Roberts Sicht
>>Ich habe ihr Inhalationsanästhetika eingeflößt damit sie nicht so zappelt. Danach wollte ich ihr dann Kaliumchlorid verabreichen, damit sie stirbt und meine Frau nicht weiter belasten kann! Ich konnte ja nicht wissen dass sie schon geschnappt wurde!<< sagt er locker. Ich versuche ruhig zu bleiben und nichts zu sagen.
>>Welches Narkosemittel?<< will der Arzt wissen. >>Thiopental.<< - >>Wie viel davon?<< - >>Nur zur Narkotisierung. Sie wird davon wahrscheinlich nicht sterben. Dazu sollte ja das Kaliumchlorid da sein. Aber dazu bin ich leider nicht gekommen.<< sagt er, fast schon beleidigt.
Der Arzt handelt sofort und ruft Krankenschwester, die ihn in den OP-Raum begleiten sollen.
>>Und damit wollten sie durchkommen?! Das wäre doch aufgefallen.<< rufe ich. >>Nein, leider. Wahrscheinlich nicht. Es hätte ausgesehen wie ein plötzlicher Herzstillstand. Rechtsmedizinisch ist eine Kaliumchlorid-Vergiftung schwer nachzuweisen, da die extrazelluläre Kalium-Konzentration durch den Zerfall der Zellen nach dem Tod ansteigt. Man hätte es nicht mehr nachweisen können.<< meint der Arzt, ehe er mit Anni in den OP-Saal fährt und dort mit einigen Schwestern verschwindet.
Ich seufze. >>Es wird schon alles gut, Robert.<< meint Michi und klopft mir auf die Schulter. >>Führt ihr den Typen bitte ab? Ich kann den nicht mehr sehen. Und achja, seine Frau wartet unten, die könnt ihr direkt mitnehmen.<< sagt mein Kollege zu den Beamten, die den Täter nickend abführen.
>>Komm, wir warten vor dem OP-Raum und informieren Alex und Gerrit.<< fragend sehe ich Michi an, welcher nickt.
...
Nach einer halben Stunde, in der Michi und ich uns nervös sitzend angeschwiegen haben, klingelt plötzlich Michaels Handy. Er geht ran und verlässt den Flur zum Telefonieren. Wenig später kommt er wieder. >>Herr und Frau Rech haben gestanden. Sie haben tatsächlich versucht Anni 2 Mal umzubringen und haben den kleinen Jungen entführt, damit er irgendwann, wenn er ein paar Jahre älter ist und er anders aussieht, bei ihnen wohnen kann.<< erklärt er mir. Ich nicke. Das ist alles total krank, aber ich habe gerade nicht die Kraft, um mich darüber aufzuregen.
Plötzlich kommt eine Schwester zu uns. >>Ich darf Ihnen zwar eigentlich keine genauen Informationen geben, aber weil sie die Polizei sind mache ich eine Ausnahme. Ihre Praktikantin hat die OP gut überstanden und wir konnten das Narkosemittel mit einem anderen Mittel ausgleichen. Sie ist jetzt im Aufwachraum und wird langsam wach. Sie können mit ihr sprechen, wenn sie auf dem Zimmer ist.<< lächelt sie und geht wieder. Ich bin sehr erleichtert.
Wenig später finden wir uns mit einer halbwachen Anni im Zimmer wieder. >>Hey, wie geht's?<< frage ich und setze mich zu ihr aufs Bett. Michi setzt sich auf den Stuhl nebendran.
>>Es geht, der Arzt hat mir eben grob erklärt was passiert ist, aber wie und warum?<< will sie wissen.Anni Sicht
Ich fühle mich so ausgelaugt wie seit Langem nicht mehr. >>Was weißt du denn noch?<< fragt Michael.
>>Ein Arzt kam, der wollte diese Flüssigkeit da oben nochmal ändern. Danach nichts mehr...<< meine ich und versuche mich zu erinnern.
>>Der Arzt war der Mann von Frau Rech, die wir dank deines Hinweises festnehmen konnten. Der Mann, Richard Rech, wollte dich... also er wollte dich umbringen, damit du uns keine Infos geben kannst. Wir kamen im letzten Moment dazwischen, da hatte er aber schon ein Narkosemittel verabreicht, was der erste Schritt seiner Tat sein sollte. Zum Glück konnten wir ihn da stoppen und der Arzt konnte dir ein Gegenmittel geben. Wir hatten echt Angst um dich. << erklärt der ältere Kommissar. >>Oh man, der wollte mich echt ausbremsen.<< lache ich, wahrscheinlich etwas neben der Spur. Die beiden lachen auch. >>Hast du überhaupt noch Lust auf das Praktikum?<< fragt Robert leise. >>Klar, und danke, dass ihr mir wieder das Leben gerettet habt.<< lächel ich. >>Du hast uns den entscheidenden Hinweis geliefert, das war gute Arbeit.... Achja, und das hier haben wir bei Frau Rech gefunden.<< lächelt Michi, kramt mein Handy aus der Jackentasche und gibt es mir wieder. Dankend grinse ich. >>Ich will nach Hause. Ich bleibe jetzt nicht noch eine Nacht hier und wenn alle nein sagen dann schleiche ich mich eben hier raus. Ich bleibe hier keine Nacht länger.<< meine ich ernst. >>Wir finden eine Lösung Anni.<< lächelt Robert.
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K11 - Kommissare im Einsatz - Die neuen Fälle
FanfictionAnni zieht mit 17 von Köln nach München - zufällig in eine Wohnung die im gleichen Haus liegt, wie die Wohnung von Kommissar Robert Ritter. Anni wird für Robert wie eine kleine Schwester, die Bindung zwischen den beiden wird sehr stark. Nach einer...