(V/N) POV:
Es war schon dunkel geworden, als meine beiden Freunde mich endlich vor meinem Hotel absetzten. „Wir holen dich morgen um 10 zum Brunch ab", ruft mir Sasha noch aus dem Transporter entgegen. „Schlaf gut!", hör ich nun auch Ed sagen. Leicht winke ich den wegfahrenden Transporter nach und drehe mich anschließend um, um in mein Hotel zu gehen.
Als ich in das Foye komme, empfängt mich schon eine nette ältere Frau. „Frau (N/N), ich habe sie versucht die ganze Zeit zu erreichen!" Umständlich krame ich mein Handy aus meiner Handtasche, um festzustellen dass wohl der Akuu leer ist. Toll.
„Wir haben leider eine Bettwanzenplage, weshalb wir alle Gäste evakuieren mussten", erklärt sie und wird ganz rot. Angeekelt drücke ich meine Tasche an mich. Zum Glück hatte ich doch auf ein Nickerchen verzichtet.
„Hier sind ihre Sachen, es tut mir leid", sagt die Besitzerin und drückt mir mein Koffer in die Hand. Ein wenig sprachlos sehe ich ihr nach wie sie hinter den Thresen verschwindet. „Und wo gehen sie jetzt hin?", frage ich und meine Stimme klingt ein wenig zu hoch.
Verwirrt schaut die Dame mich an. „Nach Hause. Meine Enkelkinder warten auf mich." Mit schnellen Schritten geht sie an mir vorbei und will aus der Eingangstür verschwinden. „Sie müssen mir noch ein Ersatzhotel besorgen!", gehe ich sie an.
Die Dame hebt beschwichtigend die Hände. „Das ist nicht möglich, denn wir sind ja schon das Ersatzhotel. Ich wünsche ihnen dennoch einen angenehmen Aufenthalt und ich würde jetzt gern zuschließen."
Nun stehe ich vor dem Hotel und versuche meinen Smartphone einzuschalten, doch es bleibt schwarz. „So ein Mist", fluche ich. Eilig reiße ich meine Higheels von meinem Füßen und schmeiße mein Handy und die Schuhe unsanft in mein Koffer.
Barfuß mache ich mich auf dem Weg und gehe die dunklen Straßen entlang.
An drei Hotels hatte ich jetzt schon gefragt, aber alle waren ausgebucht. Die Stadt schien durch die Weltmeisterschaft total überlaufen zu sein. Aus vielen Kneipen und Restaurants hört man fröhliche Musik und ausgelassenes Gegröle. In jedem Moment hätte ich mich von der Stimmung anstecken lassen, aber nicht wenn ich allein und ohne Handy in einer fremden Stadt bin und kein Dach über den Kopf habe.
Wie von allein war ich immer weiter herunter in Richtig Strand gelaufen. Die kalte Luft riecht angenehm nach Salzwasser und ich atme einmal tief durch, ohne mir ein Grinsen verkneifen zu können. Ich liebe das Meer, am liebsten würde ich jetzt baden gehen.
Wenige Meter von mir entfernt steht eine Strohhütte aus der Musik dröhnt. Neben der Hütte spielen Leute Volleyball. Das kann ich nur vermuten, denn die schwache Beleuchtung der Hütte reicht nicht bis zum Spielfeld. Jedoch haben sie viel Spaß, dass verstand ich auch obwohl ich die Sprache nicht verstand.
Ich lasse mein Koffer achtlos auf dem Boden liegen und setzte mich in den kalten Sand. Mein nackten Füße vergrabe ich ganz tief darin und richte mein Blick auf das dunkle Meer vor mir. Eine kleine Träne läuft mir über die Wange, die ich trotzig wegwische. Ich kann ja auch eine Nacht mal am Strand schlafen, rede ich mir ein und schlinge meine Arme um meine Beine.
Unsanft trifft mich etwas an der Schulter und aus Reflex schreie ich kurz auf. Verwundert hebe ich das Objekt auf was mich gerade getroffen hatte, ein Volleyball.
„Disculpe señora" Höre ich jemanden rufen und sehe wie eine dunkle Gestalt auf mich zugewankt kommt. Verängstigt klammere ich mich an den Ball, als könnte mich dieser beschützen. Naja ich könnte mich mit einem Schmetterball...
„V/N?", sagt nun die dunkle Gestalt verplüfft und reibt sich die Augen.
Tatsächlich steht vor mir kein anderer als Oikawa Tooru. Genervt drücke ich ihn den Ball in die Hände. „Was machst du denn hier?", fragt er und seine Zunge klingt schwer.
