11. K A P I T E L

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Nachdem wir in Maxis Einfahrt fuhren, stieg ich ab und zog den Helm aus. „Danke fürs mitnehmen." „Gerne, gerne. Ich meine ist doch praktisch einen so netten Nachbarn zu haben, der einen mitnimmt oder?", stichelte er. „Ein netter Nachbar? Also ich hab meine Nachbarn noch nicht kennengelernt, wen meinst du denn?" Ich hob meine Augenbrauen und versuchte mir ein Lachen zu unterdrücken. „Mh also der Herr Krause von gegenüber da, ist sehr freundlich ja und er war bis vor 2 Jahren noch Hausmeister an der Schule und hat mich manchmal mit nach Hause genommen", sagte er sarkastisch und legte seine Hand an sein Kinn. Wir mussten beide lachen. „Ja danke, du bist echt ein toller Nachbar." „Oh ich fühle mich geschmeichelt", beteuerte er. Ich gab ihm den Helm, verabschiedete mich und lief rüber zu meinem Haus. Ich klingelte und meine Mutter öffnete. „Auf dem Busplan stand doch, dass du erst in 15 Minuten kommen solltest", begrüßte sie mich. „Hallo Mama, ja in der Schule war es schön und ich hab Hunger", entgegnete ich ihr sarkastisch. „Hallo mein Schatz, tut mir leid, ich war nur verwundert." „Maxi hat mich mit dem Motorrad mitgenommen", klärte ich die 39 jährige auf. „Wie nett", sie machte reinwinkende Bewegung, „Schön, dass ihr euch so gut versteht. Ich habe morgen meinen ersten Arbeitstag in Theodors Bank." Ich zog meine Schuhe aus und stellte meinen Schulranzen an die Treppe. „Aha, dann ehm viel Glück", meinte ich.

Nach dem Mittagessen machte ich meine Hausaufgaben und ging dann in den Garten. Meine Mum war wieder fleißig am umgraben und pflanzen. Ich schnappte mir einen Stuhl und setzte mich zu ihr. „Helfen kommt für dich nicht in Frage, was?" „Nö, außerdem habe ich dir schon mal gesagt, dass ich hier lieber 2 Fußballtore hinstellen würde und da hinten noch einen Pool hinmachen", erklärte ich ihr. So Garten ist relativ groß, also würde das definitiv funktionieren. „Und ich habe dir auch schon mal gesagt, dass ich das nicht mache und wenn du jetzt in einer Fußballmannschaft bist kannst du doch da Fußball spielen." „Dann hab ich aber immer noch kein Pool", argumentierte ich. „Isabel ich hab grade echt keine Lust darüber zu diskutieren! Geh ins Schwimmbad oder so", schimpfte meine Mutter. „Warum bist du denn so genervt?" „Ich bin nicht genervt, ich hab nur gerade andere Sorgen als deine Hirngespinste", gab sie mir zu verstehen. „Hat sich Dad gemeldet?" „Nein zum Glück nicht, ich hab nur Angst vor morgen." „Aber wieso? Du hast dich doch so gut mit Herrn Maximilian verstanden", erkundigte ich mich, denn sie hatten sich doch wirklich gut verstanden oder hatte ich irgendwas verpasst. „Ja schon, aber ich habe Angst irgendwas falsch zu machen oder mich zu blamieren", erklärte meine Mum mit einem betrübten Blick zu Boden. Ich umarmte sie. „So ein Quatsch! Du bist toll und ein Profi in deinem Job. Was soll schon passieren?" „Keine Ahnung." „Na also", sagte ich. „Womit habe ich nur so eine tolle Tochter verdient?" „Keine Ahnung." Ich zuckte mit den Schultern und fingen an zu lachen.
„Ich gehe um 16 Uhr zum Teufelstopf. Die wilden Kerle wollen ein bisschen kicken." „Okay, aber sei bitte zum Abendessen wieder da", meinte meine Mutter. Das brachte mich auf eine Idee. Wenn die wilden Kerle meine Mum kennenlernen, wissen sie endlich wie gelassen sie ist. „Kann ich zum Abendessen meine Freunde mitbringen? Dann kannst du sie kennenlernen", schlug ich vor. „Gerne, ich wollte sowieso mal Juli kennenlernen. Wie viele sind es denn?" Ich zählte durch Juli, Maxi, Markus,... „Acht, wenn alle zu sagen", antwortete ich, obwohl ich mir nicht ganz sicher war, ob ich jemanden vergessen hatte. „Mh ok, ich bestelle einfach zwei Familienpizzen, dann muss ich keine riesen Menge kochen." „Gute Idee, aber jetzt muss ich mich mal umziehen gehen."

Ich ging in mein Zimmer und zog schwarze Sportklamotten an. Es war nun 15:50 Uhr, deshalb ging ich rüber zu Maxi und klingelte. Herr Maximilian öffnete und grinste überrascht. „Hallo Isabel, was machst du denn hier?" „Hallo Herr Maximilian, ist Maxi da? Ich wollte fragen, ob er mich mit zum Teufelstopf nehmen kann." Er drehte sich um und rief die Treppe hoch: „Maxi, Isabel ist hier! Sie will dich abholen!" Von oben hörte ich ein Komme! Herr Maximilian wendete sich wieder mit zu und fragte: „Wie geht es deiner Mutter?" „Gut, sie ist nur ein bisschen aufgeregt wegen morgen." „Ach das braucht sie doch garnicht. Ich bin mir sicher, dass sie das sehr gut machen wird", versicherte er mir und ich stimmte zu. Dann kam Maxi die Treppe runter, sprach ein kurzes hey und zog seine Schuhe an. „Dann wünsche ich euch viel Spaß, aber Maxi schieß Isabel bitte nicht ab", befahl Maxis Vater. „Natürlich mache ich das nicht, Papa." Wir verabschiedeten uns und gingen los. „Hast du meinen Vater ausgetauscht?", fragte Maxi verwundert. „Ne, wieso?" „Der war noch nie so freundlich und hat mir vor allem noch nie Spaß beim Fußball gewünscht." „Mh das kommt bestimmt von meiner guten Aura." Ich konnte mich selber nicht mal ernst nehmen und musste lachen. „Naja, wenn der ab jetzt so bleibt, darfst du nie wieder gehen!" „Hatte ich eigentlich auch nicht vor", erklärte ich und er grinste. „Übrigens gute Klamotten- Wahl!" „Eh danke? Aber wieso?", erkundigte ich mich, weil ich total verwirrt war. „Unsere Trikots und Hosen sind schwarz, also passt du perfekt dazu", erklärte er mir. „Achso, tja ich bin halt gut im vorausschauen."

Wir kamen am Teufelstopf an und bisher waren nur Leon und Marlon da. „Sind wir zu früh?", fragte ich. „Ne, die anderen haben es nicht so mit Uhren lesen und Pünktlichkeit", erklärte mir der Anführer. „Aha, das hinterlässt einen echten guten Eindruck bei mir", sagte ich mit Ironie in der Stimme. „Ja, die vernünftigsten sind auch schon hier, also auf wen noch warten?", spottete Marlon. „Ist gut Brüderchen! Deine Sprüche ziehen eh nie", lachte Leon über seinen Bruder. „Aber deine oder was?!" „Jungs, Jungs! Ihr müsst hier jetzt nicht streiten!", versuchte ich zu schlichten, als endlich die anderen den Hügel zum Teufelstopf runter liefen. „Da seid ihr ja!" Ich lief direkt zu Juli und begrüßte ihn. „Meine Mum will dich kennenlernen." Er erstarrte und eine leichte Röte bildete sich auf seinen Wangen. „W...Wie deine Mum will m...mich kennenlernen?", fragte er ganz geschockt. „Naja nicht nur dich, eigentlich euch alle", sprach ich nun in die Runde. „Ihr seid alle zum Abendessen heute bei mir eingeladen." Alle bedankten sich und versicherten mir, dass sie kommen werden. „Na gut Leute, jetzt wird aber erstmal trainiert", befahl Leon.

Wir bildeten 2 Teams und spielten einfach locker gegeneinander was wirklich sehr viel Spaß machte.

Isabel, ihr hartes Leben und die MännerweltWo Geschichten leben. Entdecke jetzt