Tess

Einen Monat später

Als ich aus Nicks Wagen steige, traue ich meinen Augen nicht, da ich mit diesem Anblick nicht gerechnet habe.

Hätte nicht erwartet, dass Damon und Katy in einem riesigen Herrenhaus aufgewachsen sind, das vermutlich zu Zeiten des Kolonialismus erbaut worden ist.

Auch Nicks Blick ist erstaunt auf das Anwesen gerichtet, bevor er verlegen an sich herunter sieht. Seinen Anzug betrachtet, den er zuletzt bei seiner Abschlussfeier am College getragen hatte. Trotzdem scheint er sich underdressed zu fühlen und auch ich fühle mich in meinem Kleid, das gerade einmal hundert Dollar gekostet hatte, auch nicht mehr wohl.  Zudem kann ich auch meine Schwangerschaft nicht mehr länger verbergen, da mein Bauch bereits eine kleine rundliche Wölbung angenommen hat. Ich bin mir nicht sicher, ob Katy ihre Eltern bereits eingeweiht hat oder ob ich ihnen gleich einen Schock verpassen werde. Ich werde noch nervöser, als ich es eh schon gewesen bin und man scheint mir meine Nervosität anzusehen, denn Damon stellt sich vor mich und bringt mich dazu, ihn anzusehen, in dem er mein Gesicht in seine Hände nimmt.

,, Keine Sorge. Du siehst wunderschön aus", schmeichelt er mir und lächelt mich ermutigend an. Ich erwidere sein Lächeln und berühre den Stoff seines Anzuges, in dem Damon einfach umwerfend aussieht. Aufgrund dessen ich schon den ganzen Morgen kaum die Augen von ihm lassen kann.

,, Das kann ich nur zurückgeben", flirte ich mit ihm und ziehe ihn langsam an seiner Krawatte zu mir hinunter, um ihn küssen zu können.

,,Sollen wir euch kurz alleine lassen?", zieht Katy uns daher liebevoll auf und wendet sich schließlich an meinen Bruder.

,,Du siehst übrigens auch zum Anbeißen aus", schmeichelt sie ihm verfüherisch und ein breites Grinsen erscheint auf seinem Gesicht. Scheinbar ist nun auch er beruhigt und er flüstert Katy etwas ins Ohr. Diese lächelt geschmeichelt und zieht als Antwort meinen Bruder zu ihren Lippen.

,,Sucht euch ein Zimmer", zieht Damon seine Schwester nun amüsiert auf. ,,Vielleicht sollten wir ohne euch vorgehen."

,,Wir kommen ja schon", wendet Katy sofort schmunzelnd ein, weshalb wir zusammen  richtung Haustür laufen. Wir scheinen die ersten Gäste zu sein, da bis auf Nicks Wagen noch kein anderer zu sehen ist.

Kurz vor der Haustür nehme ich wahr, dass Damon leicht zu zittern beginnt, weshalb ich seine Hand in meine nehme. Ihn aufmunternd anlächle und hoffe, ihm Mut geben zu können. Denn ich kann mir nicht vorstellen, was gerade in seinem Inneren vorgehen muss. Mit welchen Gefühlen er zu kämpfen hat. Schließlich ist er seit fünf Jahren nicht mehr hier gewesen und wird gleich seinen Eltern wieder gegenüber stehen, die ihn damals vor die Tür geworfen haben.

,,Es wird alles gut", flüstere ich ihm aufmunternd zu und er bringt ein Nicken zustande. Inzwischen haben wir die Haustür erreicht und auch Katy lächelt ihren Bruder noch einmal aufmunternd an, bevor sie die Klingel betätigt. Nur wenige Sekunden später öffnet Damons Mutter uns mit einem strahlenden Lächeln die Tür. 

,, Da seid ihr ja", begrüßt sie uns überschwänglich und schließt zuerst Katy freudig in ihre Arme. Als nächstes reicht sie Nick die Hand, während sie ihn herzlich anlächelt.

,,Du musst Nick sein. Katy hat mir schon so viel von dir erzählt. Ich bin Helen. Katys Mom", begrüßt sie ihn aufgeregt und wendet sich dann nochmal mit hochgezogenen Augenbrauen an ihre Tochter. ,,Du hast mir gar nicht erzählt, was für einen gutaussehend Mann du dir da geangelt hast."

Mein Bruder läuft sofort leicht rot an und ich kann nicht anders, als Damons Mom sofort ins Herz zu schließen.  Ihr Blick fällt nun auf mich und auch mir schenkt sie ein herzliches Lächeln. Ihr Blick bleibt nur kurz an meinem Bauch hängen, doch sie verzieht keine Miene, weshalb ich erleichtert davon ausgehe, dass sie bereits bescheid weiß.

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