(V/N) POV:
Am Abend beobachtete ich, wie Tooru sich sein T-Shirt über den Kopf zog und in seiner Tasche nach einen neuen wühlte. Mein Blick blieb an seinem durchtrainierten Bauch hängen und ich musste den Drang widerstehen ihn zu berühren.
Oikawa hatte sich vor meiner Mutter so tief verbeugt und um Unterschlupf gebettelt, dass sogar sie ganz rot wurde. „Natürlich darfst du hier schlafen Tooru, solang wie du willst", hatte sie ein wenig verstört gesagt. Jedoch durften wir uns eine große Beleherung anhören, von wegen verantwortungsvollen Umgang und wie es war kurz vor dem Studium schwanger zu werden. Besonders im letzten Punkt kannte sich meine Mutter gut aus, denn so entstand ich. Sie studierte nun wieder, weshalb wir uns nur eine Zwei-Raum Wohnung leisten konnten und sie immer auf dem Sofa schlafen musste.
Ich liebte es, so eine junge und coole Mutter zu haben, die so einfach und unkompliziert war. Als Tooru jedoch schon im Zimmer war, drückte sie mir ein Päckchen Kondome in die Hand. „Spätestens wenn du in der Uni bist, hätte ich dich eh nicht mehr aufhalten können", hatte sie gesagt. „Ich bin nicht so eine", hatte ich mit hochrotem Kopf geantwortet. „Liebling, selbst wenn es passieren würde. Er macht dich glücklich und das ist Hauptsache."
Und nun saß ich hier und beobachtete wie mein Schwarm quälend langsam sich auszog, um zu mir ins Bett zu schlüpfen. Fieberhaft versuchte ich zu verdrängen, dass die Kondome in meinem Nachttisch bereitlagen und noch verzweifelte versuchte ich meine ungesunde Gesichtsfarbe mit meiner Bettdecke zu verstecken.
„Man könnte denken, du hast mich noch nie oben ohne gesehen." Ein freches Grinsen lag auf seinem Gesicht. „Nur einmal", flüsterte ich und nah mein Blick immer noch nicht von seinem Bauchmuskeln. Oikawa ließ nun sein Shirt, welches er gerade anziehen wollte, fallen und kratzte sich konzentriert am Kinn. „Stimmt, als wir die Schneeengel gemacht hatten. Das ist schon so lange her mittlerweile." Ich nickte nur und Tooru fing nun an sich die Jeans aufzuknöpfen und diese über seinem Hintern kleiden zu lassen. Zittrig atmete ich aus und konnte immer noch nicht meinen Blick von ihm wenden. Mom verzeih mir bitte, ich kann diesen Mann nicht widerstehen.
„Sorry, ich kann doch nicht in Jeans schlafen", sagte Tooru nun, legte seine Hose feinsäuberlich zusammen, machte zwei große Schritte durch mein Zimmer, um nun mein heißes Gesicht in die Hand zu nehmen. Schwer schluckend schaute ich in seine haselnussbraunen Augen. „Ziehst du dir noch Schlafsachen an?", murmelte ich. „Ich schlafe im Sommer immer nur in Boxershorts", stammelte er nun. „Aber wenn es dich stört, kann ich mir noch eine Jogginhose anziehen."
Er ließ mein Gesicht los und wollte wieder aufstehen, doch ich hielt ihn am Arm fest. „Bleib so", bekam ich gerade noch heraus. „Aber wir haben doch meine Mutter was versprochen". Tooru lachte leise und krabbelte nun unter meine Decke. Wieder schaute er mir tief in die Augen und flüsterte: „Ich würde nie etwas tun, was du nicht willst". Nervös atmete ich einmal durch. „Das hört sich gar nicht so unschuldig an Herr Oikawa Tooru."
Seine Nasenspitze berührte meine und ich spürte seinem warmen Atem auf meinem Gesicht. „Ich hab es wirklich unschuldig gemeint, ja", flüsterte er. Ich schluckte meinem Kloß im Hals herunter und nickte leicht. Dann kletterte ich leicht über seinen nackten Oberkörper, um das Licht zu löschen. Als ich die Taste herunter drückte, wurde es stockdunkel und ich spürte wie Tooru seine Arme um meinen Oberkörper schlang.
Mein Herz hämmerte wie wild in meiner Brust, als hätte ich noch nie in seinen Armen gelegen. Irgendwann müsste ich mich doch mal in ihm gewöhnen! Tooru schien unsere Nähe nicht zu stören, denn er verwickelte mich in einem leidenschaftlichen Kuss. Vorsichtig saugte er an meiner Unterlippe und ich gab unbewusst ein leises zufriedenes Seufzen von mir. Plötzlich löste sich mein Wuschelkopf aus dem Kuss und ich konnte im Schein der Straßenlaterne seine Augen sehen. Diese hatte er halb geschlossen und ein seltsamer Ausdruck lag darin. „Wenn du so stöhnst kann ich nichts versprechen", murrte er und strich mit seiner großen Hand über meine Wange.
„Ich hab gar nicht gestöhnt!", versuchte ich mich zu verteidigen. Man wie peinlich, am liebsten wäre ich schreiend weggerannt. Tooru verschloß jedoch schnell meinem Mund mit seinem und drückt mich noch näher an seinem warmen Oberkörper.
Nach Ewigkeiten löste ich mich aus unseren Kuss, legte mein Gesicht an seinem Hals und genoß wie alles um mich nach ihm roch. Ich liebte den Geruch von Tooru. Ich war schon halb weggedämmert, als seine Stimme mich weckte.
„Du darfst alles mit mir machen, was du willst." „Was?", fragte ich verschlafen. Doch Oikawa antwortete nicht. Ich spürte nur wie sein Herz schnell und kräftig schlug. Aber warum? Zärtlich streichelte ich ihn über die nackte Brust, als könnte ich sein Herz so beruhigen. „Weißt du, dass fast alle denken wir sind ein Paar."
Tooru nickte leicht. Ich drehte mein Gesicht nun so, dass ich ihn ansehen konnte. Er blickte stur gerade nach oben, an meiner Zimmerdecke. Ich nahm all mein Mut zusammen und fragte: „Sind wir denn jetzt zusammen?" Doch mein Wuschelkopf starrte immer noch wortlos an meine Zimmerdecke, als würde ein besonders spannender Film laufen. Einige Minuten sagte er nichts, als er sein Gesicht zu mir dreht und sein Kopf schüttelte.
Er schüttelte den Kopf und in seinen Augen konnte ich Schmerz erkennen. Die Schmetterlinge, die bis gerade eben noch durch meinen ganzen Körper geflatterte waren, fielen alle tot um. Er wollte nicht mit mir zusammen sein? „Warum?", hauchte ich und schlucke tapfer meine Tränen herunter. „I-Ich kann nicht", stotterte er und wich meinen Blick aus. Ich atmete zittrig aus und merkte wie mir doch eine Träne über die Wange kullerte.
„Tooru", sagte ich mit kratziger Stimme. „Du weißt, dass ich dich liebe?" Sein Blick traf wieder meinen und ich sah wie seine Augen feucht wurden. "Ich liebe dich doch auch", jammerte er und vergrub sein Gesicht in meiner Halsbeuge. „Ich liebe dich so sehr! Aber.." Er stammelte ein wenig vor sich hin, bis er die richtigen Worte fand. „Bitte lass mir ein wenig Zeit (V/N)-chan"
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Oikawa Pov
Ich verbrachte nicht viele Nächte bei (V/N)-chan, auch wenn ich jede einzelne Minute mit ihr genoss. Ich schloss Friede mit meiner Mutter und ignorierte mein Vater. Besser, er ignorierte mich. Immerhin war ich die Schmach der Familie und tanzte mit allem aus der Reihe. Meine super tolle Intelligente Schwester, mit ihren noch intelligenteren Kindern, hätte ich sowieso nicht das Wasser reichen können. Warum auch? Mir doch egal was die alle von mir dachten. War ich halt nur der dumme Junge, der den Kopf nur voll mit Volleyball hatte! Um ein Ball zu schlagen brauchte man ja kaum Gehirnzellen, das war mein Glück.
Ganz treu meinens neuen Mottos, lernte ich für keine meiner Prüfung mehr und setzte sie alle erfolgreich in den Sand. Warum sollte ich noch lernen, wenn ich doch meinen großen Traum in Sack und Tüten hatte?
Es waren auch nur noch wenige Wochen, bis ich mich endlich von hier verpissen konnte. Von meinem besten Kumpel, der seit dem er in Shizuma verliebt war, nicht mehr er selbst war. Von der Schule mit den dummen Lehrern, die noch wollten, dass ich mitarbeitete. Von meinem Vater, der mich bei jedem Abendbrot anschaute, als würde er bei meinem Anblick kotzen müssen. Euch alle würde ich nicht vermissen! Alles wäre perfekt, wenn sie nicht wäre.
Ja wenn ich in (V/N)s schönen Augen schaute, verpuffte meine Wut in einer kleinen Rauchwolke. Dann wollte ich nur bei ihr sein und sie mit nehmen auf meine große Reise. Ich wollte meinen Traum leben, mit meinem Traummädchen. Doch das ging nicht, sie hatte Pläne, ohne mich. Und so wuchsen in mir die Schuldgefühle, dass ich ihre Nähe kaum noch aushielt.
Bald würde ich sie in Japan allein lassen und hatte nicht mal die Eier ihr das zusagen! Ja ich bin ein Loser und ein schrecklicher Freund. Wegen mir hatte sie sich auch noch mit ihrer besten Freundin verstritten. Ich musste das unbedingt zurechtbiegen bevor ich für immer ging.
Tatsächlich redete ich mit Shizuma und bettelte auf den Knien, dass sie wieder sich mit ihr anfreundete. Doch was sie mir dann erzählte, ließ mich fast zusammenbrechen. Nie hätte ich sie so eingeschätzt. Nie hätte ich gedacht, dass sie mir die ganze Zeit etwas vorgespielt hatte!
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Satzball | OikawaxReader Fanfiction
FanfictionWie soll man einem Jungen von sich überzeugen, der Jede haben könnte? Und wie soll das gehen, wenn er sich gar nicht mehr an einem erinnern kann? Das sind gerade Fragen die dich quälen. Du bist der Kapitän des Mädchen Volleyballclubs der Aoba johsa...