„Das könnte ich dich genau so fragen", murre ich ihn an. Der hatte mir gerade noch gefehlt. „Naja wir feiern unseren Sieg." Er dreht sich Richtung Hütte, wo jemand nach ihm winkt. „Wir sind Weltmeister", nuschelt er leicht und grinst breit. „Ach was", verkneife ich mir eine bissige Aussage.
„Ich hole dir schnell was zu Trinken", sagt Tooru und stapft durch den Sand wieder zurück zur Hütte. Genervt lege ich mein Kopf auf meine Beine. So viel Pech wie ich konnte doch kein Mensch haben, oder?
Wenig später ist Oikawa wieder da, setzt sich umständlich neben mich in den Sand und reicht mir ein Coktail. Misstrauisch rieche ich daran. Es riecht wie Alkohol mit wenigen Tropfen Saft. „Schmeckt sehr gut, hat aber ordentlich Umdrehung", lallt Tooru und schaut mich mit großen Augen an.
Ich nehme einen Schluck und tatsächlich schmeckt es so wie es riecht. „Wie viel davon hast du schon getrunken?", frage ich trocken. Oikawa zieht grübelnd seine Stirn kraus und fängt an an seinen Fingern abzuzählen. So nah wie ich nun neben ihn sitze, fällt mir auf, dass er einen leichten Bart bekommen hatte. Wie konnte er nach all der Zeit nur noch hübscher werden?
Mittlerweile zeigte er nun 8 Finger, aber stoppte in seiner Bewegung. „Mist ich hab mich verzählt", lacht er. Daraufhin fing ich auch leicht an mit Lachen und nehme noch ein Schluck des Getränks. Vielleicht brauche ich heute auch mal Alkohol.
„Ich glaube ich bin betrunken", sagt Tooru und war mir dabei immer näher gekommen. Bestimmend fasse ich ihn an seine Stirn, um ihn von mir zu drücken. „Sorry, i-Ich hab dich nur so lange nicht mehr gesehen", sagt er und seine Wangen färben sich rot.
„Hm", gebe ich als Antwort. „Sieben Jahre." Empört zeigt Oikawa die Stirn kraus: „Ouch, du bist mir immer noch böse."
„Nein, bin ich nicht", versuche ich mich zu verteidigen doch der Lockenkopf durchbohrt mich weiter mit seinen Blicken. „Es, es ist wirklich besser so wie es jetzt ist. Ich bin glücklich."
Nun umschlingt auch Oikawa seine Beine mit den Armen und sitzt neben mir wie mein Spiegelbild. „Jemand macht dich glücklich", nuschelt er. Ich nicke und klammere mich an mein Getränk. „Ja ich bin verlobt", sage ich mit heisere Stimme und traue mich kaum ihn anzuschauen. Warum fühle ich mich so in seiner Anwesenheit?
„Achso", sagt er nun trocken. „Hast du ein Bild von ihn?" Verwirrt schaue ich ihn an, aber ziehe schlussendlich mein Geldbeutel aus der Tasche, worin in ein Bild von ihm stecken habe. Mit zittrigen Händen überreiche ich Oikawa das Bild. Dieser dreht es ein wenig Richtung Licht, um es besser erkennen zu können. Kritisch zieht er seine Augebrauen zusammen und Ich leere mit einem Zug mein Getränk.
„Nun Ja", sagt Oikawa und reicht mir das Bild zurück. „Der sieht aus wie ich." Entsetzt bleibt mein Mund offen stehen. „D-das stimmt gar nicht!", versuche ich mich zu rechtfertigen und stopfe schnell das Bild zurück. Leider hatte ich diesen Satz schon des öfteren hören müssen. „Er ist ganz anders als du", grummel ich und bemerke wie meine Wangen sich nur noch mehr erhitzen.
Tooru hatte derweile sein Blick wieder auf das Meer gerichtet. „Ja das stimmt. Er war nicht so dumm wie ich und hat seine Chance genutzt." Heftig versuche ich meinen Kloß in meinen Hals herunter zu schlucken. „Du hast wohl keine Freundin gehabt, all die Jahre?"
Nun liegt sein intensiver Blick wieder auf mir. „ Doch", murmelt er. „Aber die sind nie damit klar gekommen, dass ich so viel trainiere." Ein Grinsen bildet sich auf sein Gesicht. „Und dass ich Volleyball so sehr liebe." Auch ich fange nun an zu grinsen. Aber tatsächlich kannte ich sein Problem. Mein Verlobter versteht meine Liebe zum Volleyball auch nicht.
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Satzball | OikawaxReader Fanfiction
FanfictionWie soll man einem Jungen von sich überzeugen, der Jede haben könnte? Und wie soll das gehen, wenn er sich gar nicht mehr an einem erinnern kann? Das sind gerade Fragen die dich quälen. Du bist der Kapitän des Mädchen Volleyballclubs der Aoba johsa...