♔︎𝓚𝓪𝓹𝓲𝓽𝓮𝓵 𝓝𝓮𝓾𝓷𝓾𝓷𝓭𝔃𝔀𝓪𝓷𝔃𝓲𝓰♔︎

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Severus Snape Sicht

Ich drücke Amanda näher an mich. Auch wenn es falsch ist und uns jemand beobachten könnte, brauche ich diese Berührung. Ich hätte sie heute verlieren und nichts dagegen tun können. Ich war machtlos. Wie damals bei Lily. Ich musste darauf vertrauen, dass ein anderer sie beschützt. Und doch habe ich alles verloren. Sie verloren.

Nur um eine Rolle zu spielen, die ich so sehr verachte. Auf die ich mich eingelassen habe, um die Liebe meines Lebens zu beschützen. Und nun ist Lily tot. Sie wurde mir von ihm genommen. Dem ich versuche, zu beweisen, dass ich sein treuster Diener bin. Das er mir vertrauen kann. Damit ich meine Schuld bei Dumbledore begleiche. Doch jetzt habe ich Amanda. Eine Schülerin, die mir den Kopf verdreht. Die wegen mir in die Schusslinie des Lords gerät. Ich habe versucht sie auf Abstand zu bringen. Die Gefahr von ihr abwenden, damit sie in Sicherheit ist. Damit er sie mir nicht wegnimmt. Doch ich kann sie nicht beschützen. Egal wie sehr ich es auch versuche. 

Ich. Kann. Sie. Nicht. Beschützen.

Er wird sie mir ebenfalls nehmen und ich kann nichts dagegen tun. Weil ich schwach bin. Weil ich die Gefahr bin. Solange sie in meiner Nähe ist, wird sie sterben. Solange ich sie begehre, wird sie zum Ziel. 

Ich drücke sie sachte von mir und sehe sie an. Ihre Augen sind gerötet und feucht von den Tränen, die sie vergossen hat. Eine kleine Wunde befindet sich über ihrem Auge auf der verkrustetes Blut klebt. Die Haare sind verwuschelt. Doch ansonsten scheint sie unverletzt.

„Du solltest zurück in den Gemeinschaftsraum gehen", rate ich ihr leise und entferne mich einen Schritt.

Sie ist ohne mich in Sicherheit. Wenn ich nicht in ihrer Nähe bin, wird sie nicht zur Zielscheibe. 

Ich erkenne den Schmerz in ihrem Gesicht, als ich von ihr lasse. Sehe, wie sie hektisch nach Atem ringt. 

„Severus", haucht sie leise und fast hätte ich sie abermals an mich gezogen.

Alleine meinen Namen aus ihrem Mund zu hören, lässt mein Herz verstummen. Aber wenn ich ihre Liebe erwidere, werde ich sie umbringen.
Wie Lily.
Noch so einen Verlust, kann ich nicht verkraften. Nie wieder, möchte ich diesen Schmerz fühlen, den jeder meiner Fasern durchdringt, hat. Ihren Anblick. Die toten Augen zur Decke gerichtet. Den Mund stumm geöffnet. Dieser kalte Körper. Nie wieder werde ich ertragen können, einen Menschen den ich liebe zu verlieren. Es würde mich vollends zerstören. Ich kann sie nicht beschützen.

„Geh, Amanda", bettle ich leise. „Bitte."
Sie sieht mich an und der Schmerz in ihren Augen, lässt mein Herz brechen. Abermals bilden sich Tränen in ihnen die Stumm hinabrinnen und den Steinboden unter sich benetzen. Ihr Leiden lässt mich zweifeln, doch ich muss stark bleiben. Für Amanda. Für ihr Leben.

„Severus. Bitte", fleht sie mich an und ich kann es kaum ertragen, ihre nächsten Worte zu hören. „Stoß mich nicht von dir."

Keuchend hole ich Luft. Kralle mich unbemerkt an meinen Umhang fest. Nur um sie nicht zu packen und am mich zu ziehen. Langsam schließe ich die Augen um mich vorzubereiten auf die Wörter, die ich gleich sagen werde.

„Dachtest du wirklich ein naives, dummes Schulmädchen bedeutet mir irgendetwas? Warst du tatsächlich so einfältig zu denken, dass ich mehr in dir sehe, als die schlechten Leistungen die du in meinem Unterricht erbringst? Du warst ein netter Zeitvertreib. Eine nette Abwechslung. Mehr nicht. Schlag dir aus dem Kopf, dass ein Mann wie ich, jemanden lieben könnte wie dich."

Bei jedem Wort, bei jedem Satz, sehe ich, wie ihr Herz bricht. Doch auch mein Herz wird von Messern durchbohrt. Nur meine jahrelange Übung eine Maske aufzusetzen, lässt mich gerade stehen. Innerlich liege ich zusammengekauert auf dem Boden und halte mein Herz in der Hand, dass Amanda repariert hat und nun von mir zerstört wurde.
Weil ich sie liebe, und möchte, dass sie lebt.
Die Erkenntnis lässt mich innerlich aufschreien. Schnell wende ich mich ab, sehe, wie sie auf ihre Knie sinkt und schluchzend das Gesicht in die Hände drückt. Ich kann nicht hierbleiben, sonst waren meine vernichtenden Worte umsonst.
Ich kann nicht hierbleiben, weil ich selbst kaum aufrecht stehen kann.
Ich eile durch die verlassenen Gänge und gelange in mein Büro. Die Tür hinter mir verschließend, gewähre ich mir einen Moment der Schwäche. Sinke auf den Kalten, Steinboden und vergrabe mein Gesicht in meinen Händen.
Ich musste es tun. Nur wenn sie mich hasst, kann sie über uns hinwegkommen. Nur wenn ich sie von mir stoße, kann ich sie beschützen.

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Hey Leute,

ich weiß, momentan kommt nicht sehr viel von mir, doch es fällt mir echt schwer, die Kapitel weiter zu schreiben. Hoffe es wird bald wieder besser.

Was haltet ihr von dem Kapitel?
Gebt mit Feedback, damit ich weiß, dass ich auf dem Richtigen Weg bin.

Viele Dank

Eure Ella

Dark Eyes - Verbotene Gefühle | Severus Snape FanFictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt