♕︎𝓚𝓪𝓹𝓲𝓽𝓮𝓵 𝓩𝔀𝓮𝓲𝓾𝓷𝓭𝔃𝔀𝓪𝓷𝔃𝓲𝓰♕︎

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Finsternis umgibt mich. Wabernder Nebel gleitet in meinen Gedanken, hält mich gefangen. Zieht mich immer weiter hinab in einen Sumpf aus Dunkelheit. Leise Stimmen dringen an meine Ohren, die ich nicht zuordnen kann. Ich versuche, die Augen zu öffnen, um zu erkennen, was um mich herum passiert. Doch die Lider sind zu schwer. Ich schärfe meine anderen Sinne, um das Gesprochene zu verstehen. Eine tiefe, monotone Stimme filtert sich deutlich heraus und sofort wird mir warm ums Herz. Severus. Lächelnd gleite ich wieder in einen Dämmerzustand, wissend das er in meiner Nähe ist und über mich wacht.

Als ich das nächste Mal das Bewusstsein erlange, ist es still um mich herum. Angestrengt versuche ich, meine Lider zu heben, und Licht dringt an meine Netzhaut. Mehrmals blinzelnd gewöhne ich mich langsam an die Sonnenstrahlen im Zimmer. Vorsichtig blicke ich mich im Raum um. Mehrere Metallbetten stehen Reih an Glied auf kaltem Sandstein. Weiße Bettdecken und gründe Tagesdecken liegen ordentlich aufgeschlagen darauf. Ich befinde mich im Krankenflügel. Was ist passiert? Stöhnend fasse ich mir an den Hals, da er schmerzt.

„Du bist wach", ertönt eine Stimme nahe bei mir.

Ich zucke zusammen und wende mich nach links. Auf einem Stuhl neben meinem Bett sitzt er. Seine grauen Augen betrachten mich zaghaft. Die blasse Haut schimmert im hereinfallenden Licht. Das hellblonde Haar wirkt heller als sonst. Erschrocken weiche ich zurück und spüre das Bettgestell im Kreuz.

„Draco", hauche ich ängstlich.

Bilder tauchen vor meinem inneren Auge auf, wie er mich an die Wand presst und mir die Luft zum Atmen nimmt. Sofort zuckt meine Hand zum Hals und ich spüre das kribbeln, als ich ihn berühre.

„Was machst du hier?", krächze ich.

Wo ist Severus? Warum ist er nicht hier? Ich habe ihn doch gehört? Wieso lässt er zu, dass Draco hier sitzt? Panisch sehe ich mich um und erhoffe Madam Pomfrey zu erblicken, um aus dieser Lage zu flüchten.

„Hör zu", beginnt er zu reden, doch ich unterbreche ihn barsch.

„Du hast hier nichts zu suchen", spreche ich schwach, da meine Kehle bei jedem Wort schmerzt. „Verschwinde, Malfoy."

Draco hebt die Hände beschwichtigend, weicht aber nicht von meinem Bett weg. Deshalb schwinge ich die Bettdecke beiseite und stelle fest, nur eine Art Schlafanzug zu tragen. Aber ich will hier weg, daher ignoriere ich den weiß-blauen Stoff und hebe meine Beine von der Bettkante.

„Johnson, warte", versucht, mich Draco aufzuhalten, und berührt meine Oberarme.

Zusammenzuckend wende ich mich ihm zu.

„Fass mich nicht an", fauche ich. „Nie wieder."

Ich spüre die Tränen in meinen Augenwinkeln ziepen, als er seine Hände abermals nach oben nimmt.

„Gut, dann höre mir wenigstens zu", bittet er.

Mein Blick ist wütend auf ihn gerichtet.

„Gib mir einen Grund, warum ich das tun sollte."

Er sieht mich mitleidig an, bevor er sich mit einer Hand am Hinterkopf kratzt.

„Du hast jedes Recht, wütend auf mich zu sein, so wie ich dich die letzten Jahre behandelt habe", spricht er leise zur Bettdecke gewandt. „Ich... Es ist nur... Ich..."

Ich halte inne und betrachte den jungen Mann, der eingesackt auf dem Stuhl sitzt und Mühe hat, Wörter in Sätze zu formen. Ist das der Draco, den ich kenne? Spielt er mir etwas vor? Ist das ein Trick?

Abermals blicke ich mich um, da ich Blaise, Pansy und die anderen beide irgendwo versteckt glaube. Doch die Betten sind alle leer. In dem großen Raum befinden sich nur Draco und ich. Kein weiterer Schüler oder Lehrer ist hier. Ich wende mich wieder dem blonden Jungen zu, der mit seinen Fingern spielt.

„Sprich was du zu sagen hast, oder ich verschwinde", stelle ich klar, da mir seine Nähe unangenehm ist.

Draco sieht zu mir hoch, direkt in meine Augen, bevor sein Blick langsam nach unten gleitet und auf meinem Hals hängen bleibt.

„Ich bin zu weit gegangen", flüstert er. „Es tut mir leid."

Perplex betrachte ich ihn. Habe ich richtig verstanden? Draco Malfoy hat sich entschuldigt? Mehrmals blinzeln sehe ich ihn an. Sein Blick ist immer noch auf meinen Hals gerichtet, als das Knarzen der Flügeltür, die aufgeschoben wird, mich zucken lässt. Sofort schnellen unsere Blicke zu Madam Pomfrey die mit ihrem Krankenschwestern Kostüm, den Raum betritt.

„Ahhh, Miss Johnson. Sie sind wach. Schön. Schön", ertönt ihre freundliche Stimme.

Mit schnellen Schritten eilt sie zu meinem Bett und bleibt direkt daneben stehen. Ihr Blick gleitet zu Draco, der mit verdutzter Mine neben mir sitzt.

„Sie sind immer noch hier, Mr. Malfoy?", fragt sie ihn perplex.

Draco räuspert sich und erhebt sich eilig.

„Äh, ich sollte gehen."

Er wirft mir einen letzten Blick zu, bevor er mit langen Schritten, den Krankenflügel verlässt. Ich sehe ihm nach, wie der blonde Schopf durch die Tür schreitet und diese mit einem Knall hinter ihm zufällt.

„Seit sie hier sind, ist er nicht von ihrer Seite gewichen", trällert Madam Pomfrey.

Mein Blick wandert zu ihr und ungläubig beobachte ich sie. Sie schiebt meine Beine, die immer noch über dem Bettrand hängen, zurück unter die Decke und drückt mich in die Kissen.

„Wie geht es ihnen?", fragt sie mich freundlich, doch ich ignoriere ihre Frage.

„Er war die ganze Zeit hier?", frage ich sie verwirrt.

Madam Pomfrey blinzelt mehrmals, bevor sie mir zulächelt.

„Sie können sich anscheinend nicht erinnern. Aber Mr. Malfoy fand sie bewusstlos im Westflügel und hat sie hierher gebracht. Er hat gefleht hier bleiben zu dürfen und Schulleiterin Umbridge hat es ihm erlaubt", erklärt sie mir.

Ich sehe sie fassungslos an. Er hat mich bewusstlos gefunden? Das hat Malfoy erzählt? Ist er deswegen geblieben um mich vom Reden abzuhalten? Aber warum hat er nichts dazu gesagt. Er hat sich nur entschuldigt. Draco Malfoy hat sich bei mir entschuldigt.

Unruhig blicke ich auf meine Hände, die auf der Bettdecke ruhen. Was hat das alles zu bedeuten.

„Sie sollten sich noch ausruhen. Morgen können sie gehen."

Ich nicke nur, obwohl ich ihr nicht zugehört habe. Schritte die sich entfernen sind zu hören, bis es ganz still wird. Ich rutsche weiter in mein Bett hinein und lege mich auf die Seite. Was würde ich jetzt dafür geben, wenn Severus hier wäre. Ich seine Nähe spüren könnte. Seine Arme, die mich halten. Seine tiefe Stimme, die mich beruhigt.

Langsam gleite ich wieder in den Schlaf und träume von dem Mann, der mein Herz schneller Schlägen lässt. Spüre, wie er mir über die Haare streicht und mir einen Kuss auf die Stirn haucht. Seine Hände halten meine und ich fühle mich geborgen. In den Traum hineinlächelnd, vergesse ich, was passiert ist, und denke nur an den Lehrer mit den dunklen Augen, die so viel zu verbergen versuchen.

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Hey Leute,

Was haltet ihr von Dracos Entschuldigung?
Schreibt mir in die Kommentare.

Grüße eure Ella🥰

Dark Eyes - Verbotene Gefühle | Severus Snape FanFictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt