7. K A P I T E L

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Maxis Pov:

Ich winkte Isabel noch einmal zu bevor ich in meine Einfahrt lief. Ich wollte garnicht Richtung Garten schauen, ich wollte nicht wissen ob mein Vater sich nur mit Isabels Mutter unterhält oder tatsächlich flirtet. Ich schloss die Haustür auf, ging die Treppe hoch und in mein Zimmer, wo ich meine Schultasche in eine Ecke schmiss und mich auf mein Bett fallen lies. In meinem Kopf flogen viele, verschiedene Gedankenblasen herum. Ich musste an den Vorfall in der Schule denken, an meinem Vater und an Isabel. Ich weiß nicht wie, aber sie ist mir innerhalb nur eines Tages total ans Herz gewachsen und ich liebe ihren Humor. 2 Stunden vergingen in den ich einfach nur nach dachte und darauf wartete, dass mein Vater mich zum Essen ruft, was aber nicht geschah.

Isabels Pov:

Nachdem ich meine Hausaufgaben gemacht hatte und mir gerade ein Buch nahm, hörte ich die Haustür und darauf wieder diese leicht raue männliche Stimme. Was will Maxis Vater hier? Ich legte das Buch wieder zur Seite und schlich zu meiner Zimmertür, die ich leise öffnete um dem Gespräch zu lauschen. ,,Möchtest du etwas trinken, Theodor?", fragte meine Mum den Bänker. Er betrachtete unseren Eingangsbereich und die Küche. ,,Ja, ich nehme einen Espresso." Und schon schmiss meine Mutter die Kaffeemaschine an. ,,Sehr schönes Haus", schleimte Maxis Vater während er ein paar Minuten später seinen Espresso schlürfte. Geschmeichelt gab meine Mum ein ,,Dankeschön" von sich. Ich konnte und wollte dieses Gespräch nicht länger mit anhören, weshalb ich meine Tür schloss und mich auf mein Bett legte. Ich dachte nochmal über den Tag nach, außer den Vorfall in der Schule den ließ ich aus. Juli war sehr sehr nett, aber was war das heute zwischen uns? Hätten wir uns fast geküsst oder uns nur umarmt? Naja zum Glück kam Markus dazwischen. Und was war da wieder für ein komisches Gefühl? Ist es ein Glücksgefühl, weil ich in Maxis Nähe so glücklich bin? Oder ist es *schluck* Liebe? In meinen Gedanken verloren fielen mir langsam die Augen zu und ich schlief ein. Irgendwann geht Mitternacht ist dann auch Maxis Vater nach Hause und meine Mum ins Bett.

Am nächsten Morgen weckte mein Wecker mich wieder pünktlich um 7 Uhr 🙄. Total verschlafen ging ich zu meinem Kleiderschrank, holte mir einen schwarzen Rock raus und ein weißes T-shirt, zog das Outfit an und setzte mich dann an meinen Schminktisch, der eher als Schreibtisch dient. Da ich relativ reine Haut habe und mich geschminkt nicht so wohl fühle, habe ich mich nur eingecremt, meine Wimpern getuscht und ein bisschen Lipgloss drauf gemacht. ,,Kommst du zum Frühstück?", hörte ich meine Mum von unten rufen und antwortete: ,,Ja, ich komme gleich." Ich packte meine Schulsachen, ging ins Bad und machte mir noch einen Dutt. Ich hasse es wenn meine langen, braunen Haare im Sommer auf meinem Nacken liegen, weshalb ich sie immer zusammenbinde. Als ich fertig war ging ich mit meinem schwarzen Rucksack nach unten und setzte mich zu meiner Mutter an den Esstisch. ,,Hoffentlich wird dein Schultag heute besser", gab die Brünette von sich. ,,Ja", meinte ich mit vollem Mund, weil ich gerade in ein Nutellabrötchen gebissen hatte. Ich kaute schnell fertig und fragte sie: ,,Was hat Herr Maximilian eigentlich gestern noch so spät hier gemacht?" ,,Draußen wurde es kalt und wir wollten noch ein bisschen über sein Jobangebot reden, was er mir angeboten hat", beantwortete sie mir. Ich nahm es so hin und genoss noch mein restliches Brötchen mit Nutella und Butter.

Als wir fertig mit frühstücken waren und alles weggeräumt hatten, gingen wir raus zum Auto und fuhren zur Schule. Nach einer rasanten Fahrt, keine Ahnung ob sie in ihrem vorherigen Leben Rennfahrerin war, waren wir endlich angekommen und liefen zum Schuleingang. Von weitem konnte ich die wilden Kerle sehen, die gerade mit den Motorrädern kamen und winkte ihn zu bevor wir in das Gebäude gingen. Ich zeigte meiner Mum den Weg zum Direktorat, wo sie ohne anklopfen sofort reinstürmte. Keine Ahnung wieso, aber sie kochte plötzlich vor Wut. Ich schloss gerade die Tür hinter mir, als sie schon los schrie: ,,WAS IST DAS DENN HIER FÜR EINE SCHULE, DASS MEINE TOCHTER NICHT MAL OHNE ANGST ZUR TOILETTE GEHEN KANN?!" ,,Frau Steiner richtig?", fragte der überforderte Direktor. ,,JA!", bekam er zurück. Er erkundigte sich: ,,Was ist denn vorgefallen, dass sie so in Rasche sind?" Meine Mama legte ihrem Arm um mich und zog mich fest an sich: ,,MEINE TOCHTER WOLLTE GESTERN IN DER FÜNFTEN STUNDE ZUR TOILETTE UND ALS SIE DEN SCHULFLUR LANG GING BEGEGNETEN IHR ZWEI KERLE! DER EINE HAT SIE BEGRABSCHT, AN DEN SPIND GEDRÜCKT UND WOLLTE SIE VERGEWALTIGEN! UND NIEMAND HAT ETWAS GEMACHT NUR EIN FREUND VON HIER KAM ZU HILFE! SIE SOLLTEN SICH SCHÄMEN! SCHÄMEN SOLLTEN SIE SICH!" Und ich merkte wie aus ihrer kochenden Stimme eine immer zerbrechlichere Stimme wurde. ,,Fr. Steiner bitte beruhigen sie sich. Mir wurde kein Vorfall dieser Art gemeldet. Isabel, weißt du wer das war?", meinte er. Ich schaute erst zu meiner Mutter die sich langsam wieder beruhigte und antworte ihm dann: ,,Ich glaube die zwei Jungs sind aus der zehnten." ,,Ok, ich frag mal Juli vielleicht kennt er die Namen und dann knöpf ich mir die Beiden mal vor. Möchtest du Gebrauch von dem Schulpsychologen machen?", entgegnete mir der Mitte 50-jährige. Ich schüttelte den Kopf, weil ich mittlerweile mit klargekommen war und zum Glück nichts weiter schlimmes passiert ist. ,,Nein, braucht sie nicht! Eine bessere Hilfe wäre es, wenn diese zwei ekelhaften Typen suspendiert werden würden oder noch besser die Polizei gerufen wird!" Ich bemerkte, dass sie sich die Tränen unterdrückte, aber ich wollte nicht, dass die Schule da mit reingezogen wird, deshalb beteuerte ich: ,,Es reicht wenn die Beiden bestraft oder suspendiert werden." Meine Mutter schaute mich verwundert an. ,,Sobald ich diese zwei Typen gefunden habe, werden sie auf der Stelle suspendiert", versprach er uns. Darauf verließen meine Mutter und ich das Direktorat. ,,Kann ich jetzt nach Hause fahren oder soll ich noch hier bleiben?" ,,Nein, alles gut Mama du kannst ruhig fahren. Ich habe sowieso gleich Mathe", lächelte ich sie an. Sie umarmte mich, gab mir noch einen Kuss auf die Stirn und ging.

Ich machte mich jetzt auch auf den Weg zu meinem Klassenzimmer. Auf dem Weg begegneten mir die wilden Kerle. ,,Noch nicht im Unterricht?", ich machte mit meiner Zunge ein Geräusch wie zzzzz (Keine Ahnung wie ich es anders beschreiben soll😅) ,,ich glaube das muss ich dem Direktor melden" Natürlich war das nur ironisch gemeint. ,,Oh nein, Leute sie weiß zu viel!", sagte Leon auch ironisch. Hektisch sagte Raban: ,,Wir müssen sie aus dem Weg schaffen!" Auch wenn ich wusste, dass es nur Spaß war hatte ich etwas Angst. Juli und Maxi packten unter meine Arme und Raban und Joschka meine Beine. Sie hoben mich  hoch und ich hoffte, dass mein Rock nicht hoch rutscht. ,,Ey was soll das?!", meckerte ich. Aber sie ließen mich nicht runter. Erst vor dem Klassenzimmer wurde ich runter gelassen und glücklicherweise war mein Rock nicht hochgerutscht. ,,Ihr seid echt gemein", versuchte ich ernst zu sagen, aber musste dann doch los lachen. Zusammen gingen wir in die Klasse und die Lehrerin war zum Glück noch nicht da. Hatte ich schon erwähnt, dass ich neben Markus sitze? Nein? Ups tut mir leid 😅. Markus ist auch echt nett und er kann gut zeichnen, also zumindest Motorräder und Autos, die er immer in all seine Hefte und Notizbücher krizelt. Ich hab gehört, dass er sehr gut in Mathe und Physik sein soll, also wenn ich irgendwann Nachhilfe brauche melde ich mich bei ihm.

2 Minuten später kam auch schon die Lehrerin rein. Nach einer Begrüßung erklärte sie uns, dass wir ein neues Thema anfangen und zwar 'Rationale Zahlen'. Na toll schlimmer geht's doch garnicht! Und als könnte er meine Gedanken lesen grinste Markus: ,,So schwer ist das garnicht. Du musst es einfach erstmal verstehen, wie eigentlich immer in Mathe." ,,Tja nur blöd, dass ich in Mathe garnichts verstehe! Du Streber", konterte ich.

Isabel, ihr hartes Leben und die MännerweltWo Geschichten leben. Entdecke jetzt