Kapitel 19

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Kylo Ren

Der General und ich liefen den Weg zum Zellentrakt zurück und in meinem Kopf nahm ein Plan, wie ich herausfinden wollte, was Lia wusste, Gestalt an. Dafür musste ich jedoch noch einen kleinen Abstecher zu den Laboren machen.

"General.", sagte ich, um Hux auf mich aufmerksam zu machen.

Er wandte mir den Kopf zu und schaute mich fragend und auch etwas genervt an, blieb jedoch nicht stehen.

"Sie werden schon einmal vorgehen. Ich muss noch etwas erledigen, bevor ich nachkomme."

Er sah mich zuerst nur skeptisch an, befürchtete wohl, dass ich ihn verraten könnte, doch dann nickte er leicht und wandte sich wieder ab.

Das Schweigen zwischen uns zog sich in die Länge und ich war schon fast froh darüber, als wir die Abzweigung erreichten, an der ich abbiegen musste.

Lia

Ich saß auf einer der Bänke, die sich in der Zelle befanden und starrte auf einen Fleck, der sich auf dem schwarzen Fußboden befand. Mein einziger Zeitvertreib hier drin war, herauszufinden aus was genau er bestand. Auch wenn ich mir nicht sicher war, ob ich das wirklich wissen wollte.

Gerade als ich mich der Einfachheitshalber dazu entschieden hatte, dass es sich nur um einen Wasserfleck handeln konnte und mich dann, euphorisch, dass ich das Rätsel gelöst hatte, erhob, um mir die Beine ein wenig zu vertreten, hörte ich Schritte, die aus dem Gang außerhalb der Zelle zu kommen schienen.

Sie waren leise und klangen sehr gedämpft, aber sie waren da und für einen kurzen Moment hatte ich schon die Hoffnung, es wären Finn und Alina, die versuchten, mich zu befreien, doch als die Schritte immer näher kamen und lauter wurden und schließlich direkt vor meiner Tür zum Verstummen kamen und ich die Stimme des Generals vernehmen konnte, wie er etwas zu dem Sturmtruppler sagte, der direkt vor meiner Tür postiert war, legte sich die Hoffnung fast ebenso schnell wieder, wie sie aufgeflammt war.

Keine fünf Sekunden später öffnete sich die Türe meiner Zelle und gab die Sicht auf Hux frei, der mich mit unbewegter Miene musterte, während er den Raum betrat.

Die Tür schloss sich hinter ihm.

"Was tun Sie hier?", fragte ich ihn.

Er ging nicht auf meine Frage ein, sondern setzte sich auf eine der Bänke und zeigte mir mit einer Geste, dass ich mich auf die andere Bank setzen sollte.

"Hör mir jetzt gut zu.", begann er, "Commander Ren ist auf dem Weg hierher. Er macht sich Gedanken darüber, welchen Wert du für den Obersten Anführer hast und hat deswegen gerade wieder einen seiner Aussetzer. Er denkt nicht darüber nach, was er tut, also egal was er dir sagt oder dich fragt; tu es und antworte ihm. Wahrheitsgemäß."

"Ich...was?"

Verwirrt sah ich den General an. Mein Gehirn versuchte, das eben gehörte zu verarbeiten und für zwei Sekunden dachte ich, er hätte mich gerade davor gewarnt, Ren noch mehr zu reizen, damit mir nichts passierte doch dann fiel mir auf, dass das auch eine Art sein konnte, Gefangene dazu zu bringen, auszupacken. Und zwar entweder eine unglaublich leicht zu durchschauende oder eine wirklich geniale.

Erzählen wir dem kleinen, verängstigten Mädchen doch einfach, Kylo Ren wäre sauer und zu allem bereit und tun so, als wären wir an ihrem Wohl interessiert, sodass sie anfängt zu reden. Dass ich nicht lache!

"Ist das Ihre Masche? Wirklich? Von Ihnen hätte ich mehr erwartet, General.", sagte ich überheblich und lehnte mich mit dem Rücken an die kalte, graue Wand.

Er zog eine Augenbraue hoch und blickte mich aus leuchtend grünen Augen unverwandt an. Ich schluckte. Vielleicht hatte er ja doch recht. Vielleicht hatte er mich wirklich warnen wollen und nun hatte ich ihn verärgert.

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