♕︎𝓚𝓪𝓹𝓲𝓽𝓮𝓵 𝓩𝓮𝓱𝓷♕︎

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Mit einem Lächeln im Gesicht begebe ich mich am späten Nachmittag nach Hogsmeade. Mittlerweile hat sich eine dicke Schneeschicht auf dem Boden angesammelt. Warm eingepackt mit Mütze und Schal, stapfe ich durch die weiße Decke, um zum Eberkopf zu gelangen. Was Hermine bereden möchte und warum es nicht in der Schule passiert, weiß ich nicht.

Fröstelnd komme ich an der außerhalb gelegenen Schenke an. Ich klopfe mir die Schuhe ab, bevor ich die Holztüre öffne und eintrete. Drinnen empfängt mich ein modriger Geruch nach Ziege und nassem Heu. Angewidert verziehe ich mein Gesicht.

Ein alter Mann mit Bart steht hinter seiner Bar und poliert geistesabwesend seine Gläser.

In den Raum hinein schreitend, nehme ich weiter hinten einige junge Menschen wahr. Harry, Ron und Hermine sitzen mir zugewandt und eine Mischung aus Gryffindor, Ravenclaw und Hufflepuff-Schüler, im Halbkreis um das Trio herum. Es hat den Anschein einer kleinen Versammlung und gespannt, um was es handelt, nähere ich mich.

Hermine sieht mich und winkt mir zu. Jeder Kopf dreht sich, um den Neuankömmling zu betrachten. Doch als mich einige erkennen, wer ich bin, geht ein Raunen durch die Schüler. Nervös bleibe ich vor der Ansammlung stehen, als Rons Stimme ertönt.

»Was will die denn hier?«, fragt er laut in die Runde.

»Ron«, beschwichtigt ihn Hermine. »Ich habe sie eingeladen.«

Sofort wenden sich alle Augen auf sie.

»Sie ist eine Slytherin«, brüllt Dean Thomas, ein dunkelhäutiger Gryffindor-Schüler aus unserem Jahrgang. Abermals murmeln die anderen Häuser vor sich hin. Einige Nicken zustimmend, ein Paar werfen mir finstere Blicke zu.

»Nicht jede Slytherin ist unser Feind«, ruft Hermine zwischen dem Brummen der Schüler hinweg.

»Aber sie sind alle nahe dran«, höre ich einen der Weasley Brüder flüstern.

Sein Zwillingsbruder gluckst kurz vor Lachen, bevor sie sich beide mit verschränkten Armen mir zuwenden.

»Weißt du nicht mehr, was sie dir angetan hat?«, fragt Ron laut.

Hermine schnauft und rollt ihre Augen.

»Sie hat es nicht getan und das zählt«, verteidigt sie mich weiter.

Die Diskussion der Schüler wird mir zunehmend unangenehmer. Hermine hat mich hergebeten, aber allen Anschein, möchte mich keiner der anderen nur in seiner Nähe haben. Schwer schlucke ich den Kloß hinunter.

»Wir können ihr nicht trauen«, wirft ein Hufflepuff-Mädchen, dessen Name ich nicht kenne, ein.

»Vertraust du ihr etwa?«, fragt Ron Hermine in einem abwertenden Ton.

Den Tränen nahe, drehe ich mich geschwind um. Ich möchte die Antwort nicht hören. Den Hass der anderen Schüler im Rücken spüren, eile ich zur Tür. Ruppig öffne ich sie und renne hinaus. Ich kann nicht schnell genug nach Hogwarts zurückkehren, als eine Stimme hinter mir ertönt.

»Amanda, warte bitte!«, fleht mich Hermine an.

Ich werde langsamer und wische mir mit dem grün-schwarzen Schal die Tränen von den Wangen. Zögerlich drehe ich mich um und bin erleichtert, nur sie auszumachen.

»Es war eine dumme Idee, mich einzuladen«, erkläre ich ihr das Offensichtliche.
Hermine kommt vor mir zum Stehen.

»Ich hätte nicht erwartet, dass Ron so reagiert. Es tut mir leid«, entschuldigt sie sich.

»Ron?«, frage ich verständnislos. »Alle haben mich mit einer Verachtung in den Augen angesehen. Ron hat nur ausgesprochen, was sie denken«, brülle ich.

Dark Eyes - Verbotene Gefühle | Severus Snape FanFictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt