Kapitel 2

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Pov Louis:

Für meinen Geschmack stieg ich viel zu früh in den Zug, der mich nach London fahren sollte.
Ächzend hievte ich meine zwei Koffer über die Kante des Zuges, die eindeutig viel zu schwer waren.
Nur gut, dass die Agentur alle Kosten der Reise übernimmt, einschließlich der Zuzahlung für mein Übergewicht meines Gepäcks.
Aber bei Gepäck für 5 Monaten konnte man mir mein Übergewicht wohl kaum übelnehmen.
Bis auf zwei, drei Teile war mein ganzer Kleiderschrank in den Koffern verschwunden.
Das hörte sich zwar viel an aber war in Wahrheit sicherlich nur ein Bruchteil von dem was viele andere besaßen.
Suchend blickte ich mich in dem Wagon um wo ich eigentlich Liam treffen sollte, der eine Station eher eingestiegen sein musste.
Etwas verunsichert blickte ich noch einmal auf die Wagennummer um sicher zu gehen, dass ich wirklich im richtigen Wagon war.
Aber die Angezeigte Zahl war dieselbe wie auf meinem Ticket also musste ich richtig sein.
Hinter mir schlossen sich die Türen und wenig später setzte sich der Zug langsam in bewegung.
Währenddessen machte ich mich langsam auf den Weg den Wagen weiter hinten nach Liam abzusuchen.
Irgendwo musste der Größere ja stecken.
Nur wenig später entdeckte ich den Braunhaarigen endlich auf einen der vier Plätze sitzen natürlich ganz am anderen Ende von der Tür wo ich eingestiegen war.
Nun deutlich erfreut schob ich nun schneller den Koffer vor mir her bis ich endlich vor meinem Kumpel stand.
„Hey" begrüßte er mich freudig als dieser mich entdeckte.
„Bereit auf fünf Monate Weltreise" fragte ich fröhlich während ich mich meiner dicken Winterjacke entledigte.
Mittlerweile war ich deutlich euphorischer was den Auftrag anging.
Umso öfter ich mit Liam oder ein paar anderen Freunden darüber gesprochen hatte um so mehr hatte ich die Vorteile an der ganzen Sache gesehen.
Natürlich nagte das schlechte Gewissen meine Mutter alleine zu lassen immer noch etwas an mir aber diese hätte wahrscheinlich eigenhändig bei der Agentur angerufen um für mich zuzusagen, wenn ich es nicht gemacht hätte.
„Mit dir doch immer" entgegnete Liam, der aufgestanden war um mir zu helfen wie Koffer auf der Ablage über den Sitzen zu verstauen.
Innerlich betete ich darum, dass diese nicht gerade so stabil aussehende Ablage den größeren Koffer aushalten würde.
Ich war nicht gerade darauf hinaus von meinem eigenen Gepäck erschlagen zu werden ohne überhaupt aus Doncaster raus zu sein.
„Weißt du schon für wen wir zuständig?" fragte ich neugierig nachdem wir uns etwas darüber unterhalten hatte was bei uns so in letzter Zeit los war.
Es war eigentlich unüblich, dass man keine Informationen über die Person bekam, die einen Personenschutz brauchte.
Immerhin mussten wir uns auch etwas auf die Klienten vorbereiten.
Zumindest waren dies meine Kenntnisse aus der Ausbildung, wie es wirklich ablief konnte ich nicht so genau beurteilen.
„Ne Paul meinte zu mir wir würden vor Ort die wichtigsten Infos bekommen, scheint nicht so viele Informationen zu geben"
Ich war ziemlich froh, dass Liam mit dabei war und den Auftrag mehr oder weniger leitete.
Er besaß wenigstens schon Berufserfahrung und hatte nicht die letzten Jahre nur an der Tür eines Clubs gestanden und ab und zu paar Leute raus geschmissen.
Wahrscheinlich kam ich auch nur mit um Liam etwas zu unterstützen und nicht andersherum, immerhin musste ich nebenbei noch meinen ganzen Uni-Kram am Laufen halten, während Liam voll angestellt war.
Aber anscheinend war ich die einzige Lösung für die Agentur, die mir sogar lieber die extra Flüge für meine Prüfungsphase bezahlte als jemand anderes mit Liam mit zu schicken.
Naja ich will mich nicht weiter beschweren.
5 Monate mehr oder weniger bezahlter Urlaub, wer sagte dazu schon nein.

Die zwei Stunden Fahrt vergingen wie ihm Flug und ehe ich mich versah mussten wir auch schon wieder aussteigen.
Fasziniert blickte ich mich im Bahnhof um in dem wir in die Tube umsteigen musste um zum Treffpunkt zu kommen.
Ich war bisher noch nicht so oft in London gewesen, eigentlich war ich bisher generell noch nie wirklich aus Doncaster raus gekommen.
Dementsprechend neu war alles für mich, weshalb ich Liam lieber vorlaufen ließ, der sich hier scheinbar ziemlich gut auskannte.
Zielstrebig steuerte er die Tube-Station an die ich sicherlich nicht so schnell gefunden hätte.
Eigentlich hätte die Agentur uns noch ein Taxi von hier zum Treffpunkt sponsern können.
So ein großer Unterschied der Kosten wäre es dann auch nicht mehr gewesen und ich müsste hier nicht mit meinen beiden Koffern kämpfen und mich in die volle Tube quetschen.
Liam und ich standen eh nur im weg rum mit so viel Gepäck und zu wenig Platz diesen zu verstauen.
Naja, eigentlich gar keinen Platz.
Genervt wich ich immer wieder Menschen aus, die an uns vorbei strömten um entweder ein- oder auszusteigen.
Und umso näher wir der Innenstadt kamen umso voller wurde es natürlich.
Ich fühlte mich wie ein Fisch in der Sardinenbüchse.
Ich rümpfte die Nase als der Typ neben mir, der so früh am Morgen schon unangenehm nach Schweiß roch noch näher zu mir rückte, da irgendjemand hinter ihm raus wollte.
Ich betete innerlich, dass dieses grauen hier bald ein Ende fand und ich hier endlich wieder rauskam, immerhin fuhren wir hier schon einige Zeit.
Aber vielleicht kam es mir auch länger vor als es eigentlich war.
„Noch eine Station" raunte mir Liam zu, als hätte er meine Gedanken und Gebete gehört.
Erleichtert über diese durchaus gute Information atmete ich auf.
Eine Station würde ich überleben, dachte ich mir mit neuer Durchhaltekraft.
Und dann würde ich endlich mal erfahren wer unser Klient war, denn diese Geheimnistuerei machte mich jetzt schon neugierig.

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Hey,
wie man vielleicht erahnen kann versuche ich jede Woche ein neuen Kapitel zu veröffentlichen.
Ich weiß noch nicht ob ich das über die ganze Zeit schaffen werde aber ich gebe mein bestes.🙈
Ansonsten dir noch einen schönen Tag ❤

Nur ein einziges Mal / L.S.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt