Kapitel 9

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"Verrückt einfach verrückt ist das! Als wäre der Hengst nie krank gewesen!", brüllte Arthur vor Freude und klatschte in die Hände. Der schwarze Shelby Hengst hatte das Pferderennen gewonnen, er war mit großem Abstand zu den andeeren Rennpferden als Erster ins Ziel gekommen. "Wir sind wieder im Geschäft du Pracht Gaul!", rief John und drängte sich zusammen mit Arthur und Finn durch die Menschenmassen auf der Tribüne. "Sophie, geh für mich zu Mr. Gibson ins Büro und hol unseren Gewinn. Ihr anderen macht das Auto bereit und bringt den Gaul in seine Box", verteilte Thommy allen ihre Aufgaben für die nächsten Minuten. "Und wo willst du bitte hin?", fragte John. Thommy gab keine Antwort und blickte stattdessen auf die andere Seite der Tribüne, als ob er jemandem ganz bestimmtes versuchte in den Menschenmassen auszumachen. "Thommy muss ich denn wirklich das Geld abholen? Mr. Gibson ist mir ein sehr unsympathischer Zeitgenosse und-", sie wurde von Thommy unterbrochen der noch immer auf die gegenüberliegende Seite der Sitzreihen starrte. "Du machst was ich dir sage. Und jetzt verschwinde. Ihr alle geht an eure Arbeit.", raunte er mürrisch, und entfernte sich dann von seiner Familie.

"Oh, was für eine schöne Überraschung. Miss Emma aus Liverpool. Was führt Sie denn hier her zu mir meine Hübsche?", begrüßte Mr. Gibson Sophie, als sie das kleine, stickige Büro betrat. Sofort zog ihr der Rauch von Zigarren in die Nase. Sie verzog das Gesicht. Mr. Gibson lächelte sie breit an und zeigte dabei seine gelben, nagetierartigen Zähne:" Bitte setzen Sie sich doch!" Er bot ihr den Ledersessel gegenüber von sich am Schreibtisch an. Sophie schüttelte den Kopf, und versuchte zu lächeln um sich ihren Ekel nicht anmerken zu lassen:" Nein Danke Sir. Ich soll nur schnell für Thommy das Geld abholen." Mr. Gibson zündete sich eine Zigarre an und puffte den braunen Rauch in die Luft. "Meine Kleine. Sei doch nicht so schüchtern. Ich habe gerne so junge Dinger wie Sie in meiner Gesellschaft. Erzählen Sie doch etwas über sich Emma." Sophie schluckte und schnaubte unauffällig wütend. Ihr gefiel es überhaupt nicht das Thommy sie als Emma aus Liverpool vorgestellt hatte. Noch weniger gefiel es ihr wie dieser schmuddelige Mr. Gibson mit ihr redete. Als sei sie sein Schoßhund.
"Ich soll nur das Geld abholen. Ich bitte Sie ich habe es eilig und keine Zeit für ein Pleuschen.", versuchte Sophie vorsichtig zu sagen aber sichtlich genervt. Gibson lachte abermals auf.
"Sag bloß mein kleines Fräulein, du willst nicht in meiner Gesellschaft sein?", er stand auf ging um den Tisch herum und auf Sophie zu, dabei schob er seine Wampe vor sich her und drehte seine Zigarre zwischen seinen Fingern. Sophie wich ein paar Schritte zurück." Mr. Gibson. Ich bitte Sie nur noch einmal darum mir das Geld zu geben oder ich werde Thommy erzählen-", sie stockte als Mr. Gibson ihr nun unangenehm nahe war. Er war nicht sehr groß. Nur breit. Und als ob sie sich nicht schon unwohl genug gefühlt hätte, verspürte sie nun eine gewisse Angst vor ihm. Nein, sie durfte ihm nicht zeigen dass er ihr überlegen war. "Weißt du ich habe eine Tochter sie ist nur ein, zwei Jahre jünger als du. Sie ist fast genau so hübsch aber du bist mir doch viel fräulicher. Deine Augen strahlen etwas mehr und deine Haare-", Mr. Gibson nahm eine ihrer Haarsttähnen und wickelte sie um seinen Zeigefinger, dann setzte er fort," sind weicher. Und deine Haut-" Sophie unterbrach ihn bevor er mit seiner Hand ihre Wange berührte." Lassen Sie gefälligst ihre Hände von mir Sie Wiederling!" Sophie klang wütend aber ihre leichte Panik in ihrer Stimme ließ war nicht überhören. Mr. Gibson ging wieder auf sie zu und packte sie an ihrem Armen. "Ich werde dir ein paar Manieren beibringen Schätzchen."
In diesem Moment ging die Tür des Büros auf und Thommy kam hinein. Seine Blicke musterte den Raum bevor er verstand was hier los war. Mr. Gibson hob unschuldig seine Hände in die Luft:" Es ist nicht das wonach es aussieht. Ich schwöre Mr. Shelby wir haben uns nur gut unterhalten nicht wahr?" Er starrte zu Sophie. Sie schwieg. "Ich glaube ich weiß genau was das hier werden sollte. Auf ein Gespräch Mr. Gibson.", sagte Thommy ruihg aber fast kochend vor Wut und warf Sophie einen Blick zu. Er musste gar nichts sagen. Ohne zu zögern fegte sie aus dem Büro und schloss hinter sich die Tür. Sie atmete tief durch. Ihr Atmen zitterte. Plötzlich wurde es im Büro hinter ihr laut. Sie hörte das Gegenstände zu Boden fielen. Sie schüttelte den Kopf und machte sich auf die Suche nach den anderen Shelby Brüdern.

Sophie hielt es für schlauer den Shelby Brüdern nicht von dem Vorfall in Mr. Gibson Büro zu erzählen. Finn würde sich nur unnötig Sorgen machen und Arthur hätte Mr. Gibson wohl umgebracht.

Zu Hause in Small Heath angekommen versuchte sie einfach nicht mehr über das Geschehene nach zu denken. Sie schämte sich dafür. Und sie war wütend, sie war wütend auf Thommy. Dass er nicht auf sie gehört hatte als sie meinte sie hätte ein ungutes Gefühl alleine zu Mr. Gibson zu gehen. Allein weil er schon bei ihrem ersten Aufeinandertreffen sie unangenehm angemacht hatte. Aber sie wollte nicht mehr darauf eingehen. Sie schluckte es hinunter und verzog sich dann in ihr altes Zimmer.
Bevor Thommy sich das kleine Anwesen außerhalb von Small Heath gekauft hatte, in das er mit Sophie vor etwa zwei Jahren gezogen ist, hatte sie in der Wohnung in den Slams gewohnt. Es war ein kleines Dachzimmer, eher eine Kammer mit Bett, in dem Sophie eingezogen war nachdem Thommy sie bei sich aufgenommen hatte.

Sophie lag auf ihrem alten Bett und dachte nach, als es plötzlich leise klopfte. "Komm rein Finn!", rief sie in Richtung Tür und Finn kam zögernd in das kleine Zimmer und schloss hinter sich wieder die Tür. "Woher wusstest du dass ich es bin?", fragte er leise. Er kam auf Sophie zu, mit einer Zeitung in der Hand. Sophie rollte sich auf den Rücken und starrte nun die schäbige Holzdecke an. "Du bist der einzige in diesem Haus der nicht einfavh mit der atur ins Haus fällt und lieber erst klopft!", murmelte sie. Finn nickte, wohlwissend wie Recht Sophie damit hatte, schmiss sich neben sie aufs Bett und hielt ihr die Zeitung ins Gesicht. "Was ist das?", fragte Sophie. "Zweite Seite. Dritter Absatz!", murmelte Finn. Sophie verdrehte die Augen, öffnete die Zeitung und begann laut vorzulesen:" Ist der Ripper wieder zurück. Wer mordet sich durch London?
Gestern Abend gegen 18 h wurde der Leichnam des bekannten Anwalts Sir. Edward Bendix in einer Bar vom Barbesitzer aufgefunden." Sophie stoppte, setzte sich auf und blickte Finn fragend an:" Dieser reiche Anwalt hat sich wahrscheinlich tot gesoffen. Oder er hatte eine Kneipenschlägerei. Was soll das mir denn jetzt sagen Finn?" Finn setzte sich ebenfalls auf, nahm Sophie die Zeitung aus der Hand und las ein paar Zeilen weiter:" Erste Zeugen meldeten sich auf der örtlichen Polizeiwache und beschrieben einen ersten Tatverdächtigen Mann wie folgt:
Etwa 175-185cm groß.
Kantiges Gesicht
Schwarzer langer Mantel, wahrscheinlich trug er eine Mütze
Leider sind nicht mehr Informationen bekannt-" Sophie unterbrach ihn und nahm ihm die Zeitung aus der Hand:" Verdammt Finn. Selbst wenn ein Mörder hier umgeht. Diese Informationen sind eher vage und du wirst ihn erst recht nicht stellen. Wieso beschäftigt dich das so?"" Na hast du nicht zugehört? Diese Beschreibung klingt wie jemand von den Peaky Blinders.", sagte Finn völlig aufgekratzt. Sophie schüttelte den Kopf und stand auf:"Ich bitte dich. Diese Beschreibung ist so ungenau sie lässt auf jeden Mann von etwa 30 bis 40 Jahren der hier aus London kommt. Wieso versteift du dich so darauf? Wir Peaky Blinders sind zwar manchmal etwas skrupellos aber keine Serienmörder. Wir sind eine Familie und gehen nicht in London herum und bringen irgendwelche Bankarbeiter um die Strecke." Schweigen.
Nach ein paar Sekunden ergriff Finn wieder das Wort. Für ihn war die Diskussion noch nicht zu Ende. "Glaubst du denn wirklich wir gehören zu den Peaky Blinders? Wir beide?", fragte er. Sophie blickte ihn an:" Natürlich Finn. Was überzeugt dich vom Gegenteil? Wie kannst du denn so etwas behaupten?" Sophie klang ein wenig empört. Finn war ein echter Shelby. Schon als Kind war er ein überzeugter Peaky Blinder gewesen. Sie und er waren so groß geworden . Wie konnte er nun das Gegenteil behaupten? Zweifeln? An seiner eigenen Familie?

[Dieses Kapitel wird noch einmal überarbeitet aber da ich schon länger nichts mehr hochgeladen habe und ich nicht will dass die Interesse an dieser FF schwindet habe ich mir gedacht ich lade dieses Kapitel doch schon hoch! :)]

 Peaky  Blinders - Im Auftrag der NachtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt