(V/N) POV:
„Hast du dich wegen mir mit Shizuma gestritten?" „Nein", antwortete ich so schnell, dass es selbst in meinen Ohren wie eine Lüge klang. Aber was sollte ich auch sagen? Dass sie sich in mich verliebt hatte? Nein unmöglich, ich konnte sie nicht so einfach vor Tooru outen, geschweige denn konnte ich ihn nicht sagen, dass er ihn Shizumas Augen schrecklich küsste.
Verzweifelt kaute ich auf meiner Unterlippe herum und überlegte eine Ausrede. „Es tut mir leid, aber ich hatte nicht das Gefühl gehabt Shizuma hätte sich in mich verliebt", sagte er nun nachdenklich. „Wie könnte man sich nicht in dich verlieben?", dachte ich laut. Erschrocken schaute ich nun zu Oikawa, der mich anlächelte und mir noch einen Kuss auf die Stirn gab. „Als wir uns küssten, fühlte es sich so falsch an. Ich denke sie hatte es auch gemerkt."
Nachdenklich zog ich die Stirn kraus. Tooru wusste ja nicht, dass sie nicht auf ihn stande. Und ein wenig tat er mir auch leid, weil meine ehemalige beste Freundin ihn so benutzt hatte. Immerhin hätte er sich auch in sie verlieben können. „Ja sie meinte zu mir auch sie hätte nichts gefühlt", sagte ich nach einer halben Ewigkeit. Tooru nickte verständnisvoll und sagte: „Es tut mir nur wirklich leid, dass eure Freundschaft leidet. Ihr hatte von Anfang an so eine besondere Verbindung. Nicht so wie es sonst bei besten Freunden üblich ist." Nachdenklich senkte er den Blick.
Seine Worte hallten in meinem Kopf wieder. Eine besondere Verbindung. Nicht wie es bei Freunden üblich ist. Ob sie schon lange in mich verliebt war? Ob ich ihr ausversehen Hoffnungen gemacht hatte? Mir fielen Situationen auf, wo ich eifersüchtig war, auf andere die mit ihr Zeit verbrachten. Als wir tanzten und ich dachte sie tanze nur für mich. Wie ich stets ihre Nähe genossen hatte. Ich war schuld. Ich war schuld, dass sie sich in mich verliebte, weil ich falsche Signale gesendet hatte. Oder weil ich auch verliebt war in sie? Meine Hände fingen an zu zittern und ich vergrub sie in Toorus Hemd. Der schaute mich nun fragend an.
Ich allein war schuld, dass meine Freundschaft zu ihr in die Brüche gegangen war. Und zu allem Übel, dachte nun Tooru er wäre schuld, obwohl er nichts dafür konnte. Mein Herz raste immer noch, nur nicht mehr vor Freude wie vorhin, sondern vor Schuldgefühlen und Panik. Schon liefen mir dicke Tränen über die Wangen und ein Schluchzen verließ mein Hals.
„Hey (V/N)-chan nicht weinen", flüsterte mein Wuschelkopf nun und ich presste mein Gesicht in sein Shirt.
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Die Wochen vergingen und wir schrieben nun unsere ersten Vorprüfungen. Ich verbrachte meine meiste Freizeit mit Tooru. Wir lernten für die Prüfungen, spielten Volleyball oder kuschelten einfach. Mein Herz setzte immer noch halb aus, wenn er mich küsste und ich fragte mich, ob ich mich seine Nähe jemals kalt lassen könnte. Jeden Tag mit dem ich mit Oikawa zusammen verbrachte, hatte ich das Gefühl, ich würde mich mehr in ihm verlieben.
Wir beide hatten unsere Vorstellungsgespräche. Ich würde nach dem Abschluss Journalismus in Tokyo studieren. Tooru hatte sich für Berufswirtschaftslehre entschieden, was ich fand, gar nicht sein Ding war. Besonders Mathe lag ihn immer noch nicht. Und dann sollte er den ganzen Tag mit Zahlen jonglieren? Ich dachte er macht das Stadium eher für seine Eltern, als für sich selbst. Doch ich sprach ihn nicht darauf an. Denn sein BWL Studium hatte den Vorteil, dass wenigstens er nicht wegziehen musste und wir uns am Wochenende treffen konnten.
Shizumas Verhalten zu mir, hatte sich immer noch nicht geändert. Sie ignorierte mich konsequent. Aber manchmal sah ich, wie sie mit Iwaizumi nach Hause lief und dabei herzlich lachte. Tatsächlich sah sie glücklich aus, wenn er bei ihr war. In meinem Inneren keimte ein kleiner Funken Hoffnung, dass wir noch alle zu unserem Happy End kommen würden.
Meine Handy brummte auf dem Schreibtisch und ich laß das es Tooru war. „Ja", sagte ich, als ich ranging. „(V/N)-chan!" Hörte ich Oikawas gehetzte Stimme. „Kannst du bitte zu mir kommen? Meine Eltern bringen mich gleich um." Dann hörte ich nur noch ein Tuten, weil er aufgelegt hatte, ohne auf meine Antwort zu warten.
Mit einem mulmigen Gefühl im Magen machte ich mich auf dem Weg. Seine Eltern waren viel strenger als meine Mutter, aber sie würden doch ihren einzigen Sohn nie etwas antun? Sicherlich übertrieb er wieder.
Wenig später klopfte ich an die große Holztür, die mir sofort von einem Tooru aufgerissen wurde. Ein kleines Lächeln bildete sich auf seinen Lippen und schon schob er mich ins Wohnizimmer. Seine Eltern saßen beide auf dem Sofa. Sein Vater laß ein Stück Papier und hatte einen hochroten Kopf. Als Toorus Mutter mich sah, fing sie an zu lächeln, aber tupfte mit einem Taschentuch über ihr Gesicht. „Was ist denn passiert?", fragte ich und alle starrten mich nun an. Sollte ich wissen was hier abgeht?
Sein Vater fand zuerst zu Wort. „Der gute Herr, hat sich dazu entschlossen, sich komplett seine Zukunft zu versauen." Wütend schmiss er die Blätter auf dem Boden und ich konnte lesen, wie eine große rote sechs auf der Mathevorprüfung geschrieben stand. Toorus Mutter fing nun an mit weinen und strich sich wie wild mit dem Taschentuch über die Augen.
„Ja Vater", sagte Tooru mit wackeliger Stimme. „Ich werde für die Matheprüfung lernen und die schlechte Note wieder rausholen. Ich verspreche es. (V/N)-chan wird mir bestimmt auch..." „Nichts da Tooru", unterbrach ihn Herr Oikawa und die ungesunde Röte seines Gesichts wurde noch schlimmer. „Ich hab nicht das Gefühl, dass du dich in der Schule verbessert hast, seit dem du eine Freundin hast!"
Nervös schaute ich auf dem Boden und merkte wie meine Hände schwitzig wurden. Toorus Augen formten sich nun zu Schlitzen und er verschränkte die Arme vor der Brust. „Liebling bitte, wir haben doch noch eine andere Möglichkeit für den Jungen offen", flüsterte seine Mutter, die ihren Mann beschwichtigend über den Arm streichelte.
Dieser schnaubte jedoch abfällig. „Nein, das ist keine Alternative. Es ist kein Studium und auch keine Ausbildung. Ich akzeptiere es nicht, dass er den guten Namen Oikawa in den Schmutz zieht." Ob das die Art seines Vaters war, so über einem zu reden, als wäre man nicht im Zimmer? Ich fand es war eine schreckliche, unsympathische Art. Generell hatte er nicht viel von seinem Vater, worüber ich auch froh war.
Herr Oikawa stand nun auf, drehte uns den Rücken zu und war im Inbegriff zu gehen. „Tooru du kannst froh sein, dass ich dir nicht deine Freundin verbiete." Er machte eine Pause und ich hielt erschrocken die Luft an. „Aber das mit dem Volleyball, ist nun vorbei für dich." Enstetzt schauen wir ihn alle an. Auch Toorus Mutter hielt sich nun ihr Tuch vor dem vor Schreck offenen Mund. „Du kannst mir das nicht verbieten! Ich bin volljährig", brüllte Tooru ihn nun an. „Dann zieh aus und steh auf eigenen Beinen", sagte sein Vater trocken und ging.
Auch Tooru drehte sich um und nahm zwei Stufen mit einmal um in sein Zimmer zu gelangen. Ich stürzte ihn ungeschickt hinterher. Meine Knie zitterten vor Anspannung und ich beobachtete, wie Tooru Klamotten aus seinem Schrank zog, um sie in sein Rucksack zu stopfen. „Was hast du vor?", keuchte ich. „Ich ziehe zu dir", sagte er gehetzt, schulterte sein Rucksack und zog mich nun die Treppen wieder herunter.
An der Haustür drückte er die Klinke herunter. „Tooru warte!" Hielt uns die Stimme seiner Mutter auf. Sie zog ihren größeren Sohn in eine Umarmung und ich erkannte, wie ihr immer noch Tränen über die Wangen flossen. „Er meint es nicht so. Wirklich Liebling." Tooru hatte sein Gesicht an die Schultern seiner Mutetr gedrückt, weshalb ich seine gemurmelte Antwort nicht verstand. „Wir haben ja noch dieses Angebot. Wir bekommen das hin, vertrau mir." Sie löste sich aus der Umarmung und strahlte ihn nun an. Auch Tooru lächelte sanft zurück. „Ich bin bei (V/N)-chan zuhause, ja." Der Blick seiner Mutter traf mich und ein Hauch von Mitleid lag darin. Dann nickte sie und trat von ihm weg.
Tooru zog mich über die Straße, in Richtung meines Zuhauses. „Tooru warte doch", sagte ich atemlos und stolperte halb über meine Füße. Abrupt blieb er stehen, seinem Blick auf dem Alsphalt gerichtet. Sein Brustkrob hob und senkte sich, doch er sagte kein Wort. „Meine Mom ist zwar echt locker, aber ich weiß nicht, ob du mehr als eine Nacht bei uns schlafen kannst." Die kastanienbraunen Haare hingen ihn so im Gesicht, dass ich seine Augen nicht sehen konnte. Ich sah nur wie Tropfen auf dem grauen Boden fielen und sich eine kleine Pfütze bildete.
Ruckartig griff ich nach seinem Armen und zog ihn fest an mich. Aus seinen roten erschrockenen Augen sah er mich an und drückte mich nun noch näher an sich. Sein Mund streifte mein Haaransatz. „Ich weiß einfach sonst nicht wo hin, bitte", hauchte er. Ich streichelte über seine nassen warmen Wangen und verfiel seinen schönen brauen Augen. Ich könnte ihn doch nie ein Wunsch abschlagen, oder?
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Satzball | OikawaxReader Fanfiction
FanfictionWie soll man einem Jungen von sich überzeugen, der Jede haben könnte? Und wie soll das gehen, wenn er sich gar nicht mehr an einem erinnern kann? Das sind gerade Fragen die dich quälen. Du bist der Kapitän des Mädchen Volleyballclubs der Aoba johsa...