Kapitel 13

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Lia

Alinas Augen weiteten sich. "Wer...wie...Lia, woher weißt du denn das?", ihre Stimme war piepsig und hoch. "Dafür ist jetzt keine Zeit! Wir müssen hier weg!" Mittlerweile war meine Panik in Hysterie übergegangen und ich zog Alina und Finn am Arm zur Haustür.

"Moment, Moment. Um wen geht es hier eigentlich? Wer kommt?", fragte nun auch Finn. Er schien ganz ruhig zu sein, sah die Gefahr nicht, die sich anbahnte. Wie auch? Er erwartete bestimmt nicht, dass General Hux und Kylo Ren hinter zwei einfachen Mädchen von Tatooine her waren. Hätte ich diese Visionen, oder was auch immer das war, nicht, würde ich es ja selbst nicht glauben.

"Dafür ist keine Zeit mehr. Bitte, Finn, du musst uns helfen und uns von diesem Planeten runter bringen. Wir werden dir alles erklären, aber nicht vor Cathrin. Das ist zu gefährlich für sie. Und wenn sie uns zusammen mit ihr sehen, dann könnte ich mir das nie verzeihen."

Da schien er erst den Ernst der Lage zu verstehen. Etwas an seinem Gesichtsausdruck veränderte sich.

"Okay, dann folgt mir, ich bringe euch zum Falken. Aber eins könnt ihr mir glauben: wenn Cathrin wegen euch etwas geschieht, dann war es das mit meiner Hilfe.", seine Stimme klang unerbittlich und ihm war absolut ernst, was er da sagte.

"Ist uns klar, aber wenn wir jetzt nicht sofort gehen, dann wirst du bald selbst auf Hilfe angewiesen sein."

Langsam wurde es mir zu blöd. Wie oft musste ich denn noch herumschreien, dass wir uns beeilen mussten und dabei mit den Armen herumfuchteln, bis er endlich verstand, dass wir ernsthaft in Gefahr waren.

Finn packte Alina und mich am Arm und zog uns mit sich. Ich hatte gerade noch Zeit, Cathrin ein "Danke für alles!" entgegenzubrüllen, bevor wir uns auch schon wieder im Inneren der Bar befanden. Der Schankraum wirkte wie ausgestorben, so als hätte jeder Gast geahnt, dass sich hier etwas zusammenbraute. "Wenigstens kamen wir so nun unbehelligt nach draußen.", dachte ich, doch dieser kurze Lichtblick verblasste fast augenblicklich wieder, als wir sahen, dass sich draußen ein Gewitter zusammenbraute. Der Himmel verdüsterte sich und in der Ferne hörte man Donnergrollen. Auch die Luft hatte sich stark abgekühlt und ich schlang meine Arme um mich, denn es trat etwas ein, dass ich bisher viel zu selten erlebt hatte: Ich fror.

Es war, als würde selbst die Natur mir zeigen wollen, dass es schlecht um uns stand. Sehr schlecht.

"Wo ist der Falke?", fragte Alina. Wir hatten uns bereits zusammengereimt, dass es sich dabei eigentlich nur um Finns Raumschiff handeln konnte und hielten nun verzweifelt danach Ausschau.

Ich habe ihn ein Stück weit außerhalb der Stadt abgestellt, weil ich keine Aufsicht erregen wollte. Jetzt im Nachhinein erscheint mir diese Idee nicht mehr ganz so schlau.", murmelte Finn.

"Ach was, es wäre so oder so ein Nachteil für uns gewesen, selbst wenn du ihn hier mitten im Dorf gelandet hättest. Also los, gehen wir."

Ich wollte nur die Stimmung ein wenig auflockern, aber nachdem das nächste Donnergrollen ertönte, diesmal lauter als zuvor, sank meine Stimmung ebenfalls wieder. "Aber hey", dachte ich, "vielleicht verschlechtert der sich anbahnende Regen ihnen die Sicht so sehr, dass sie gegen einen Berg fliegen oder so."

Dieser Gedanke war aus so vielen Gründen sowas von absurd und lächerlich, dass ich in hysterisches Lachen ausbrach und Alina und Finn sich zu mir umdrehten und mich ansahen, als sei ich vollkommen übergeschnappt. Aber vielleicht war ich das ja auch, immerhin hatte ich jetzt auch schon Visionen!

"Hat sie das öfter?", fragte Finn, während er Alina mit hochgezogener Augenbraue anblickte.

"Nur hin und wieder. Das geht wieder vorbei.", erwiderte meine beste Freundin, die offensichtlich kurz davor stand, die Nerven zu verlieren und gar nicht daran dachte, eine Pause zu machen nur weil ich meine fünf Minuten bekam.

Energisch zog sie mich am Arm weiter mit sich mit, Finn im Schlepptau. Wind kam auf und wehte uns heftig um die Ohren. Der aufgewirbelte Sand drang in unsere Augen und Münder ein, sodass meine Zähne knirschten und ich husten musste.

Als wir den Rand des Ortes erreichten, waren Alina und ich völlig durchgefroren und voller Sand. Finn traf es nicht ganz so hart, denn er trug seine Lederjacke, aber auch er schien ziemlich mitgenommen zu sein.

Gerade als ich glaubte, die Silhouette eines Raumschiffes zwischen den umherwehenden Sandkörnchen auszumachen und gleichzeitig die ersten Regentropfen spürte, hörte ich ein Geräusch. Das Geräusch von Motoren.

"Nein! Nein! Nein! Sie können unmöglich schon hier sein.", kreischte ich und fing an zu rennen, wurde aber aufgrund des Gegenwindes so stark ausgebremst, dass ich es aufgab und es dabei beließ, schnell zu gehen.

"Wer?! Jetzt sagt mir doch endlich, vor wem ihr davonlauft!", rief Finn gegen das Tosen des Windes an. Alina, die die ganze Heimlichtuerei nicht mehr aushielt, antwortete ihm: "Vor der Ersten Ordnung, okay? Vor der laufen wir davon!"

"Vor...was?! Und das sagt ihr mir erst jetzt? Ihr seid ja völlig übergeschnappt! Was wollen die überhaupt von euch?"

Nun schien auch Finns Geduld zu Ende zu gehen.

"Okay, immerhin sind sie noch nicht gelandet, das verschafft uns etwas Zeit. Und...und gegen zwei oder drei Sturmtruppler könnten wir fertig werden.", versuchte er sich selbst zu beruhigen und ich beschloss, dass es nur kontraproduktiv wäre zu erwähnen, dass wir es sicher nicht nur mit zwei oder drei Sturmtrupplern zu tun bekommen würden.

Mittlerweile waren wir soweit, dass wir den Falken vor uns erkennen konnten und nicht nur schemenhafte Umrisse des selbigen, aber leider waren auch die Motorengeräusche schon vor einiger Zeit verstummt, weswegen ich mir fast sicher war, dass Kylo Ren und der rothaarige General bereits gelandet waren.

Und als ob das nicht schon genug wäre, hörte ich plötzlich ein Zischen hinter mir, welches mich und die anderen herumfahren ließ.

Glimmerndes rotes Licht war hinter uns auszumachen und eine Sekunde später hörte ich die roboterartige Stimme aus meiner Vision: "Ich an eurer Stelle würde jetzt stehen bleiben."

Es war Kylo Ren.

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