Der Raum, vor dem er mich führt, liegt in unmittelbarer Nähe des Klassenraums für den Zaubertränkeunterricht. Die Kerkertür ist schlicht und sieht den anderen sehr ähnlich. Kurz frage ich mich, ob es ein weiterer Unterrichtsraum ist, den ich nicht kenne, als Snape die Tür mit einem Schwung seines Zauberstabes öffnet. Ich folge ihm ins Innere und bin augenblicklich erstaunt.
Der Raum ist nur dezent beleuchtet, doch in einem offenen Kamin prasselt ein wärmendes Feuer. An einem Mauerwerk sind Regalwände mit eingelegten, schleimig aussehenden Objekten in Glaskolben, die ich skeptisch betrachte. An der anderen freien Wand steht ebenfalls ein meterhohes Regal. Gefüllt mit Büchern jeglicher Aufmachung. Dies ist Snapes Büro.
»Miss Johnson. Setzen Sie sich!«, befehligt er mir streng.
Verwirrt blicke ich mich um, da ich meinen Professor schon wieder ausgeblendet habe. Er deutet auf die Ohrensessel direkt am Kamin und nickend lasse ich mich in einen davon fallen. Snape setzt sich mir gegenüber und rutscht an die Kante heran, um mir näher zu sein. Er streckt seine Hand aus und schluckend lege ich meine hinein. Abermals spüre ich das Prickeln, als seine Finger meine Haut streichen. Dabei denke ich an die Szene, die vor wenigen Wochen im Klassenzimmer passiert ist. Seine sanfte Berührung meiner Lippen. Der intensive Moment zwischen uns. Das Kribbeln meines Bauches, als seine dunklen Augen direkt in meine blickten. War dieser Augenblick real? Habe nur ich ihn so erlebt oder mein Lehrer ebenfalls?»Miss Johnson«, seufzt er.
Ich blinzle mehrmals, bevor ich den Blick hebe und seinem begegne. Einer seiner Augenbrauen hebt sich und fragend sieht er mich an
»Ja?«, frage ich verwirrt.
Ein Schnaufen ist von ihm zu hören, bevor er neben sich greift und mit einem Tuch zärtlich anfängt, das getrocknete Blut auf meiner Haut zu entfernen.
»Sie waren wieder nicht anwesend«, tadelt er mich.
»Tut mir leid Professor. Hatten Sie etwas gesagt?«
Ich betrachte ihn, wie er konzentriert die Wunde reinigt.
»Wie ist das passiert?«, fragt leise.
Er hebt den Kopf und unsere Blicke begegnen sich. Nervös rutsche ich auf meinem Stuhl umher, wobei meine Knie seine berühren.
»Ich weiß nicht«, stammle ich leise.
Professor Snape hebt abermals seine Augenbraue, bevor er eine kleine Phiole mit durchsichtiger Flüssigkeit in die Hand nimmt. Er lässt zwei Tropfen auf den Schnitt fallen und ein leichtes Brennen durchzuckt meinen Arm. Fasziniert blicke ich auf den Spalt, der sich magisch schließt.
»Sie wissen es nicht, oder Sie möchten es mir nicht erzählen?«
Er hält mein Handgelenk fest umschlungen und die Berührung lässt eine Gänsehaut auf meinem Körper entstehen. Mein Blick gleitet zu meinem Knie, das sich mit seinem berührt. Hinauf über seinen Bauch, über seine Brust. Ich sehe ihn schlucken, bevor mein Blick auf seine leicht geöffneten Lippen fällt. Sie sind fein geschwungen und der Drang, sie mit meinen zu berühren, lässt mich nervös werden. Ich bemerke nicht, wie mein Gesicht sich ihm nähert, als ein Druck auf meinem Gelenk mich ins Hier und Jetzt holt. Meine Lippen sind nur wenige Zentimeter von seinen entfernt. Sanft spüre ich seinen heißen Atem auf meinem Gesicht, höre das Seufzen, das seine Lippen verlässt.
»Nicht«, keucht er.
Unschlüssig, ob er die Unterbrechung oder mein Vorhaben meint, erstarre ich.
»Wir dürfen nicht«, haucht er mir zu, macht aber keine Anstalten, von mir zu rutschen.
Mein Herz schlägt schnell in meiner Brust, während mein ganzer Körper unter Strom steht. Das Knistern, das zwischen uns herrscht, ist zu einer Hochspannung erblüht. Nervös, da ich nicht weiß, was passiert, beiße ich mir auf die Unterlippe. Snape entweicht ein Keuchen.
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Dark Eyes - Verbotene Gefühle | Severus Snape FanFiction
FantasyAchtung! Band 1 Abgeschlossen Band 2 ist noch nicht erschienen!! 𓅓𓅓𓅓 Severus Snape FanFiction 𓆙𓆙𓆙 Amanda Johnson hat es in ihrem fünften Jahr in Hogwarts, eine Schule für Hexerei und Zauberei, nicht leicht. Durch ungenügend Leistung wiederho...