Kapitel 12

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Sophie betrachtete sich in ihrem großen Wandspiegel in ihrem Zimmer. Isabell, das Hausmädchen drehte sie an ihrer Hand im Kreis und strahlte sie an. "Sie sehen wirklich unglaublich schön aus Miss."
"Mensch Isi!", sagte Sophie. "Entschuldige, ich weiß. Ich meine Sophie! Es ist nur wirklich so ungewohnt meine Arbeitgeberin einfach mit Namen anzusprechen.", sagte Isabell. Sophie lächelte sie an:" Du gewöhnst dich schon daran! Ich leihe dir gerne das Kleid mal aus wenn du möchtest!" Das Hausmädchen starrte sie an:" Das meinen Sie doch nicht ernst. Ich könnte es auch niemals annehmen!" Sophie winkte ab:" Wir sind doch Freundinnen Isi! Nächsten Montag ist dein freier Tag! Wir fahren zusammen in die Stadt, ja!" Isabell nickte freudig:" Sie sind so großzügig Sophie."

"Und wie sehe ich aus Thommy?", fragte Sophie und schritt elegant die Treppen hinunter in den Flur. Thomas Shelby schenkte ihr nicht viel Beachtung und schaute nur, fast schon nervös auf seine Armbanduhr. Überhäufe mich nur nicht mit so vielen Komplimenten, dachte Sophie, verdrehte die Augen und nahm ihren Mantel von der Kleiderstange. Fünf Minuten später saßen sie im Automobil auf dem Weg zur Benefitsveranstaltung, die Thommy für die Firma engagiert hatte.

Reiche  Männer und Frauen, hauptsächlich irgendwelche Geschäftsmänner mit viel Einfluss und ihre geldgeilen, viel zu jungen Frauen an ihrer Seite, standen beisammen und tranken teuren Champus, während ein paar Musiker auf ihren Instrumenten herumkratzten. Sophie war es hier viel zu laut, und die vielen Menschen hier veranlassten dass sie sich ziemlich unwohl fühlte. Thommy hatte sich direkt nach ihrer Ankunft aus dem Staub gemacht und sie zwischen all den Leuten alleine stehen gelassen.
Sie atmete tief ein und quetsche sich dann an den Leuten vorbei auf der Suche nach den anderen Shelby Brüder, irgendwo mussten diese Tölpel ja stecken.

Das ist doch jetzt ein schlechter Scherz. Da vorne steht doch wirklich dieser Kerl. Oh nein er wird doch wohl nicht...
"Guten Abend Kleine.", Sophie wurde von niemand geringerem als dem arrgonaten Inspektor angesprochen. Sie starrte ihn an und räusperte sich dann:" Guten Abend Sir. Sie verzeiehen mir meine Verblüffung, aber es ist in der Tat eine Überraschung Sie hier an zu treffen. Sie sind so weit ich weiß nicht eingeladen und wohl auch nicht erwünscht!"
McKelly lächelte schräg:" Eins muss ich dir lassen Junge Damen, du bist nicht auf den Mund gefallen. Aber ich muss dich erinnern dass ich niemand bin der mit sich so reden lässt, ich bin ein Hüter des Gesetzes!" Sophie funkelte in böse an. McKelly schüttelte nur, weiter lächelnd, den Kopf:" Kleine ich bin dir keine Erklärung schuldig. Viel lieber möchte ich von dir wissen wo Thomas Shelby steckt!" Sophie runzelte die Stirn:" Was wollen Sie denn von Thommy? Hat Ihre Razzia im Garrison nicht gereicht? Das hier ist eine Benefits Veranstaltung und keine Drogenfete!"
McKellys Miene wurde plötzlich Ernst, und sein schräges Lächeln verschwand aus seinem Gesicht. "Ich bin nicht hier um diese zwielichtige Gesellschaft hoch zu nehmen, ich bin hier weil Thomas Shelby Dreck am Stecken hat. Ich tue hier nur meine Arbeit. Und jetzt geh mir aus dem Weg Kleine!", mit diesem Satz schob der Inspektor Sophie rüde zur Seite. Bevor er in der Menge der anderen Gäste verschwand drehte er sich nochmals um, kramte in seiner Jackentasche und reichte Sophie ein kleines Stück Papier:" Meine Visitenkarte! Falls du dich über Thomas Shelby reden möchtest, oder wenn du einfach einmal meine Hilfe brauchst! Ich empfehle mich!" Damit drehte er sich um und ließ Sophie verdattert stehen.  Sophie war zu verwirrt um ihm eine Freche Antwort hinter her zu rufen. Ihre Vermutung, dass Thommy ein Geheimnis mit sich herum trug, hatte sich gerade verstärkt. Sophie schüttelte den Kopf um die Gedanken los zu werden, verkrümpelte wütend die Visitenkarte, packte sie in ihre kleine Handtasche und machte sich auf die Suche nach Thommy, bevor McKelly ihn finden würde. Sie musste ihn vor diesem Inspektor warnen. Während sich Sophie aufmerksam durch die Geräumlichkeiten des Hauses, an den ganzen Anzugträgern vorbei quetschte, entdeckte sie Arthur und John, wie sie die Leuten mit unterschwelligem Sprüchen zum Spenden überredeten. Sophie verdrehte die Augen. Das Alles hier war zwar legal, eine normale Benefitsveranstaltung, aber dann doch irgendwie nur wueder eine andere Art wie Thommy Geld machte, wie ein Gauner.
Dann da, dieser Mann, Sophie wusste nicht genau was es war, aber er stach ihr aus der Menge direkt ins Auge. Sein Anzug sah teuer, seine Augen hatten etwas bedrohliches. Mit seinem Gehstock, auf den er sich gestützt hatte wirkte er zwar gebrechlich, jedoch spürte Sophie ein Unbehagen als sich ihre Blicke plötzlich trafen. Er lächelte sie an? Erschrocken drehte Sophie sich um und stieß mit jemanden zusammen.
"Hoppla, alles in Ordnung bei dir?", fragte Finn. "Siehst du diesen-", Sophie stockte. Dort, wo der Mann gerade noch gestanden hatte standen nun nur noch ein paar Damen, die sich unterhielten und Champus tranken. Finn schaute Sophie verwirrt an:" Diesen was? Stimmt was nicht?" Sophie gab ihm keine Antwort, packte ihn am Arm und zerrte ihn durch die Menge in einen Gang, öffnete irgendeine Tür und schloss sie hinter ihnen ab. Dunkelheit. Als sie nach ein pasr Minuten endlich den Lichtschalter fand, und sich das kleine Zimmer erhellte befanden sie sich offensichtlich in einer Besenkammer wieder. "Sag mal bist du betrunken? Was soll-", Sophie unterbrach ihren besten Freund. "Ich glaub du hattest Recht!", murmelte sie. Finn hob eine Augenbraue:" Mit was ich verstehe nicht ganz." Sophie atmete tief ein und wieder aus:" Die Sache mit Thommy. Er ist die letzten Wochen so seltsam drauf. Er ist so angespannt und redet nicht mit mir. Und überall taucht dieser arrogante Inspektor auf und spioniert Thommy hinterher. So ein Idiot, er denkt wirklich ich würde das nicht bemerkten. Aber Thommy ist völlig Ahnungslos. Ich glaube er steckt wirklich in Schwierigkeiten und dass dieser Gehstockmann was damit zu tun hat. Er kam mir so bekannt vor, genauso wie dieser Gorilla vor dem Pub in der Seitengasse und-" Diesmal war es Finn der Sophie unterbrach:" Mensch, jetzt mal ganz langsam. Ich kann dir wirklich nicht folgen. Welcher Inspektor. Und was für ein Gorilla?"
Es vergingen etwa 10 Minuten, Sophie und Finn hatten sich  zwischen Besen und Eimern auf den Boden gesetzt und Sophie hatte versucht die letzten Wochen zusammen zu fassen. Finn nickte schließlich:" Ich glaub ich konnte dir jetzt folgen. Aber weißt du woher dir der Mann vor dem Pub der dich belästigt hat bekannt vor kam? Schließlich schien er dich auch zu kennen!" Sophie schüttelte den Kopf. Nur bei dem Gedanke an diesen Riesen wurde ihr ganz anders.

 Peaky  Blinders - Im Auftrag der NachtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt