Kylo Ren
Zusammen mit dem General marschierte ich entschlossen durch die Flure der Finalizer. Dabei strahlten wir anscheinend eine solche Autorität aus, dass uns jeder, der uns entgegenkam sofort Platz machte und so weit entfernt von uns wie nur irgend möglich an uns vorbei ging. Ich lächelte in mich hinein. Ja, ich, Kylo Ren, hatte mir einen Namen gemacht, einen, den jeder in der Galaxis kannte und den jeder fürchtete. Sogar die Anhänger der Ersten Ordnung. Außerdem war ich für meine Wutanfälle bekannt und jeder Soldat auf diesem Schiff wusste, dass nicht einmal General Hux eingreifen konnte und würde, wenn es hier zu einer Auseinandersetzung kam.
Es verschaffte mir eine gewisse Freude zu sehen, dass die Leute hier wussten, dass sie dem Anführer der Ritter von Ren nicht im Wege stehen sollten.
So wanderten wir eine Weile mit schnellen Schritten und grimmigen Mienen durch die Flure der Finalizer.
Der General war schlecht gelaunt, da er sich mit meiner Anwesenheit abfinden musste, und ich, weil ich in letzter Zeit grundsätzlich wütend war und deshalb war keiner von uns beiden versucht, ein Gespräch zu beginnen. Das hätte sowieso kein gutes Ende genommen.
Als wir in einem besonders dunklen und metallisch schimmernden Gang abbogen, überkam mich plötzlich ein eigenartiges Gefühl, so als würde ich beobachtet werden. Die feinen Härchen in meinem Nacken stellten sich auf und meine Augen versuchten sofort, irgendwo einen ungewöhnlichen Schatten auszumachen, der keinen natürlichen Ursprung hatte. Als ich aber auf die Schnelle nichts fand, das meinen Argwohn noch steigerte, versuchte ich, mich wieder etwas zu beruhigen, was nicht wirklich funktionierte, da das komische Gefühl blieb. Hux gegenüber erwähnte ich nichts, der würde das nicht verstehen.Aus einer Laune heraus setzte ich den Helm auf und ließ den Verschluss einrasten. Ein Klacken ertönte, als der Mechanismus einrastete und Hux warf mir einen kurzen Seitenblick zu, bevor er nur leicht den Kopf schüttelte, sich abwandte und nun vorausstolzierte.
Seine abgehobene Art mir gegenüber machte mich noch wütender als ich eh schon war, doch gerade war nicht der richtige Zeitpunkt, das zwischen uns zu klären, denn Snoke wartete, und da sein Vertrauen in mich erschüttert war, konnte ich mir keine Fehler leisten. Alles nur wegen dieser verdammten Schrottsammlerin!Erst jetzt, kurz bevor wir in Snokes Thronsaal ankamen, bemerkte ich, dass etwas anders war. Mein Körper war wieder entspannter, die steife, kampfbereite Haltung, in der ich mich immer befand, wenn Gefahr drohte, war weg. Meine Augen suchten auch nicht mehr automatisch jeden Gang nach Anomalien ab und meine Hand lag nicht mehr auf meinem Laserschwert, allzeit bereit, dieses zu ziehen und mich - und wenn es unbedingt sein musste, auch Hux - zu verteidigen. Nein, die Reflexe, die ich mir all die Jahre antrainiert hatte, waren gerade nicht in gebrauch und das nur, weil dieses merkwürdige Gefühl, beobachtet zu werden, weg war.
Komisch, wenn mein Körper so auf etwas reagierte, dann konnte es unmöglich nichts zu bedeuten haben.Gerade wollte ich mir weitere Gedanken darüber machen, da lief ich plötzlich gegen Hux, der direkt vor mir gegangen und plötzlich stehen geblieben war.
"Passen Sie auf, wo Sie hin rennen, Ren!", fauchte er mich an, bevor er sich abwandte und eine Zahlenkombination in den Schlüsselcodeleser, der neben einer grauen Tür an der Wand befestigt war, eintippte. Die Tür ging auf und der General und ich betraten den Fahrstuhl, der dahinter lag.Nach ein paar nicht unbedingt angenehmen Minuten, ertönte ein leises Pling, der Fahrstuhl hielt mit einem Ruck an und die Tür zu Snokes Thronsaal öffnete sich. Ich holte einmal tief Luft, was unter der Maske zum Glück vor Hux verborgen blieb, und streckte den Rücken durch.
Aus dem Augenwinkel konnte ich erkennen, dass der General neben mir sich ebenfalls verkrampfte, denn sein ganzes Äußeres wirkte nun angespannt. Ich kam nicht umhin, deshalb eine gewisse Genugtuung zu verspüren, doch diese war nicht von langer Dauer, denn schon hörte ich die raue, autoritäre Stimme von Supreme Leader Snoke:
"General Hux und Kylo Ren, tretet ein!"
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Show Me the Dark Side
FanfictionLia ist ein einfaches Mädchen, das sich ihren Lebensunterhalt mit Schrottsammeln verdient, und damit gerade Mal so über die Runden kommt. Doch als sie eines Tages von dem Gerücht erfährt, dass der mächtige Kylo Ren von Rey, die alle zunächst für ein...