Fall 5 | He is back | Teil 66

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Annis Sicht

Noch schnell Parfüm drauf und dann los. Ins Büro.
Mein Büro liegt eigentlich direkt neben dem vom K11, was ziemlich cool ist. So sehe ich das Team jeden Tag. Wir essen sogar zusammen zu Mittag. Aber heute ist mein Ziel das Büro des K11.
Ich parke das Auto auf dem großen Parkplatz und eile die Treppen hinauf. Ich bin etwas spät dran, habe den Stau nicht bedacht.
Heute gibt es im Profilteam nichts für mich zu tun, weshalb ich dem K11 zur Unterstützung zugeteilt wurde. Das passiert öfter. Ich bin schließlich ausgebildete Polizistin und soll auch den Beruf eines Polizisten komplett kennenlernen. Wie ihr merkt hab ich ziemlich viel auf einmal am laufen. Die Ausbildung als Fallanalytikerin, die Arbeit im K11 und mein Studium.
Als ich oben ankomme steht Robert mit Philipp mit dem Rücken zu mir am Kaffeeautomaten.
"Wer kam eigentlich auf die beschissene Idee, samstags zu arbeiten?", murrt Robert lautstark. Ich muss laut lachen. Erschrocken drehen die beiden sich um.
"Seit wann stehst du denn da?", fragt Robert. "Seit ein paar Sekunden, warum?", will ich wissen und stelle mich zu den beiden. "Nur so.", murmelt der Kommissar und schlürft an seinem Kaffee. Fragend schaue ich ihn an. Irgendwie ist er komisch heute. So angespannt und schlecht gelaunt.
"Auch Kaffee?", fragt Philipp, um die Situation etwas aufzulockern. "Ne danke, ich trinke keine Kaffee, das weißt du doch.", grinse ich. "Wie kann es sein, dass du mit 22 Jahren noch keinen Kaffee trinkst?", lacht dieser. "Morgen 23.", lächel ich. "Du altes Haus.", grinst Philipp und schlägt mir leicht auf die Schulter. "Ich würde aufpassen was ich sage, wenn ich knapp über die 30 gehe.", meine ich mit erhobener Augenbraue und drücke auf dem Kaffeeautomaten rum. "Jetzt doch Kaffee?", fragt der junge Kommissar verwirrt. "Ne, Kakao. Den gibt's hier auch. Musst du mal probieren.", erkläre ich und schaue dabei zu, wie sich der Pappbecher in meinen Händen mit der dickflüssigen Flüssigkeit füllt. "Der macht dick.", murmel Philipp und schaut bedrückt nach unten. "Da soll Sport helfen.", grinse ich und schlage leicht gegen seinen Bauch. "Ey! Es geht ja niemand mit mir Joggen. Kommst du etwa mit mir, Anni?", mit einem triumphierenden Lächeln sieht er mich an.
"Ungerne...", lache ich. Damit hatte ich jetzt nicht gerechnet.
"Zu spät. Erst beleidigst du mein Alter, dann sagst du ich soll Sport machen und dann schlägst du auch noch gegen mein Bauchfett. Ich hol dich heute Abend ab, dann gehen wir zusammen joggen.", bestimmt er. "Ey, das ist unfair.", rufe ich und schaue ihn ungläubig an. "Nenene, das ist deine Bestrafung für das Beleidigen von Vollstreckungsbeamten.", grinst er. "Arschloch", zische ich gespielt sauer. "Oh okay... dann werden es noch 5 Kilometer mehr", lacht Philipp und ich steige mit ein.
Robert steht während des ganzen Gesprächs nur gedankenverloren daneben und schaut in sein Handy.
Komisch, was ist nur mit ihm los?
Der Tag heute ist nicht wirklich spannend verlaufen. Ich habe mit Alex Akten sortiert und ein paar Telefonate geführt.
Später am Abend stehe ich in meinen Sportklamotten vor dem Spiegel und schaue mich bemitleidend an. Worauf habe ich mich hier nur eingelassen? Mein tiefer Seufzer wird durch das Schellen der Klingel übertönt.
Unmotiviert trabe ich die Treppen hinunter und sehe Philipp vor der Tür stehen. Wow... ich habe noch nie bemerkt, dass er so gut aussieht. Vor allem in diesen Sportklamotten.
"Bereit?", reißt er mich aus meinen Gedanken.
"Eigentlich nicht.", murre ich. "Komm, das wird spaßig!", ruft Philipp und zieht mich auf die Straße. Es ist schon etwas dunkel, weswegen wir in den nahegelegenen Park laufen und dort unsere Runden drehen. Dieser wird nämlich an den meisten Wegen beleuchtet.

K11 - Kommissare im Einsatz - Die neuen FälleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt