Isabels Pov:
Nun kann ich einen neuen Punkt zu meiner Bucket-Liste hinzufügen und gleichzeitig abhaken. In einer Restmülltonne aus einem Nobelrestaurant geschmuggelt werden also damit hätte ich niemals gerechnet, aber es war lustig und aufregend zugleich. Juli und ich stehen mittlerweile auf dem Parkplatz vor dem Restaurant und er hilft mir aus der Mülltonne zu klettern. „Ich kann dir garnicht genug dafür danken, dass du mir geholfen hast."
„Hab ich doch gerne gemacht für meine beste Freundin", erklärte er.
Ich riss ihm den aufgeklebten Schnurrbart ab, worauf ein schmerzergriffenes Aufstöhnen von ihm kam.
„Ey das tat weh", schimpfte er, doch ich antwortete nicht, sondern verlor mich in seinen blaugrauen Augen. Nun sah auch Juli mir in die Augen und umarmte mich darauf hin. Ich erwiderte die Umarmung jedoch nicht sondern nahm Julis Gesicht in meine Hände und zog ihn etwas zu mir runter. Dann überbrückte ich die letzten paar Zentimeter und küsste ihn. Als er den Kuss aber nicht erwiderte, löste ich mich schnell von ihm. „Tut...tut mir leid", stotterte ich verlegen.
Juli zog mich wieder an sich und legte seine Lippen auf meine. Wir küssten uns und obwohl alles in mir schrie, dass es keine gute Idee ist meinen besten Freund zu küssen, war da dieses kleine Kribbeln in meinem Bauch, das mich weitermachen ließ. Etwa eine Minute standen wir da und küssten uns. Er im Müllmann Outfit und ich mit verschmierter Schminke im Gesicht. Dann lösten wir uns und grinsten einander verlegen an.
„Hättest du Lust mit zu mir zu kommen und wir machen es uns auf Camelot gemütlich?"
„Klar gerne", erwiderte ich.—————
Mit 2 Flaschen Cola und einer Tüte Chips saßen wir nun auf Camelot und ließen unsere Beine baumeln. Juli hatte sich natürlich erst umgezogen und trug nun eine graue Jogginghose sowie einen schwarzen Hoodie.
„Die Sterne sind so wunderschön, ich könnte sie ewig ansehen und desto länger ich es mache desto mehr werden es", schwärmte ich.
„Vielleicht siehst du ja eine Sternschnuppe, dann kannst du dir etwas wünschen."
„Das funktioniert doch eh nicht", sprach ich meine Zweifel aus, doch Juli erwiderte: „Also mein Wunsch von letzter Nacht ist in Erfüllung gegangen."
„Achja? Was hast du dir denn gewünscht." Ich nahm ein Schluck meiner Cola.
„Genau das hier."
Ich verschluckte mich an der Cola und fing an zu husten. Als es wieder ging, fragte ich: „Du hast dir das hier gewünscht?"
„Schlimm?"
„N...Nein." Ich schmunzelte und sah wieder in den Himmel. Dabei sah ich tatsächlich eine Sternschnuppe und wünschte mir etwas.Einige Zeit später, als sich der Inhalt der Chipstüte dem Ende zuneigte, überkam mich eine Gänsehaut und ich fröstelte. Um mich etwas zu wärmen, strich ich mit meinen Händen schnell über meinen Arme.
„Ist dir kalt?", erkundigte sich Juli.
„Ist das so auffällig?"
„Natürlich nicht, es war nur so eine Ahnung." Er zog seinen Pulli, unter dem er noch ein T-Shirt trug, aus und reichte ihn mir. „Nimm."
„Aber dann frierst du doch."
„Keine Sorge, die Wärme die mein Herz ausstrahlt, wärmt mich genug", gab er grinsend von sich und dieses Grinsen ließ das Kribbeln in meinem Bauch noch stärker werden.
Ich zog seinen Pulli an und mir wurde direkt warm. Ich rückte näher zu Juli und kuschelte mich an ihn, wobei er einen Arm um mich legte.So saßen wir eine ganze Weile da, bis ich gähnte und zu Juli meinte: „Ich glaube es ist besser wenn ich jetzt nach Hause gehe und mich aufs Ohr haue. Der Abend war sehr anstrengend."
„Ich kann dich auch nach Hause bringen, wenn du möchtest", bot Juli mir an, doch ich schüttelte den Kopf.
„Schon in Ordnung, ich finde bestimmt allein nach Hause." Ich wollte Julis Pulli ausziehen, doch er stoppte mich und sagte: „Behalte den Pulli ruhig. Nicht dass du auf dem Weg nach Hause krank wirst."
Ich lächelte ihn dankend an und stand auf. Juli tat dies ebenfalls und wir umarmten uns. „Danke für alles, Juli", flüsterte ich und gab ihm einen Kuss auf die Wange, woraufhin er direkt errötete. „Gute Nacht, Juli."
„Gute Nacht, Isabel. Komm gut heim."
Ich lächelte und kletterte dann die Leiter nach unten.—————
Als ich die Haustüre aufschloss, bemerkte ich, dass meine Mutter noch nicht Zuhause war. Ich ging also in die Küche und machte mir einen Tee, dann ging ich nach oben in mein Zimmer. Den Tee stellte ich auf meinem Nachtschränkchen ab und zog mich um. In Julis Pulli und einer Pyjamahose legte ich mich dann ins Bett. Der Tee wärmte mich von innen, genauso wie Julis Nachricht, die auf meinem Handy aufploppte: Deine Augen leuchten wie die Sterne, deine Haare riechen wie ein Kokosnusstraum und deine Lippen schmecken nach Himbeer-Vanille. Danke für den schönen Abend, Isabel.
Hab dich lieb, dein Juli.
Wie konnte ein Mensch nur so unfassbar süß sein. Mit dieser Nachricht entstand ein Dauergrinsen in meinem Gesicht und ich antwortete: Ich hab zu danken, Juli. Danke für alles, was du für mich getan hast. Du bist toll.
Hab dich auch lieb.
Nachdem ich meinen Tee leer getrunken hatte, schlief ich mit einem Lächeln auf den Lippen ein.Am nächsten Morgen wachte ich erst um 10 Uhr auf, aber eine neue Nachricht von Juli, auf meinem Handy, begrüßte mich: Guten Morgen, Schönheit. Gut geschlafen?
Ich roch an Juli Pulli, der immer noch nach ihm roch und antwortete: Guten Morgen, Julilein. Natürlich, dein Pulli hat für gute Träume gesorgt. Und wie hast du geschlafen?
Eine Antwort von Juli folgte schnell: Oh du hattest meinen Pulli an? Ich hab auch super geschlafen und hatte einen schönen Traum.
Mh, was er wohl geträumt hatte? Ich ließ ihn nicht lange warten und antwortete: Ja er ist so gemütlich und riecht nach dir.
Von Juli folgte ein Herzemoji und ich zwang mich aus dem Bett. Die Pyjamahose tauschte ich gegen eine weiße Jogginghose und band meine Haare in einen Messy Bun. Doch was sollte ich nun tun? Mein Bauch knurrte, aber meine Mutter würde bestimmt unten sein. Ich kann ihr unmöglich in die Augen sehen ohne ihr meine ganze Wut und Enttäuschung zu zeigen.
Nach einigen Minuten überlegen, überwand ich mich und ging nach unten. Ich sah meine Mutter im Wohnzimmer sitzen und schlich mich in die Küche, um mir mein Müsli zu holen. Doch bei dem Versuch meine Schale so leise wie möglich aus dem Schrank zu holen, fiel mir ein Becher runter und meine Mutter fuhr direkt erschrocken herum. So ein Mist!
„Isabel, da bist du ja. Ich habe mir solche Sorgen gemacht, also du gestern Abend plötzlich weg warst. Wieso bist du abgehauen?"
Mh, vielleicht weil du mir Herrn Maximilian als neuen Vater serviert hast oder weil du mir eine neue Familie vorgesetzt hast. Aber das konnte ich meiner Mutter natürlich nicht sagen, denn das würde sie verletzen. Ich zuckte also einfach mit den Schultern und schüttete Müsli in meine Schale.
Meine Mutter trat in die Küche und sagte: „Isabel, bitte rede. Es tut mir ja leid."
Ich wollte nicht reden, nahm stattdessen die Milch aus dem Kühlschrank, schüttete sie in die Schüssel und tat sie zurück. Während meine Mutter mich flehend ansah, nahm ich meine Schüssel sowie einen Löffel und ging ins Esszimmer. Wie zu erwarten, folgte sie mir direkt und wollte zu sprechen ansetzen, doch ich unterbrach sie: „Kann ich bitte in Ruhe frühstücken?"
„Na...natürlich", stotterte sie und ging zurück ins Wohnzimmer.
Ich löffelte mein Müsli aus und überlegte wie ich mich nun meiner Mutter gegenüber verhalten sollte. Ich liebte natürlich meine Mutter, aber mit dem gestrigen Abend hat sie mich unendlich verletzt. Es wäre wahrscheinlich besser erstmal auf Abstand zu gehen. So brachte ich also meine leere Schüssel in die Küche und stellte sie in die Spülmaschine. Dann ging ich nach oben in mein Zimmer, schminkte mich ein wenig und kämmte meine Haare. Mein Handy leuchtete auf. Eine Nachricht von Juli: Hey, hast du Lust was zu unternehmen? Ich blickte hoch in den Spiegel und sah das riesige Grinsen in meinem Gesicht. Was machte Juli nur mit mir? Ich schüttelte immer noch grinsend den Kopf und antwortete: Klar gerne, bin froh wenn ich hier rauskomme. Ich zog Julis Pulli aus und tauschte ihn durch ein schwarzes CropTop. Dann leuchtete wieder eine Nachricht von Juli auf: Okay ich hole dich gleich ab. Nimm Badesachen mit ;) Ich freute mich sehr, denn eine kleine Abkühlung würde sicherlich gut tun. Ich suchte also einen Bikini raus sowie zwei Handtücher und packte sie in eine Badetasche. Ebenso wie FlipFlops und Sonnencreme. Im Anschluss schrieb ich auf einen Post-it: Bin mit Freunden unterwegs. Bin bis heute Abend wieder Zuhause. Diesen klebte ich, als ich runterging, an den Kühlschrank und ging aus dem Haus. Ich fand auf dem Bordstein Platz und wartete auf Juli. Nach einigen Minuten fuhr er mit seinem Motorrad um die Ecke und hielt vor mir an.Hey Leute 👋🏼 ich hoffe das Kapitel gefällt euch. Lasst doch bitte Feedback und einen Stern da ⭐️
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Isabel, ihr hartes Leben und die Männerwelt
FanficIn Isabels Leben lief nicht immer alles glatt, ihre Familie ging kaputt, sie wurde zur Alkoholikerin und so vieles mehr, aber die wilden Kerle wendeten ihr Leben doch noch zum Guten. Diese Geschichte ist völlig frei erfunden. !Alle Rechte gehören Jo...