Kapitel 28

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Tess

Gedankenverloren liege ich auf meinen Bett und versuche eine Entscheidung zu treffen. Eine Entscheidung, die mein Leben für immer verändern könnte. Sonnenstrahlen fallen durch mein Fenster und werden durch mein Handy reflektiert, das schon den ganzen morgen neben mir liegt. Seit gestern klingelt es nicht mehr und Schuldgefühle erdrücken mich. Ich sehne mich gerade so sehr nach seiner Stimme und danach, noch einmal mit ihm über alles  reden zu können, weshalb ich das Handy immer wieder in meinen Händen halte. Immer wieder kurz davor bin, ihn anzurufen. Doch ich weiß, dass es sinnlos wäre. Das wir vermutlich nur wieder streiten würden. Streiten, weil wir unsere gegenseitigen Entscheidungen nicht respektieren können.

Ein Klopfen an meiner Tür reißt mich aus meinen tristen Gedanken, weshalb ich zur Seite blicke und meinen Vater erkenne, der vor meiner Tür steht und mich besorgt ansieht.

,,Darf ich reinkommen?", fragt er mich zögerlich, weshalb ich ein Nicken zustande bringe und mich aufrecht hin setze, damit er sich neben mich setzen kann.

Als er sich neben mich setzt, kann ich seinen  deprimierten Blick wahrnehmen.  Er scheint nach den richtigen Worten zu suchen, da er eine Weile keinen Ton herausbringt.

,, Entschuldige, dass ich dich vorhin so angefahren habe", entschuldigt er sich schließlich aufrichtig bei mir, während er meine Hand in seine nimmt.,, Ich stand einfach zu sehr unter Schock.''

Ich schenke ihm ein verständliches Lächeln und möchte einfach nicht, dass er sich deshalb Vorwürfe macht. Seine Reaktion war vollkommen verständlich gewesen. Ich hätte schließlich kaum erwarten können, dass er sich darüber freut, dass seine gerade einmal 19 Jährige Tochter ihr Studium abbrechen muss, da sie ein Baby erwartet.

,,Du brauchst dich nicht zu entschuldigen, Dad. Ich verstehe dich", beruhige ich ihn und atme niedergeschlagen aus.. ,,Ich stehe selbst noch unter Schock", gebe ich zu und wende den Blick ab. Möchte nicht, dass mein Vater mir in die Augen sieht, in denen sich gerade Tränen bilden. Doch mein Vater nimmt mich sanft in den Arm, weshalb ich mich an ihn schmiege und die Tränen nicht länger unterdrücken kann.

,,Mein armes Mädchen", versucht er mich zu trösten, in dem er mir beruhigend über den Rücken streicht. ,, Es tut mir leid, was du gerade durchmachen musst."

Ich löse mich vom ihm und versuche mich zu beruhigen.

,,Ich weiß nicht, was ich machen soll? Was das Richtige für Damon und das Baby ist", vertraue ich ihm meine Sorgen an, woraufhin er eine Hand auf meine Schulter legt und mich eindringlich ansieht.

,, Du darfst jetzt nicht an andere denken, Tess! Nur an dich!", versucht er zu mir durchzubringen. ,, Wichtig ist, was du willst. Was du bereit bist aufzugeben."

Er lächelt mich aufmunternd an.

,,Und egal wofür du dich entscheidest. Nick und ich werden immer hinter dir stehen und dich bei allem unterstützen. Du bist nicht allein. Versprochen."

Seine Worte rühren mich, weshalb ich wieder den Tränen nahe bin. Ich schmiege mich wieder in seine Arme und bin einfach nur unendlich dankbar, ihn und Nick in meinem Leben zu haben. Dass ich weiß, dass sie immer für mich da sein werden.

Mein Vater hält mich eine Weile in den Armen, als es plötzlich ein weiteres Mal an meiner Tür klopft, weshalb ich mich von ihm löse und zur Tür sehe. Katy erkenne, die uns verlegen anlächelt.

,,Tut mir leid. Ich wollte euch nicht stören", entschuldigt sie sich bei uns und ich laufe sofort auf sie zu, um sie erleichtert in eine Umarmung zu ziehen.

,,Du bist hier", begrüße ich sie überglücklich, als wir uns voneinander lösen. Sehe sie an und ich stelle fest, dass sie niedergeschlagen wirkt, weshalb ich sie vorsichtig am Arm berühre. Sie eindringlich ansehe.

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