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Sieben Jahre später (V/N) POV:

Nervös lege ich meinen Koffer auf dem Laufband des Tokyo Airports und beobachte wie dieser hinter einer Abtrennung verschwindet. Wenig später sitze ich im Flieger, rechts neben mir meine Mangerin und links neben mir mein Kameramann. Sasha telefoniert lautstark, während Ed sich einige Brechtüten von der Stewardess geben lässt. Also alles wie immer. Jedoch knete ich immer noch nervös meine Finger und zucke zusammen als die Ansage ertönt: „In 15 Stunden erreichen wir den Airport von Buenos Aires. Wir wünschen Ihnen einen angenehmen Flug."

Mein Mangerin hatte immer noch nicht aufgehört zu telefonieren und wurde nun böse von der Stewardess angeschaut, die sie jedoch gekonnt ignoriert. Das Flugzeug setzt sich langsam in Bewegung und Ed fängt an sich in die Lehnen des Sitzes zu krallen und panisch zu atmen. „Miss schalten Sie jetzt das Telefon aus sonst müssen Sie in Tokyo bleiben", quietscht die Stewardess mit hoher Stimme. Langsam steckt Sasha ihr Handy weg und verschränkt sauer ihre Arme vor der Brust. Ein kleiner Hüpfer und ein flaues Gefühl in meinem Magen lässt mich wissen, dass wir nun abgehoben sind. Der Flieger liegt nun ganz ruhig in der Luft, aber mein ungutes Gefühl bleibt. Argentinen. Mein Kammeramann übergibt sich geräuschvoll links neben mir. Nicht an ihn denken, sage ich mir auf wie ein Mantra.

Wenige Minuten später hatte Ed wieder eine gesunde Gesichtsfarbe und auch Sasha fängt wieder an zu reden wie ein Wasserfall. Es ist alles wie immer, versuche ich mich zu beruhigen. „(V/N)?", reißt mich ihre Stimme aus meinen Gedanken. „Freust du dich nicht auf den Strand und das Meer?" Ihre dunklen Augen funkeln mich erwartungsvoll an. „Also ich freu mich auf die Mädels in engen Bikinis", kommt es von Ed und seine buschigen Augenbrauen wackeln obszön auf und ab.

„Ihr wisst schon, dass wir zum arbeiten dort sind", sage ich heiser. „Ja schon", sagt meine Manegerin und zuckt wieder ihr Handy. „Aber ich hab uns ein paar freie Tage danach eingeplant. Und da sind wir einfach nur als Freunde da die Urlaub machen."

Ein leichtes Lächeln bildet sich auf meinen Lippen.

Sasha hatte ich im Studium kennen gelernt. Ich studierte Journalismus und sie Evantmanagment. Schnell wurden wir beste Freunde und bestritten unseren Lebensweg zusammen. Ich spezialisierte mich auf den Bereich Sport und schrieb einige Artikel über die Volleyballspiele der Highschoolen. Später moderierte ich auch die Spiele der japanischen Nationalmannschaft. Dank meiner Volleyball Erfahrungen gelang es mir ein festen Platz zu sichern und Sasha als meine Managerin einzustellen. Nie hätte ich gedacht, dass ich einmal vor einer Kamera stehen würde und auch so Ed kennenlernte.

Schon das ganze Jahr reisten wir unserer Nationalmannschaft hinterher und nun standen sie im Finale. Sie würden gegen Argentinen spielen. Wieder wird mein Magen flau, als ich daran dachte wen ich bald sehen würde.

„Hast du dir schon alle Spieler der argentinischen Mannchschaft eingeprägt?", fragt mich Sasha und ich schnappe erschrocken nach Luft. „Natürlich", murmle ich. „Die Nummer 13 kommt aus Japan und ging auf die Aoba Johsai", plappert sie weiter während sie auf ihren Handy wischt. „Gingst du nicht auch auf die Schule?" Ich nicke nur stumm und versuche mich nicht von den Erinnerungen überrollen zu lassen. „Also ihr kennt euch?", hackt nun auch Ed nach und wackelt wieder obszön mit den Augenbrauen.

„Er war Kapitän der Jungsmannschaft und ich der Kapitän der Mädchen", erkläre ich mich. Ed zuckt nur gleichgültig mit den Achseln, doch Sasha mustert mich unter einer hochgezogenen Augenbraue. „(V/N) du bist heute anders. Was ist los?" Ich merke wie meine Hände schwitzig werden und suche verzweifelt eine Ausrede. Auch Ed schaut mich nun interessiert an.

„Hat Prinz Charming wieder Drama gemacht?", fragt Sasha. „Ja bestimmt!", klingt sich Ed ein. „Er hat sie nicht mal zum Airport gebracht!" Genervt atme ich laut aus. „Könnt ihr aufhören meinen Verlobten so zu nennen", grummele ich und bin aber innerlich froh über diese Ablenkung.

„Dann soll er sich benehmen wie ein echter Mann", ruft nun Sasha laut aus und Ed nickt heftig mit dem Kopf. Warnend schaue ich beide an. Meine beste Freundin legt nun entschuldigend ihre Hand auf meinem Arm. „Entschuldige. Was war denn vorgefallen?"

„Er", ich stocke. „Er war nicht begeistert, dass ich länger in Argentinien bleibe. Ich sollte gleich heim fliegen wieder, deshalb haben wir uns gestritten." Entsetzt schauen mich nun beide an. „Ich muss mich echt zusammen reißen", presst Sasha hervor.

„Ich weiß einfach nicht was du an ihm findest", sagt nun Ed und Sasha bekräftigt ihn mit heftigen Kopfnicken.

„Das ist ja meine Entscheidung", knurre ich sauer. Es war doch alles wie immer.

••••

Der Flieger landete und nun steh ich mit Sasha unter der heißen argentinischen Sonne und lasse mir die Meerluft um die Nase wehen. Meine Managerin ist mal wieder lautstark am telefonieren und legt in der nächsten Minute wutentbrannt auf. „Ich mach den die Hölle heiß. Das kann doch nicht" Ein Hupen unterbricht sie und ein schwarzer Transporter hält direkt neben uns. Ed lehnt sich aus dem geöffneten Fenster und grinst uns an. „Kann ich euch mitnehmen ihr zwei süßen?"

Sasha reißt nur genervt die Beifahrertür auf und ich schlüpfe ihr hinterher. „Ich hab eine schlechte Nachricht. Unser Hotel ist überbelegt und hat nur noch zwei Zimmer frei. Aber ich wurde mit dem Zweithotel abgespeist, das natürlich auf der anderen Seite der Stadt liegt", sagt Sasha genervt. „Schon Okay", murmle ich. „Ich nehme das andere Hotel."

Ed nickt und gibt die Adresse in sein Navi ein. „Aber nur wenn es wirklich okay ist (V/N). Ich fahr dich auch überallhin." Ruckelnd setzt sich der Transporter in Fahrt und wenig später erreichen wir mein Hotel. „Zieh dich in Ruhe um, wir holen dich dann und fahren zur Arena", ruft mir Sasha noch zu und fahren los.

Im Hotel ziehe ich ich mich nur schnell um und lege neues Make-up auf. Es ist ein süßes kleines Zimmer, es hätte mich schlechter treffen können. Keine halbe Stunde später sitzen wir wieder im Transporter auf dem Weg zur Arena. 

Satzball | OikawaxReader FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt