Satzball | OikawaxReader Fanfiction

Fünf

(V/N) POV:

Nach unserem Sieg dehnten wir uns und bauten das Netz ab. Oikawa war komisch geworden. Ich hätte gedacht, er würde sich über den Sieg ein wenig mehr freuen. Jedoch sah er eher aus wie ein geprügelter Hund. Das sein bester Freund ihn auch noch die ganze Zeit aufzog, machte seine Laune nicht besser. Maulend verzog er sich in die Umkleide.

Auch ich und Shizuma gingen jetzt, als einer der letzten, duschen. Ich ließ mir das warme Wasser aufs Gesicht prasseln. Ein Traum, ich trainiere nie wieder in einer anderen Halle, schwöre ich mir selbst. Auch meine beste Freundin, die neben mir duschte, hatte unfassbar gute Laune, denn sie plapperte ohne Punkt und Komma.

„Und wie Oikawa dich die ganze Zeit angeglotzt hatte", ließen mich ihre Worte aufhorchen. „Was hat der?", murmelte ich. Er hatte mich doch nicht angeschaut, eher das Gegenteil. „Ja was denkst du warum er dein Pass versaut hat? Der konnte sich null Konzentrieren, weil du ihn so abgelenkt hattest", lachte meine beste Freundin und shampoonierte sich nun die Haare. „Nein ich hatte ihn einfach doof zu gespielt", entgegnete ich. Shizuma fing an lauthals los zu lachen. „Du bist eine gute Setterin, jeder hätte den Ball schlagen können!"

Ich merkte wie ihre blauen Augen meinen Körper fixierten. „(V/N)-chan", sagte sie nun leise "Du merkst gar nicht, wie die Kerle dich angaffen." Erschrocken drehte ich die Dusche ab. „Ich will aber nicht von irgendwelchen Typen angestarrt werden." Die kleine Schwarzhaarige drehte nun auch die Dusche ab und grinst mich an. „Das weiß ich doch."

Oikawa POV:

Schlecht gelaunt und schwitzend saß ich auf der Bank der Umkleide. Iwa-chan war gerade duschen und die Anderen waren schon heim gegangen. „Stinkikawa geh jetzt duschen, ich geh sonst alleine nach Hause", brüllte er mir entgegen. „Deine Beleidigungen waren schon mal besser", maulte ich. Nun stand er vor mir mit einem Handtuch um den Hüften und schaute mich vernichtend an. Er atmete kurz laut durch und sagte: „Man du bist ja so schlecht gelaunt, man könnte denken du hättest verloren." Wütend über mich selbst stand ich auf, zog mein Shirt aus und pfefferte es auf dem Boden. „Daran liegt's nicht", murrte ich. „Sondern, weil du (V/N)s Annahme verkackt hast", stellte Iwa fest und zog prüfend seine Augenbrauen zusammen.

Wütend drehte ich ihn den Rücken zu und entledigte mich meiner Hose. „Ich hab mich lächerlich gemacht", schrie ich schon fast. „Man weil du einmal nicht Triffst? Ich weiß nicht was damals bei euch los war, aber du solltest dringend versuchen wieder in deinem Kopf klar zu kommen." Wütend schnaufend ließ ich ihn stehen und lief unter die Dusche. Ich drehte das Wasser ganz kalt und hatte die Hoffnung, es würde mein Hirn ein wenig abkühlen.

„Nur weil sie dir ein Korb gegeben hatte. Ich hoffe das geht nicht jedes Training so Oikawa", meckerte er mir entgegen. „Ich hab ihr ein Korb gegeben", schrie ich. Ich hörte wie mein bester Freund nun näher kam, um mich dann streng anzuschauen. „Und was ist da dein Problem Tooru?" Ich schloss die Augen und legte mein Kopf an die kalten Fließen. Ich hasste es wenn er mich beim Vornamen nannte. Und noch mehr hasste ich es, dass er mich so gut kannte und doch ganz genau wusste was mein Scheissproblem war. „Versuchs mal mit kalten Wasser", murmelte er noch und ging. Wenig später hörte ich die Tür klappen.

In meinen Gedanken fasste ich nun ein Entschluss. Wegen so einem Mädchen, auch wenn sie mal meine beste Freundin war, würde ich mir doch nicht meine gute Laune ruinieren lassen. Geschweige denn lass ich es nicht zu, dass sie besser spielt als ich. Sie wird mir sicherlich nicht meinem Traum im Weg stehen Profi-Volleyballer zu werden. Ich werde noch härter traineren und sie spüren lassen, dass sie bei uns unerwünscht war. Nun fing ich an zu zittern. Bestimmt wegen dem kalten Wasser. Auch merkte ich, wie mein Magen anfing seltsam zu kribbeln. Vielleicht musste ich das mit dem Dating doch einmal probieren, überlegte ich noch grimmig. Ich wusste auch schon genau wen.

•~•

(V/N) POV:

Die Wochen vergingen und wir waren alle stark beschäftigt. Die Jungs damit, für die Qualifaktionen des Frühlingstuniers zu trainieren. Denn nur eine Mannschaft unserer Präfektur konnte gewinnen und die letzten Jahre, bissen sie sich die Zähne an der Shiratorizawa aus. Dementsprechend übten sie viel und besonders Oikawa gab alles.

Oft redeten sie von den komischen Aufsteiger zweier Erst-Klässler aus der Karassuno. Ich hatte die Beiden noch nie spielen gesehen, dennoch war ich mir sicher, dass unsere Jungs um Längen besser waren.

Darauf dass so viel los war, schob ich Oikawas seltsames Verhalten mir gegenüber. Er war nicht mehr so gut gelaunt wie damals, auch redete er kaum noch mit mir oder beachtete mich anderweitig. Aber das lag sicherlich auch an der Doppelbelastung, denn auch er würde dieses Jahr sein Abitur mit uns machen.

Nach dem Training lag ich auf meinem Bett und blätterte durch die Schülerzeitung. Seit neustem hatte diese AG es so weit gebracht, dass sie sogar gedruckt wurde. Gern hätte ich auch einen Text verfasst, aber ich hatte mich ja damals für Volleyball entschieden. Und diese Entscheidung würde ich auch nie rückgängig machen wollen.

Meine beste Freundin saß an meinem Schreibtisch und lernte. Das machte sie ständig und ich konnte nie so recht verstehen, woher sie diese Motivation nahm. Wenn sie nur beim Volleyball halb so motiviert wäre... Als ich die nächste Seite aufblätterte, sprang mir ein großes Bild von Oikawa entgegen. Als Titel stand geschrieben: Oikawa Tooru empfängt Stolz die neuen Spieleruniformen. Wird es den Jungs dieses Jahr gelingen den Vorentscheid zu gewinnen? In den neuen Outfits strahlen sie jetzt schon wie Sieger.

Auf dem Bild war Tooru der fröhlich lachte und ein Peace-Zeichen mit den Fingern formte. Die neue Uniform sah echt schick aus. Die Farbe war wie unsere, ein Mintgrün, aber die Schrift war moderner. „Warum bekommen wir den keine neuen Uniformen", schnaufte ich wütend. Gleichzeitig fragte ich mich, warum ich mich so fühlte. Wegen den neuen Outfits? Oder weil ich Oikawa schon lange nicht mehr so lachen sehen hatte.

„Wir haben doch eine neue Halle bekommen", murmelte Shizuma und fischte nach der Zeitschrift. Prüfend warf sie ein Blick darauf und fing an zu schmunzeln. „Niedlich", flüsterte sie. „Ja die neuen Outfits sehen besser aus als unsere", murrte ich. „Nein ich meine Tooru. Sein Lachen ist einfach ansteckend. Und da ist es nur ein Bild." Genervt schaute ich meine beste Freundin an. Tritt sie jetzt auch den Oikawa-Fanclub bei?

„Hast du gesehen, dass er jetzt wohl eine Freundin hat", sagte sie nun nachdenklich. „Ja, aber ich bin weggegangen bevor sie sich die Zungen gegenseitig in den Hals stecken konnten", antwortete ich ihr. Ich kannte das Mädchen, sie war quasi Vorsitzende des Oikawa-Fanclubs. Ob nun Shizuma bei ihr ein Antrag stellen musste um auch eintreten zu können? Ach mir doch egal, sollen sie ihn alle anschmachten.

„Bor echt eklig, ich hatte auch schnell die Flucht ergriffen", lachte sie nun. Dann legte sie ihren Kopf leicht schief und musterte mich. „(V/N)-chan würdest du Tooru gerne küssen?" Erschrocken über ihre Ehrlichkeit, verschluckte ich mich an meiner eigenen Spucke und musste leicht husten. Man sie war immer so direkt und offen. „Nein", sagte ich schnell. „Der soll ruhig mit seiner Freundin rummachen. Ist mir egal."

„Also ich hätte schon was dagegen", knurrte meine beste Freundin neben mir. „Was", quietschte ich entsetzt. „Ja, weil ich ihn lieber küssen würde", sagte sie ruhig und ihre blauen Augen fingen an zu leuchten. Scheisse, ich hatte sie wirklich an den Fanclub verloren.

„Er möchte es bestimmt auch. Er hat mich beim Training immer so angeschaut", sagte Schizuma und fing an breit zu grinsen. Hatte er das? Nervös spielte ich an meinen Fingern, ich wusste nicht was ich noch sagen sollte. „Denkst du, würde meine beste Freundin mir helfen mich mit ihn zu verkuppeln?", quiekte sie freudig. „Na klar", murmelte ich und schon fiel sie mir um den Hals. „Du bist die Beste (V/N)-chan!" Mein Herz raste seltsam und ich fühlte mich gerade so leer.