Kapitel 3

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Kylo Ren

Ich würde sie alle töten! Jeden Einzelnen wollte ich tot sehen, jeden einzelnen Kämpfer des Widerstandes! Allen voran dieses Mädchen, die Schrottsammlerin, die nichts von der Macht verstand.
Sie war schuld daran, dass Snokes Vertrauen in mich erschüttert wurde, dass Hux, dieser widerwärtige und machtgierige Köter es wagte, sich über mich lustig zu machen und an meiner Macht zu zweifeln, dass die Galaxis nun neue Hoffnung schöpfen konnte und ich meinen Status verloren hatte, und, dass ich nun auf ewig eine Narbe im Gesicht tragen würde, die mich bei jedem Blick in den Spiegel an mein Versagen erinnern wird.
Bei diesen Gedanken verfinsterte sich mein Gesichtsausdruck nur noch mehr, die Wut, die ich seit geraumer Zeit in mir spürte, und die wie ein Feuer in mir brannte, bahnte sich einen Weg nach draußen und ließ, verstärkt durch die Kraft meiner Macht, den Spiegel im angrenzenden Badezimmer zerspringen.
Genau in diesem Moment klopfte es an der Tür zu meinen Räumlichkeiten und ich sprang von meinem Bett auf, auf dem ich gerade gesessen hatte. Dabei fielen mir ein paar Strähnen meines schulterlangen, schwarzen Haares ins Gesicht, die mich verwegen und angriffslustig aussehen ließen.
Wer auch immer vor dieser Tür stand, würde es gleich bereuen, es gewagt zu haben, mich zu stören. Durch eine Bewegung meiner Hand öffnete sich die Tür von selbst und ein verängstigt dreinblickender Mann kam vorsichtig in mein Zimmer.
"Was willst du?", fuhr ich ihn an, und war beim Klang meiner tiefen, dunklen Stimme selbst überrascht, wie zornig ich mich anhörte. Ein Blick in mein wütendes Gesicht, dazu der Klang meiner Stimme und die Abdrücke, die meine vor Hass ins Bettlaken gekrallten Hände dort hinterlassen hatten, ließen den Soldaten vor mir immer mehr in sich zusammenschrumpfen. Hinzu kam noch, dass ich gut einen Kopf größer war als er.
Erwartungsvoll und ungeduldig sah ich ihn an. Der Mann schluckte einmal ängstlich, bevor er endlich den Mund aufmachte, und mir mitteilte, wieso er meine Ruhe gestört hatte.
"Der Oberste Anführer Snoke wünscht, Sie, Sir, und General Hux zu sehen."
Das verbesserte meine Laune absolut nicht, was in diesem Moment leider der Überbringer dieser Nachricht zu spüren bekam. Vor lauter Zorn fing ich an, den Mann zu würgen, während ich gleichzeitig mein Lichtschwert zu mir rief, welches ich geschickt aus der Luft auffing. Ich fuhr es aus und das Rot des Lasers erhellte das Zimmer. Beim Anblick des Schwertes und aufgrund des Luftmangels wurde der Mann zuerst weiß und dann blau im Gesicht, und ich war schon kurz davor, ihn wieder frei zu geben, als ich eine mir nur allzu bekannte Stimme vernahm, die aus Richtung der Türe kam.
"Lassen Sie den Soldaten los, Ren. Er gehört zu meinen Leuten!"
Die Stimme gehörte niemand geringerem als General Armitage Hux.
Ich sah den rothaarigen Neuankömmling verächtlich an, ließ den Soldaten dann jedoch los und wandte meine Aufmerksamkeit ganz dem General zu.
"Was wollen Sie hier?", fragte ich ihn mit nichtssagender Stimme.
"Ich soll Sie abholen. Befehl vom Obersten Anführer. Er hat schon damit gerechnet, dass Sie Ärger machen würden.", feixte Hux, während sich auf seinem Gesicht ein hinterhältiges Grinsen ausbreitete. Er suchte immer und immer wieder nach einer Gelegenheit, mich bloß zu stellen, aber die würde ich ihm nicht geben, also schnaubte ich nur verächtlich, griff nach meinem Helm und verließ mit dem General im Schlepptau meine Räumlichkeiten, um mich auf den Weg zu Snoke zu machen.

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