Isabel, ihr hartes Leben und die Männerwelt

8. K A P I T E L

Nach 2 langen Mathestunden und einer Sportstunde hatten wir Kunst. Ich kann nicht so gut zeichnen oder malen aber ich mache es trotzdem sehr gerne, weil man seiner Kreativität und Fantasie freien Lauf lassen kann. An unserer Schule gibt es ein kleines extra Gebäude für den Kunst- und Musikunterricht, es hat zwei Stockwerke im ersten bzw. Erdgeschoss waren 3 Räume. Im ersten waren Waschbecken, im zweiten Malutensilien und Kunstwerke die trocknen müssen und im dritten wird gemalt und gebastelt. Hier sitze ich neben Juli, dem Kunst nicht so viel Spaß macht wie mir. Im zweiten Stockwerk war ein Musikunterrichtsraum und ein Raum mit vielen Instrumenten.  Wir sollten einfach etwas malen, dass in unserem Kopf ist, aber in meinem Kopf war nicht ein kleiner Gedanke, während ich überlegte wedelte ich mit meinem Pinsel, den ich warum auch immer schon in blaue Farbe getaucht hatte. Leider spritzte ein Farbtropfen auf Juli, der zum Glück wie alle Schutzkleidung an hatte. ,,Oh tut...tut mir leid. Das wollte ich...", versuchte ich mich zu entschuldigen bekam aber rote Farbe zurück. ,,Ey! Ich hab das doch garnicht mit Absicht gemacht!", beklagte ich mich, aber er grinste mich nur blöd an bevor ich einen weiteren dicken Klatsch rote Farbe abbekam. Ok jetzt reichts Juli, du hast dich mit der falschen angelegt! Ich nahm eine Tube gelbe Acrylfarbe, hielt sie in seine Richtung und drückte drauf. Juli grinste mich schälmisch an und schwups hatte er einen dicken Pinsel mit schwarzer Farbe in der Hand mit dem er ein Kreuz auf meine Schutzjacke pinselte. Die anderen Kerle guckten uns schon belustigt zu. Juli hatte kein bisschen Angst vor mir, obwohl er das echt bräuchte. Ich nahm den größten Pinsel den ich unter meinen Sachen finden konnte, tunkte ihn tief in die pinke Farbe und malte eine großes Herz auf seinen alten Pulli. (Der Pulli ist alt wegen Beschmutzungsgefahr) Du fragst dich jetzt bestimmt, warum ein Herz Isabel? Läuft da was? Nein mir ist in diesem Kampfmoment einfach nichts anderes eingefallen.

So langsam bemerkte dann auch unsere Lehrerin die Farbschlacht. ,,Isabel, Juli hört bitte auf", sagte sie komischerweise in einem ruhigen Ton. Und natürlich hörten wir sofort auf und schauten sie entschuldigend an. ,,Es tut uns leid", stotterten Juli und ich gleichzeitig. ,,Ach quatsch. Kommt bitte mal nach vorne", forderte sie uns auf. Etwas ängstlich vor dem was jetzt passiert gingen wir nach vorne. ,,So was sagt ihr zu diesem Kunstwerk?", fragte sie unsere Klasse. Juli und mir war das ganze total peinlich. ,,Bunt!", gab ein Junge von sich. Fr. Schulze schimpfte: ,,Bitte melde dich Daniel!" Marlon, der von den anderen auch gerne mal Casanova genannt wird, wurde drangenommen und erklärte: ,,Alsooooo Isabel hat ein pinkes Herz auf Juli gemalt und das hat ihn so gefreut, dass er 3 Kreuze machen wollte aber nur eins geschafft hat." Es war nicht mal in der Reihenfolge, aber gut Marlon Hauptsache du konntest dich über uns lustig machen. ,,Ja ist schonmal eine gute Erklärung Marlon. Gibt es sonst noch Ideen?", lobte ihn die Lehrerin, aber die Jungs konnten nichts weiter antworten, weil sie sich ihr Lachen verkneifen mussten. ,,Also ich weiß nicht ob ihr es wusstet aber Farbe kommt auf das Papier und nicht aufeinander", sprach Leon nachdem er drangenommen wurde. ,,Wow Leon das wusste ich garnicht! Man bist du ein Genie!", konterte ich. Aus irgendeinem Grund fühlte sich Leon jetzt und grinste blöd: ,,Gerne, ich meine man lernt nie aus." So ein Blödmann! Das sollte er zurückbekommen, deshalb ging ich schnell zu meinem Platz, nahm den Wasserbecher und schüttete ihn Leons Richtung, der jetzt nass war. ,,Das kriegst du zurück!", fluchte er und nahm einen Pinsel voll mit Farbe und rannte hinter mir her. ,,Juli, Maxi Hilfeeeee", schrie ich während meiner Flucht.

Maxis Pov:

Ich wollte Isabel rächen, also nahm ich eine Tube blaue Acrylfarbe und spritzte sie auf Leon als er an mir vorbei rannte. Blöderweise bekam auch Marlon etwas ab und schrie mich an: ,,Ey was hab ich dir denn getan?!" Und als ich mich gerade entschuldigen wollte bekam auch ich Farbe von ihm ab. Und das ganze ging dann solange weiter bis die ganze Klasse bunt war. Fr. Schulze hatte die ganze Zeit versucht uns zu beruhigen, was ihr nicht gelang und jetzt schrie sie mit ihren Nerven am Ende: ,,RAUS! ALLE SOFORT RAUS! UND ZUM DIREKTOR!" Kacke Verdammte wenn das mein Vater erfährt. ,,Dampfender Teufelsdreck!", fluchte Markus als wir auf dem Schulhof waren. ,,Tut...tut mir leid", stammelte Isabel mit Tränen in den Augen. Es war doch garnicht ihre Schuld und sie tat mir echt leid. ,,Leute könnt ihr uns mal alleine lassen?", fragte ich die anderen. Sie gingen ohne ein weiteres Wort. Ich nahm Isabel in den Arm um sie zu trösten und sie schluchzte: ,,Das ist erst mein zweiter Tag und ich bau schon scheiße und dann werdet ihr auch noch mitreingezogen." ,,Hey das ist nicht deine Schuld außerdem haben wir auch schon ohne dich verdammt viel scheiße gebaut", versuchte ich sie zu trösten obwohl das letzte nicht zu 100% richtig war. ,,Na komm, wir machen uns erstmal sauber und dann erzählst du mir wie es heute morgen beim Direktor war", beruhigte ich sie und sie nickte.

Isabels Pov:

Maxi ist einfach so unglaublich nett zu mir, das kenne ich sonst nur von meiner Mum. Wir gingen beide zur Toilette, also er auf die Jungstoilette und ich auf die Mädchentoilette und machten uns sauber. Als ich wieder sauber war ging ich wieder raus wo die wilden Kerle zusammen mit Maxi warteten und es so schien als hätten sie sich wieder beruhigt. ,,Wir müssen jetzt zum Direktor", erwähnte Juli und Markus wandte darauf ein: ,,Apropo Direktor, wie lief es da heute morgen?" ,,Genau, das wollte ich dich auch noch fragen", stimmte Maxi mit ein. ,,Ich erzähl's euch später. Wir müssen jetzt erstmal zum Direktor" ,,Das kann warten", bemerkte Leon. Man diese Jungs waren verdammt hartnäckig. Also setzten wir uns auf eine der Tischtennisplatten und ich erzählte wie meine Mutter in das Direktorat stürmte und den Direktor anschrie. ,,Der hat sich schon Stift und Papier für sein Testament gesucht, so hatte der schiss", lachte ich und erzählte von dem Kompromiss. ,,Ich muss deine Mutter mal kennenlernen! Die kann bestimmt gut bei Urr-da-fliegt-mir-ja-glatt-der-Globus-vor-den-Kopf helfen wenn Maxi mal wieder Hausarrest bekommt", staunte Leon und alle lachten außer Maxi und ich. Markus wunderte sich: ,,Ist was?" Wir beide wussten was los ist, aber keiner wollte etwas sagen. Schließlich erhebte ich dann doch das Wort: ,,Unsere Eltern haben sich schon kennengelernt und Maxis Vater hat meiner Mutter ein Jobangebot gemacht." ,,Aber das ist doch nicht schlimm oder?", hackte Juli nach. Jetzt war ich überfordert, soll ich den anderen von dem Gespräch erzählen und dem Flirtyton? Ich schaute zu Maxi und sah seinen bedrückten Blick also sagte ich doch nichts mehr. ,,Ok, es geht uns scheinbar nichts an", sagte Markus verständnisvoll.

Maxis Pov:

Warum müssen die ausgerechnet das Thema wieder auf den Tisch bringen? Ich merkte, dass die Jungs wissen wollen was passiert war, aber ich wollte einfach nicht darüber reden und es schien so als würde auch Isabel das Thema bedrücken.

Nach langem schweigen sprach Marlon: ,,Ich glaube wir sollten langsam doch mal zum Direktor." ,,Ja, aber Marlon und ich nehmen die Schuld auf uns", äußerte sich der sonst so egoistische Leon, aber Isabel widersprach: ,,Nein, wieso? Ihr habt doch garnicht angefangen!" ,,Ist doch egal wer angefangen hat! Alle haben mitgemacht und jetzt schaut euch mal eure Eltern und unseren Vater an, wer ist davon am lockersten? Genau unser Vater", bemerkte Marlon. ,,Trotzdem!", beklagte sich Isabel. Hier trifft stur auf stur also kann das eine lange Disskusion werden. ,,Wir übernehmen das! Schluss aus Ende!", sprach Leon, aber ich konnte schon an Isabels Blick erkennen, dass sie das nicht so durchgehen lassen wollte.