Fall 5 | He is back | Teil 83

291 17 0
                                    

Ich spüre, wie mir die eingespritzte Flüssigkeit durch den Körper fließt.
>>Ihr Pupillen sind verengt, ihre Atmung zu niedrig. Körpertemperatur... unterkühlt.<< stellt der Arzt fest und schaut seinen Kollegen an.
>>Am besten warten wir zwei Minuten und geben noch eine Dosis.<< sagt der angesprochene Mann und begibt sich sofort daran, eine weitere Spritze vorzubereiten.
>>Wird alles gut gehen?<< fragt Philipp besorgt. Mein Kopf liegt immernoch auf seinem Schoß, mit seinen Händen streicht er mir leicht durch meine Haare.
>>Sie erleidet durch die Überdosis gerade eine Atemdepression. Ihre Atmung ist sehr schwach und flach. Das Gegenmittel müsste dagegen aber eigentlich helfen. Die Chancen stehen ganz gut.<< erklärt der Notarzt und drückt eine weitere Spritze in meine Haut.
>>Du schaffst das Anni? Ja? Es wird alles gut werden!<< Robert kniet sich zu mir auf den Boden und hält meine Hand fest.
>>Ich kann nicht mehr...<< murmel ich und schließe die Augen.
>>Doch! Du kannst. Wir schaffen das alles zusammen. Wir bekommen das hin. Wir sind für dich da.<< flüstert Philipp mit bestimmenden Ton und drückt mit seinen Fingern meine Augenlider nach oben.
>>Es ist jetzt wichtig, dass du wach bleibst, ja? Konzentriere dich. Bleib bei uns.<< fügt er hinzu und hält meinen Kopf beschützend fest.
Der Arzt misst meinen Puls. Er nickt.
>>Ja, es wirkt. Sie ist stabil.<< verkündet er und zeigt seinem Kollegen mit einer Handbewegung, dass er die Trage aus den Wagen holen soll.
Erleichtert atmen die Kommissare auf.
>>Muss ich jetzt ins Krankenhaus?<< frage ich. >>Ja, das Präparat was wir Ihnen gespritzt haben ist auch nicht ganze ohne Nebenwirkungen und das Heroin in Ihnen kann immernoch Probleme machen.<< erklärt der Notarzt.
Ich schaue Robert an, will gerade etwas fragen, doch er schneidet mich ab.
>>Auf gar keinen Fall, Anni<< sagt er bestimmend und zieht beide Augenbrauen nach oben.
>>Was?<< fragt Philipp verwirrt.
>>Anni... hat da so eine kleine Vorgeschichte mit Krankenhäusern. Ist schonmal abhauen, hat sich vorzeitig entlassen und all sowas.<< erklärt Roberts seinem Kollegen.
>>Ah okay, ich würde sagen wir fahren sowieso mit ins Krankenhaus, vielleicht können wir sie gleich befragen.<< sagt Philipp und Robert nickt zustimmend.
Wenig später fahre ich mit dem RTW ins nahegelegene Marienhaus. Meine Kollegen folgen mir mit dem Auto.
Im Krankenhaus werde ich dann noch von einem anderen Arzt untersucht, der mir auch nochmal verschiedene Mittel spritzt und mich dann zu meinem Zimmer bringen lässt.
Dort warten die beiden Jungs schon auf mich.
Sie lächeln mich an, ich lächel geschwächt zurück.
>>Wie gehts dir Kleine?<< fragt Robert und setzt sich auf einen Stuhl neben mich.
>>Ich bin wieder klar im Kopf, nehme wieder alles normal wahr. Aber mir ist immernoch so schwindlig und übel. Der Arzt hat mir dagegen aber schon etwas gegeben.<< erkläre ich den beiden.
Philipp stützt sich mit seinen Händen am Bettgestell am Fuße des Bettes ab und drückt sich nach vorne. >>Anni? Ich muss dich das jetzt fragen. Kannst du bitte erzählen, was genau passiert ist?<< fragt er sanft, mit einer unglaublichen Ernsthaftigkeit im der Stimme.
Tränen sammeln sich in meinen Augen, meine Hände beginnen zu schwitzen.
>>Hey, wenns jetzt nicht geht ist es nicht schlimm, aber vielleicht tut dir reden ja gut, okay?<< sagt Robert und streicht mit seiner Hand sanft über meine.
>>Wir sind für dich da. Du kannst immer zu uns kommen wenn du bereit bist.<< erklärt Philipp leise. >>Ich verlasse mal den Raum, vielleicht ist es einfacher wenn nur eine Person da ist.<< fügt er hinzu und geht aus dem Raum.
>>Darf ich eine Sache wissen, Anni?<< fragt Robert und kniet sich neben mich, so dass unsere Köpfe auf einer Höhe sind. Ich nicke leicht.
>>Hat er... hat er dich vergewaltigt?<< er schaut mir direkt in die Augen.
Tränen laufen mir über die Wangen und brennen sich auf meiner Haut ein. Ich zitter, verspüre ein Unwohlsein. Dann nicke leicht, schaue Robert aber nicht in die Augen.
Er versteht, nickt und zieht mich in seine Arme.
>>Shhhh<< haucht er und wiegt mich hin und her. >>Alles es ist gut.<<

K11 - Kommissare im Einsatz - Die neuen FälleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt